Neuseeland- Nordinsel

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) brauchst Du für eine Einreise als Tourist ein Visum bzw. müssen Besucher aus visabefreiten Ländern (Deutschland ist eines) verpflichtend ein Electronic Travel Authority (ETA) beantragen.

 

Dieses ist in der Regel aber äußerst unkompliziert. Du kannst das ETA ganz einfach mit einer App oder online beantragen (im App Store von Google und Apple à NZeTA). Es kostet mit der App 9 NZD (online 12 NZD) + 35 NZD „Naturabgabe“ (Visitor Conservation and Tourism Levy (IVL)).

 

In der App sind ein paar wenige Fragen zu beantworten, die dann zur Bearbeitung versendet werden. In der Regel (sofern alle kritischen Fragen mit „Nein“ beantwortet wurden) bekommst Du nach wenigen Sekunden/Minuten eine Rückmeldung. Im Idealfall mit der Genehmigung.

 

Wir empfehlen aber trotzdem, Dein ETA mehrere Wochen vor Deiner Einreise zu beantragen. Sicher ist sicher.

 

Das gilt aber nur für die Einreise als reiner Tourist. Möchtest Du z.B. Work and Travel machen, benötigst Du ein anderes Visum. Alle Infos dazu findest Du auf der Seite der New Zealand Immigration.

Achtung: Die Fluggesellschaften sowie der Zoll wollen dieses ETA genauso sehen, wie ein Rückflugticket.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Neuseeland ist der Neuseeländische Dollar (NZD). Der Umrechnungskurs schwankt (im Dezember 2019 war der Kurs ca. 1 Dollar = 0,73 €), daher erkundige Dich wie er zu Deinem Reisezeitpunkt liegt.

 

Bargeld benötigst Du in Neuseeland, zumindest in den Ballungsgebieten und den touristischen Regionen kaum. Eigentlich kannst Du überall per Kreditkarte zahlen. Die Versorgung mit Bargeld ist genauso einfach. Überall gibt es ATM´s. Es wird im Regelfall auch nur die Gebühr deines Geldinstitutes i.H.v. 1,75% auf den jeweiligen Umsatz fällig.

Sicherheit

Ist in Neuseeland überall gegeben. Das Land liegt unter den Top 20 der weltweit sichersten Länder laut World Peace Index.

Reisezeit

Neuseeland hat zwei Inseln und ist nicht so groß. Allerdings gibt es viele verschiedene Klimaregionen in den Bergen und an den Küsten. Es hängt also vor allem von Deinem Reiseziel ab, wann dieses am besten zu bereisen ist.


Tipps

Tipp 1: Neuseeland ist sehr einfach mit dem Camper zu bereisen. Es ist wie in Australien auch hier eine Art Nationalsport. Bis auf die entlegenen Regionen gibt es überall Campingplätze. Das bedeutet aber auch, dass Autos je nach Reisezeit teuer sind. Mache Dich also frühzeitig schlau und buche.

 

Tipp 2: Die Apps „Wikicamps“, „Rankers“ oder „Campermate“ sind sehr gute Tools, Deinen Aufenthalt vor Ort einfach zu gestalten. Dort sind alle Campsites aufgelistet und viele weitere tolle Details, wie Sehenswürdigkeiten, Tankstellen usw.. Unser Favorit ist eindeutig Campermate (kostenfrei und super aktuell).

 

Tipp 3: Es gibt in sehr vielen Orten Trinkwasserbrunnen und Stellen zum Auffüllen von Wasserbehältern. Hier kannst Du also Geld sparen und etwas für die Plastikvermeidung tun.

 

Tipp 4: In Neuseeland solltest Du darauf achten, Dir einen self-contained Camper zu mieten. Self-Contained bedeutet, dass eine Toilette und ein Frisch-/sowie Abwassertanksystem vorhanden sind.

Nur mit diesem darfst Du auf vielen freien Campingplätzen stehen. Die Mehrkosten bei Anmietung machen sich durch ersparte Übernachtungskosten und vor allem die tollen Campsites bezahlt.

 

Tipp 5: Wenn Du auf ein geringeres Budget zurückgreifst, gibt es aber auch self-contained Möglichkeiten. Das Automodell Toyota Estima (gibt natürlich auch andere Marken, dieses Modell ist aber das am meisten verbreitete) ist oft zu solchen Campervans umgebaut.

