Auf Safari in Botswana

inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) ist eine Einreise als Tourist äußerst unkompliziert. Du brauchst lediglich einen noch 6 Monate gültigen deutschen Reisepass mit zwei freien Seiten. Bei der Einreise bekommst du dann ein kostenfreies Stempelvisum für max. 90 Tage.

 

Reist Du mit dem Auto ein, musst Du eine Bescheinigung des Vermieters mitführen, damit Du das Auto nach Botswana einführen kannst. Achte darauf, dass der Vermieter das richtige Datum auf der Bescheinigung vermerkt.

Für das Auto bezahlst Du einmalig eine Straßenmaut von 102 Pula.

 

Früchte und Fleisch darfst Du nicht einführen. Oft kontrollieren die Beamten an der Grenze den Kühlschrank des Autos. Strafen erwarten Dich unseres Wissens aber nicht, solltest Du doch noch etwas dabeihaben.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Botswana sind Pula. Wechselkurs zu unserer Reisezeit (April 2019) ca. 1,00€ zu 12,4 Pula. Wir haben der Einfachheit halber vor Ort immer durch/mit 1:12 gerechnet.

Am Geldautomaten (ATM) kann es sein, dass die Bargeldmenge pro Tag begrenzt ist. War aber nie ein Problem für uns, da wir nicht viel Geld benötigt haben.

Reisezeit

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Du den Chobe und das Okavango Delta ganzjährig bereisen kannst. Jede Jahreszeit hat ihre ganz besonderen Eigenschaften und Reize. Zudem spielt auch vielleicht Dein Budget eine Rolle. In der Nebensaison ist es günstiger.

 

Deine bevorzugte Reisezeit hängt daher davon ab, was Du besonders gerne sehen möchtest und wie Dein Budget gestaltet ist. Im Internet gibt es zu den verschiedenen Jahreszeiten sehr viele gute Hinweise.

 

Als erste grobe Orientierung gilt:

Die Trockenzeit ist von Mai bis Oktober. Besonders im Juni/Juli sind die Temperaturen angenehm und sehr viele Tiersichtungen möglich.

Die Regenzeit geht von November bis April. Es kann sehr heiß werden. Bersonders für Landschaftsinteressierte ist es jetzt super und für Vogelbeobachtungen eine super Zeit. Tiersichtungen werden durch das dichtere Grün schwieriger.

 

Da in Botswana zumeist nur die Nationalparks bereist werden, kannst Du für eine Reise zwischen 1-3 Wochen einplanen. Je nachdem.

Sicherheit

Botswana (zumindest die Regionen die wir bereist haben) ist sehr sicher. Wir haben uns nie unwohl gefühlt. Weder in Kasane noch in Maun. Wie immer auf dem afrikanischen Kontinent heißt es natürlich besonders abends und nachts bestimmte Gegenden zu meiden.


Tipps

Tipp 1: Botswana ist eines der teuersten Länder in Afrika. Nicht wegen den Lebenshaltungskosten, die sind günstig. Die Touren durch die Nationalparks sind extrem teuer. Wenn Du Budgetgrenzen hast, recherchiere vorher gut. Preise für eine Safari von mehreren tausend Euro für ein paar Tage sind keine Seltenheit. Sprich uns für Tipps gerne an. Im Nachhinein hätten wir trotz gründlicher Recherche auch viel gespart.

 

Tipp 2: Natürlich kannst Du Botswana auch als Selbstfahrer bereisen. Dann ist aber ein Allradfahrzeug sowie der sicherer und erfahrene Umgang damit Pflicht. Gutes Kartenmaterial auch dringend erforderlich, da die Beschilderung in den Parks wenig bis gar nicht vorhanden ist. Mit dem Auto von Namibia nach Botswana zu reisen ist problemlos möglich. Keine Hürden an der Grenze. Du musst allerdings vom Vermieter eine spezielle Bescheinigung dabei haben.

 

Tipp 3: Gerade das Gebiet um das Okavango Delta ist Malariagebiet. Daher solltest Du, um auf Nummer sicher zu gehen, dort Malariaprophylaxe einnehmen. Wir haben Malarone sehr gut vertragen. Das kannst Du dir vorher in Deutschland vom Arzt verschreiben lassen.