 

Tipp 6: Nicht im Dunkeln fahren und besonders Morgens und Abends in der Dämmerung aufpassen. Es gibt hier zwar kaum größere Wildtiere, aber die Fahrten sind sehr ermüdend und die Straßen oft schlecht ausgeleuchtet.

 

Tipp 7: Im Gegenseitigen Respekt versuche auf den (freien) Campingplätzen Spätankünfte im Dunkeln zu vermeiden. Es nervt echt extrem, wenn die Scheinwerfer durch die Scheiben derjenigen leuchten die Schlafen möchten. Zudem ist es unnötiger Lärm. Wenn Du das einmal selbst erlebt hast, weißt Du was wir meinen.

 

Tipp 8: Oft wird davon gesprochen, dass die Südinsel viel schöner sein soll. Das können wir nicht so unterschreiben, denn auch die Nordinsel hat fantastische Ecken. Beide Inseln sind eine Reise wert.

 

Tipp 9: Einwegmieten bei Campern sind teuer. Falls Du beide Inseln besuchen willst, kann es sich lohnen lieber zweimal die Fähre zu nehmen und den Camper an ein und demselben Ort zu holen und abzugeben. So haben wir es auch gemacht.

 

Tipp 10: In Neuseeland ist zwar fast überall Kartenzahlung möglich, habe aber dennoch immer etwas Bargeld und Münzen dabei. Einige Free Campsites kannst Du nur in Bar zahlen. Gängige Werte sind dabei 8 NZD oder 10-12 NZD pro Person.

 

Tipp 11: Einige Supermärkte haben Bonusprogramme, die dann auch beim Tanken gelten. Z.B. die Countdown OneCard mit der Du Punkte sammelst und bei BP und GAS 6 Cent pro Liter sparst.

 

Tipp 12: Wenn Du auch so gerne in Cafés entspannst wie wir ACHTUNG!. Die allermeisten Cafés schließen zwischen 15:00 und 16:00 Uhr. Auf dem Land viele sogar bereits um 14:00 Uhr.


Die Nordinsel

Aufenthalt: 31 Tage (ohne die Zeit im Lockdown aufgrund der Corona Pandemie)
Reisemonat: Februar und März 2020
Temperatur: Tagsüber ca. 21-29°C, Nachts ca. 8-14°C

 

Da wir auf Neuseeland so viel Zeit verbracht haben, werden wir unseren Bericht in die einzelnen Highlights bzw. die Regionen untergliedern. Wir hoffen es so übersichtlich gestalten zu können, was bei der Fülle an Erlebten vermutlich nicht einfach wird.

 

Die Nord- und Südinsel haben wir in einer „Runde“ befahren, da wir das Auto im Nordosten der Nordinsel abholen und wieder zurückbringen mussten. Die Berichte sind in chronologischer Reihenfolge, sodass Du unsere Route danach verfolgen könnt, falls Du das als Orientierung für deine eigene Reise wissen möchtest.

 

Bei den Tipps findest Du jeweils auch die Angaben zu unseren Campingplätzen, die wir genutzt haben.


Auckland

Schweren Herzens hatten wir uns von Französisch-Polynesien verabschiedet und den Flug nach Neuseeland angetreten. Zwar flogen wir in die Zukunft, hatten aber keinen wirklichen Jetlag, da die Zeitverschiebung etwas mehr als 24 Stunden beträgt.

 

Gegen Mittag waren wir schon in unserem AirBnB Zimmer in einer super stylischen Wohnung mit Blick auf den Basque Park inmitten der Großstadt. Nach ein wenig Ruhe wollten wir uns ein Cafe suchen, wurden aber diesbezüglich leider von der Realität in Neuseeland eingeholt. Hier haben fast alle Cafés nur bis maximal 16:00 Uhr geöffnet. Für uns total ungewohnt, da wir eher „Nachmittagstrinker“ sind. Somit fiel Kaffee aus und wir schlenderten zurück in die Wohnung, wo wir unsere bezaubernden Gastgeber trafen. Versorgt mit unzähligen wertvollen Tipps und Empfehlungen konnten wir unsere weiteren Tage planen.

Auckland City

Am ersten Tag ließen wir uns einfach über die komplette Queen Street durch die Stadt treiben. Unsere Unterkunft am Basque Park liegt nicht weit entfernt vom oberen Ende dieser Straße, daher war das ein super Ausgangspunkt.

 

Vorbei an Geschäften ging es schnurstracks Richtung Hafen. Neben einem riesigen Containerhafen befinden sich auch hier die Piere für die Fähren zu den unterschiedlichen Zielen auf den nahen Halb-/Inseln.

 

Zwar gibt es hier einige Cafés, so gemütlich fanden wir es aber nicht, sodass wir weiter westlich Richtung Silo-Park gingen. Wir hatten gehört, dass dies eine tolle Einrichtung mit Food-Trucks, Freiluftkonzerten etc. sein soll. Dort angekommen mussten wir aber leider feststellen, dass hier nur ab 17:00 Uhr abends am Wochenende so richtig was los ist. Wir standen also vor leeren Plätzen und bekamen nicht wirklich was geboten.

 

Wenn der Park „offen“ ist können wir uns aber gut vorstellen, dass die Stimmung und die Angebote toll sein können.

 

Zu unserem Glück fing in Neuseeland auch gerade so eine Art Vorsaison im Rugby an. Die All Blacks zu sehen wäre natürlich ein absolutes Highlight gewesen, diese spielen aber nur ganz wenige Matches pro Jahr. Aber wir konnten ein Spiel der heimischen Blues schauen, sogar ein Derby gegen die Chiefs aus Hamilton war angesetzt. Wir waren überrascht, noch direkt vor Spielbeginn Tickets am Stadion zu bekommen. Wir hatten angenommen, dass so ein Spiel rasch ausverkauft sein würde.

 

Das Spiel zu verfolgen war interessant, obwohl wir uns eine total andere Atmosphäre vorgestellt hatten. Irgendwie hatten wir erwartet, dass eine ähnliche Stimmung wie in unseren Fußballstadien herrscht. Davon war die Stimmung hier aber meilenweit entfernt. Keine großartigen Fangesänge, die Menschen schienen sich nicht wirklich mit dem Spiel zu beschäftigen, sondern redeten viel untereinander. Es war mehr wie ein Familienausflug. Nicht schlecht, aber total anders wie wir es gewohnt sind und erwartet hätten.

Über unsere Tage in Auckland hinweg besuchten wir noch einige andere Sehenswürdigkeiten, schlenderten aber oft ziellos umher, um uns einfach treiben zu lassen und nicht einem Sightseeing-Rausch zu verfallen.

 

In Parnell besuchten wir den kleinen Markt des Unternehmens „La Cigale“. Auf einem kleinen Parkplatz waren viele verschiedene Stände aufgebaut, die Allerlei rund um Essen und Kochen anboten. Wir schlenderten kurz hindurch und mischten uns unter die Einheimischen bei den Essensständen.

 

Auch besuchten wir einige der vielen Parks, die in Auckland zur kurzen Erholung im Grünen einladen. Der größte davon, die Auckland Domain ist besonders schön gestaltet. Unter anderem lädt ein schön gestalteter Wintergartenkomplex ein, die bunte Blumenwelt zu erkunden. Ansonsten kannst Du noch ein Museum besuchen oder einfach die weiten Grünflächen genießen und unter schattenspendenden Bäumen ein Nickerchen machen.

Devonport

Nachdem wir schon vieles der Stadt selbst erkundet hatten, zog es uns am Wochenende hinaus zu einem der Naherholungsgebiete der Auckländer. Mit der Fähre ist es nur ein Katzensprung auf die andere Buchtseite nach Devonport.

Hier angekommen, fühlten wir uns direkt wie in einer kleinen anderen Welt. Eine sehr ruhige Atmosphäre, alte Holzhäuser und eine baumgesäumte Straße am Meer entlang ließen uns den Großstadtdschungel sofort vergessen.

 

An den kleinen Badebuchten lagen die Familien im Schatten und die Kinder spielten im Wasser. Richtig zum Wohlfühlen gemacht dieser kleine Ort.

 

Immer entlang der Küstenstraße gingen wir Richtung North Head, einer kleinen Erhöhung vulkanischen Ursprungs, auf der sich eine alte Bunkeranlage befindet. Vom Weiten sahen wir allerdings nur einen schönen grünen Hügel. Von den militärischen Einrichtungen keine Spur.