 

Tipp 4: Wenn Du am Chobe River bist, bei Kasane, unbedingt eine Bootstour mitmachen. Darauf achten, dass es ein kleines Boot ist, damit Du näher an die Ufer fahren kannst.

 

Tipp 5: Auf Safari früh morgens und spät abends im offenen Jeep unbedingt warme, lange Sachen einpacken. Im Idealfall auch einen Buff um den Hals vor Kälte und den Mund vor Staub zu schützen.

 

Tipp 6: Ein Rundflug über das Delta lohnt sich so wirklich erst bei viel Wasservorkommen. Außer Du musst nicht auf Dein Budget achten.


Von Kasane nach Maun

Unser Aufenthalt : 13 Tage (10 Tage auf Safari)

Reisemonat: Mitte bis Ende Mai

Temperaturen: Tagsüber ca. 28°C, Nachts ca. 15-20°C

 

Ein besonderes Abenteuer hatten wir uns für Afrika vorgenommen. Eine Safari mitten durch den Busch und durch eine der wildreichsten Regionen Afrikas, dem Okavango Delta mit dem angrenzenden Chobe und Moremi Game Parks.

 

Vor allem war es der Traum von Gerrit, einmal all die exotischen Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Wir hatten zwar schon im Ethosa und Caprivi (Namibia) viele Tiere gesehen, aber Botswana sollte alles Gesehene nochmal um einiges toppen.

Wir entschieden uns für eine 10-tägige Route von Kasane nach Maun, welche durch alle großen Wildparks führt.

In Kasane starteten wir mit einer Bootsfahrt auf dem Chobe River. Dieser bildet auch gleichzeitig die Grenze zwischen Namibia und Botswana. Den Tieren sind aber glücklicherweise keine Grenzen gesetzt, da sich die Länder darauf verständigt haben, keine Grenzzäune zu errichten. So können die Tiere ihre natürlichen Wander- und Futterwege ungestört nutzen.

 

Das Gebiet um Kasane und den Chobe River war direkt ein Highlight der Safari. Durch die großen und regelmäßigen Wassermengen des Flusses herrscht ein Überangebot an Futter. Dies lockt große Herden vor allem von Elefanten, Büffeln und Flußpferden an. Aufgrund der großen Tiervorkommen konnten wir hier auch einige Beobachtungen machen, die sonst eher unüblich sind. Flußpferde die tagsüber aus dem Wasser kommen, um zu grasen oder Elefantenherden, die durch den Fluß zu Inseln schwimmen um dort ungestörter zu sein.

Die große Anzahl der Tiere war beeindruckend. Mit dem Boot konnten wir ihnen auch sehr Nahe kommen, ohne sie zu stören.

Nach der Bootsfahrt stiegen wir auf unseren offenen Jeep um und fuhren zu unserem ersten Nachtlager mitten im Chobe Nationalpark. Als wir ankamen war es schon dunkel, aber die Zelte waren von der Safari Crew schon aufgebaut und mit Kerzen in eine tolle Stimmung gebracht.

Nach einem kurzen Abendessen fielen wir müde in unsere Feldbetten. Nachts hörten wir die ganzen unterschiedlichen Tiergeräusche, welche uns ungewohnt manch schlaflose Minute bescherten. Wenn  Löwen brüllen, dass du denkst sie stehen neben dir, ist es schon aufregend. Das war so ungewohnt, dass wir immer wieder aufgewacht sind um zu lauschen.

 

Es ist in den Zeltlagern auch nicht unüblich, dass nachts viele Tiere „zu Besuch“ kommen, um zu sehen, ob etwas Essen zu stehlen ist. Darunter Hyänen, Honigdachse oder Elefanten. Wir hatten in unseren 10 Nächten regelmäßig Hyänen und Honigdachse im Camp. Ist aber alles ungefährlich, solange man in seinem Zelt bleibt

Noch vor den ersten Sonnenstrahlen standen wir auf um mit dem ersten Licht das Camp zum „Morning Game Drive“ zu verlassen. Üblicherweise sind alle Tiere, vor allem die Raubtiere eher morgens oder spät abends auf Futtersuche. Somit ist die Chance auf viele und gute Tiersichtungen höher, wenn man zeitig losfährt. Ausschlafen ist auf einer Safari also nicht. Jeden Tag war aufstehen zwischen 05.30 Uhr und 06:00 Uhr angesagt.