 

Auf dem Hügel selbst hatten wir die Wahl zwischen drei kleinen Wanderwegen. Alle nicht länger als 30 Minuten. Daher wollten wir zwei der Wege, die sich immer wieder kreuzen miteinander verbinden. Langsam stiegen wir hinauf und hatten schon nach kurzer Zeit eine tolle Aussicht auf eine Bucht inkl. Badestrand, auf dem viele Menschen sichtlich ihr Wochenende genossen.

 

Das Meer war voll von Segelbooten und Jachten, die hier perfekte windige Bedingungen hatten. Es machte uns richtig Spaß, das allerseitige Treiben zu beobachten.

 

Nach der Hälfte des Anstieges gab es dann den ersten Zugang zu der hauptsächlich unterirdisch gelegenen Bunkeranlage, die während der verschiedenen Kriegszeiten immer wieder umfunktioniert und ausgebaut wurde.

 

Viele der Gänge konnten wir begehen und es war spannend die Anlage zu erkunden. Auf einigen Infotafeln konnten wir auch vieles geschichtliches Nachlesen.

 

Schließlich auf der Spitze angelangt eröffnete sich uns der Panoramablick auf die Skyline von Auckland, was ein toller Anblick. Wolkenkratzer, Containerkräne des städtischen Hafens und im Vordergrund die idyllischen Häuschen von Devonport.

 

Wieder runter von North Head gingen wir vorbei am Sportplatz, auf dem sich die Cricketmannschaften austobten zur Victoria Road, der Restaurantmeile in Ort. Hier war natürlich mehr los und wir hatten die Qual der Wahl aus wirklich vielen und toll eingerichteten Cafés.

Waiheke Island

Sonntags machten wir uns mit der Fähre auf Richtung Waiheke Island, dem Wochenendparadies für die Bevölkerung. Wir benötigten rund eine Stunde gemütliche Fahrt, bis wir vor Ort anlegten.

 

Wir wussten zwar, dass vermutlich viel los sein würde, waren von dem Angebot von Tourenanbieter, Autovermietungen etc. vor Ort am Pier dennoch überrascht.

 

Nach einem kurzen Plausch mit der netten Touristeninfo entschieden wir uns den nördlichen Küstenwanderweg zu bestreiten. Der Südliche wäre etwas länger und weniger im Schatten gewesen, bei dem sonnigen Tag wollten wir es lieber kürzer haben und später am Strand entspannen.

Glücklicherweise war noch ein wenig Ebbe, denn der Weg beginnt direkt am Strand neben dem Pier und die ersten 100m sind nur bei Niedrigwasser wirklich begehbar. Wir kraxelten also am Strand über ein paar Felsen vorbei an den kleinen Wellen und waren ab hier fast komplett alleine. Die Touristenmassen machen wohl eher eine der vielen Weintouren oder mieten sich ein Auto, da die Insel riesig ist.

 

Vom Strand führte uns der kleine, aber gut ausgeschilderte Pfad den Küstenstreifen hinauf. Auf der kleinen Anhöhe stand eine Bank, die wir nutzen, um den Ausblick auf den Pier, die vielen Boote und die gegenüberliegende Steilküste zu genießen.

 

In einem ständigen auf und ab führte uns der Weg über eine gute Stunde an der Küste von Waiheke Island entlang. Zum Landesinneren waren die Flächen gesäumt vom grünen Gras, nur ab und zu unterbrochen von ein paar Bäumen. Zum Wasser fielen die Klippen manchmal bis zu 50m steil ab. Auch auf dieser Seite gab es Bäume und Sträucher sowie wundervolle Blicke auf das Meer, die kleinen vorgelagerten Inselchen und ab und zu auch auf die weit entfernte Skyline von Auckland. Ein traumhafter Fleck Erde.

Kein Wunder, dass sich die wohlhabenden Menschen hier so gerne niederlassen. Auf den Klippen standen viele architektonisch ansprechende Villen auf riesigen Grundstücken, eine hatte sogar einen eigenen Hubschrauberlandeplatz.

 

Vorbei an ein paar kleineren Buchten erreichten wir Owhanake Bay. Eigentlich führt der Rundweg von hier aus noch ein Stück weiter an die Nordküste, da dort aber ein Teil des Weges renoviert wird, hätten wir von dort wieder umkehren müssen. Also hielten wir uns am Strand direkt in Richtung Landesinneren, um zum Strand von Oneroa zu gelangen.

 

Der Weg war für eine Viertelstunde nicht so schön, da wir nur entlang der Straße gehen konnten. Aber es war wenig Verkehr, also halb so schlimm.