Das hört sich zunächst nach kurzen Nächten an, wir müssen aber auch sagen, dass wir jeden Abend spätestens um 21:00 Uhr im Bett lagen, da die Tage lang und anstrengend sind. Auf der Safari haben wir also genug Schlaf bekommen.

 

Auf den morgendlichen Game Drives, so werden die Fahrten mit dem Jeep genannt, hatten wir die besten Sichtungen, vor allem was Raubtiere betrifft. So konnten wir in unseren 10 Tagen insgesamt an die 40 Löwen beobachten. So etwas hatte unser Guide auch noch nicht erlebt. Nicht nur die pure Anzahl der Tiere war gigantisch, auch konnten wir diese in ganz unterschiedlichen Situationen beobachten.

An einem Tag erlebten wir eine Jagd auf Büffel. Es war spannend zu sehen, wir das Rudel sich organisiert um Beute zu machen. Von mehreren Seiten umkreisen einzelne Löwen die Büffelherde um diese aus dem Konzept zu bringen und nach Möglichkeit eines der Tiere zu isolieren. Auch die Reaktion der Büffel war toll zu beobachten. Die ganze Herde stand eng zusammen, außen die großen, kräftigen Männchen. Büffel gehören zu den aggressivsten und gefährlichsten Tieren. Manche Guides geben ihnen auch den Namen „Face without Fear“. Das konnte man bei dieser Jadgszene gut nachvollziehen. Die großen Männchen attackierten die Löwen immer wieder initiativ. Die Löwen haben natürlich Respekt vor der Masse und der Kraft der Büffel, so dass immer wieder ein Hin und Her zwischen Jägern und Gejagten stattfand. Über eine halbe Stunde versuchten sich die Löwen, schlussendlich ohne Erfolg. Die Büffelherde zog weiter und die Löwen zogen sich zurück.

An zwei weiteren Tagen hatten wir das Glück, die Löwen mit Nachwuchs zu sehen. Die Kleinen spielten untereinander, kletterten Bäume hinauf und ärgerten die Großen. Es war eine wahre Freude diese großartigen Geschöpfe in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben und die Interaktionen untereinander beobachten zu können. Für uns unglaublich soziale Tiere, die aufeinander achten.

Dabei konnten wir ihnen auch unglaublich Nahe kommen. Teilweise lagen nur 2 Meter Entfernung zwischen uns. Den Katzen direkt in ihre wunderbaren Augen zu schauen machte uns so dankbar. Sie blicken auch sehr neugierig zurück und man spürt wie sie überlegen, was wir sind. Angst kam eigentlich nie auf, da man im Jeep sehr sicher ist. Die Tiere verbinden mit den Autos weder Gefahr noch Futter. Nur einmal, als eine Löwin allzu neugierig schaute und dem Jeep auch einige Meter folgte, war es doch ein mulmiges Gefühl. Wir dachten kurz, dass diese Löwin drauf und dran war mal in den Jeep zu springen um zu sehen, was da so los ist.

 

Elefanten, Zebras, Giraffen, Antilopen und viele andere Tiere konnten wir jeden Tag beobachten. Die ganze Bandbreite der afrikanischen Tierwelt begrüßte uns jeden Tag. Die Begegnungen zu beschreiben ist unglaublich schwierig. Wir sind der Überzeugung, dass man es einfach mal selbst gesehen haben muss. Die Anblicke sind oft so majestätisch, dass wir sie einfach nicht beschreiben können. Aber nicht nur die Tiere auch die Landschaften sind einfach toll und atemberaubend.

 

Viele der Tiere konnten wir aufgrund der Jahreszeit mit Nachwuchs erleben, was diese Safari für uns nochmal ganz besonders gemacht hat.

Auch die Art des Reisens ist toll. Wir übernachteten maximal zwei Nächte an einem Ort und fuhren dann weiter. So konnten wir in kurzer Zeit unglaublich viele unterschiedliche Landschaften dieser großen Region entdecken. Wir konnten Tiere vom Jeep, mit dem Boot oder dem Mokoro (Einbaum-Boot) erkunden. Die Unterschiede sind teilweise extrem, wassergetränkte Flußabschnitte, dichtes grünes Unterholz oder weite Steppenlandschaften konnten wir sehen. Es war neben der unfassbaren vielfältigen Tierwelt ein weiteres Highlight, auch diese unterschiedlichen Vegetationen in uns aufzusaugen.

 

Ehrlicherweise müssen wir erwähnen, dass die Safari auch sehr anstrengend war. Jeden Tag stundenlang im Jeep zu sitzen, auf Überbrückungsetappen teilweise zwischen 8-10 Stunden, zehrt schon sehr am Sitzfleisch. Daher waren wir froh, dass nach 10 Nächten wieder ein normales Bett auf uns wartete.

Am letzten Safaritag hatten wir noch ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Auf der letzten Etappe, kurz vor unserem letzten Nachtlager hatten wir einen Platten. Nicht unüblich, da die Straßenverhältnisse in den Parks teilweise heftig sind, es sind ja glücklicherweise keine Teerstraßen, sondern natürliche Wege. Als wir den Ersatzreifen montierten mussten wir feststellen, dass dieser kaum Luft hatte. Eine Fahrt damit somit unmöglich. Einen Kompressor hatten wir nicht dabei. Das Satellitentelefon auch kaputt. Also was tun? Die Tageszeit war auch ungünstig, dass es mittags war. Auf der Strecke auf der wir liegengeblieben waren, trifft man andere Autos eher morgens, diese fahren dann in den Park oder abends auf dem Weg heraus.

Letztendlich blieb dem Guide keine andere Möglichkeit, als zu Fuß zum Tor des Parks zu laufen, um dort Hilfe zu holen. Als Gruppe entschieden wir, das er nicht alleine Laufen kann. So ging Gerrit mit ihm los und wir anderen 3 blieben im Wagen. Falls doch ein anderes Auto kommen würde, würden wir den Reifen aufpumpen und Gerrit und den Guide unterwegs wieder auflesen.

 

Der Guide ging davon aus, dass es nur zwei oder drei Kilometer zum Tor sein müssten. Als jedoch schon mehr als 30 Minuten vergangen waren kamen Gerrit ein wenig Zweifel an dieser Angabe. Auch die relativ frischen Löwenspuren auf der Straße trugen nicht dazu bei, dass er sich unbedingt sicherer fühlte. So ein Fußmarsch mitten durch den wilden Busch ist schon nicht ohne. Es blieb aber keine andere Möglichkeit als den Fußmarsch durchzuziehen. Nach sage und schreibe zweieinhalb Stunden, inkl. Tierbegegnungen mit Elefanten und Impalas (zum Glück keine Löwen)  erreichten der Guide und Gerrit dann den Campingplatz am Tor und konnten Hilfe finden. Ein Camper hatte einen Kompressor dabei und fuhr die Beiden zurück zum Jeep. Eine halbe Stunde Fahrzeit später erreichten wir die anderen, pumpten den Reifen auf und konnten das letzte Camp erreichen.

Da nichts passiert ist, ist dies eine schöne Lagerfeuergeschichte, die wir später unseren Kindern erzählen können.

An unserer Endstation in Maun gönnten wir uns einen Rundflug über das weltberühmte Okavango Delta. Wir hatten eine Maschine ganz für uns allein, ein Mini 3 Sitzer in dem alles rappelte und es extrem laut war. Dennoch war der Flug erstaunlich ruhig. Leider war das Delta sehr ausgetrocknet, da es in der ganzen Region das ganze Jahr über extrem wenig Regen gegeben hatte. Daher waren nur sehr wenige Flächen wasserüberflutet, so wie wir uns das vorgestellt hatten. Dennoch war es eine sehr schöne Erfahrung diese Region und die großen Herden aus er Luft zu erleben. Sollte das Delta voll sein, sicher ein noch unvergesslicherer Anblick.


Kommentare: 2
  • #2

    Follow Elli (Freitag, 28 Juni 2019 03:47)

    Ja, das Foto ist tatsächlich auf der Safari entstanden. Auf den Auslöser, bei dem Bild mit dem Adler, hat allerdings Gotfried (ein Mitreisender) gerdückt.

  • #1

    Elke Poguntke (Donnerstag, 27 Juni 2019)

    Tolle Erlebnisse und super gut beschrieben. Das Bild mit dem Adler habt Ihr gemacht ? Das ist ja super geworden. Ist schon toll was Ihr alles seht.