Schon nach kurzer Zeit bogen wir auf den Strand von Oneroa ab. Wir entledigten uns der Wanderschuhe und ließen unsere Füße den Sand spüren. Eine wirkliche tolle kleine Bucht, an der sich Einheimische und Touristen beim Barbeque oder mit ihren Booten tummelten.

 

Wir legten uns unter Bäume in den Schatten, dösten und erfrischten uns im kühlen Wasser.

 

Kurze Zeit später erkundeten wir den kleinen Dorfkern von Oneroa, gönnten uns ein extrem leckeres Eis bei der island gelato company und traten den Rückweg zur Fähre an.

 

Auf dem Rückweg durch die Stadt half Gerrit noch einer Autofahrerin, die einen platten Reifen hatte, dies nicht bemerkt hatte und ihn auch nicht wechseln konnte.  

Tipps

Tipp 1: In folgenden Restaurants/Cafés waren wir essen, inkl. unserer Bewertung:

  • Tama (Upper Queen Street): Abendessen / Nepalesisch mit relativ günstigen Preisen / geschmacklich gut / langsamer aber netter Service
  • B Box Asian Fusion (253 Symonds Street, Eden Terrace): günstiger und leckerer Thai Schnellimbiss
  • Aroy Thai Eatery (Commerce Street): günstiger und sehr leckerer Thai / super aufmerksamer Service
  • Coffee Pen (Basque Road, Eden Terrace): nettes kleines Café, etwas versteckt in den Straßen
  • Remedy Coffee (1 Wellesley Street West, Auckland CBD): mitten im CBD ein gemütliches Café. Guter Kaffee und Weiteres.

Tipp 2: Besuche Waiheke Island für einen Tag. Die Überfahrt (Hin- und zurück) mit der Fähre von Pier 2 kostet 46 NZD p.P. und dauert ca. 1 Stunde. Auf der Insel selbst kannst Du wandern, Dir ein Fahrrad mieten oder eine der unzähligen Touren machen. Bekannt ist die Insel vor allem für ihre vielen Weingüter.

  • Unsere Empfehlungen: der nördliche Küstenwanderweg / relaxen am Strand / ein Eis bei der island gelato company genießen

Tipp 3: Besuche Devonport für einen Tag. Die Überfahrt (Hin- und zurück) mit der Fähre von Pier 1 kostet 15 NZD p.P. und dauert ca. 10 Minuten.

  • Unsere Empfehlungen: erkunde North Head und die alte Bunkeranlage / schlendere durch die Victoria Road und verbringe Zeit in einem der süßen Cafés (wir waren im Corelli´s und es war lecker und gemütlich)

Tipp 4: Einfach durch die Stadt streifen, die Straßen, Gassen und Parks erkunden. Dabei den ein oder anderen Kaffee genießen. Der Kaffee hier ist wirklich gut. Aber Achtung, die allermeisten Cafés schließen um 15:00/16:00 Uhr!

 

Tipp 5: Im Stadtteil Parnell gibt es einen kleinen Markt. Genau in: 69 Saint Georges Bay Road. Er heißt „La Cigale French Market“. Es gibt hier allerlei Produkte von lokalen Erzeugern. Toll um frische Dinge einzukaufen oder vor Ort etwas zu verzehren.


Northland - Von Mangawhai in den Nord-Westen

Für unsere 7 Wochen hatten wir lange nach einem passenden und bezahlbaren Van gesucht. Da er unbedingt self contained sein sollte, um mehr Auswahl bei den freien Campingplätzen zu haben war das gar nicht so einfach. Schließlich fanden wir einen Anbieter ganz im Norden, der fast alle unsere Anforderungen erfüllte und ein Mega Preis-/Leistungsverhältnisse hatte.

 

Wir mussten lediglich mit dem Bus eine Stunde nördlich von Auckland nach Mangawhai fahren. Die Vermieterin holte uns von der Busstation ab und wir schliefen die erste Nacht sogar kostenfrei bei ihr in einem kleinen Zimmer.

 

Der Van war ein typischer ausgebauter Toyota Estima, also ein Familienvan. Das Bett war überraschend groß und wir konnten super darin liegen. Nur die Schaumstoffmatratze pimpten wir nach der ersten Nacht mit einem zusätzlichen Topper auf. Nachteil bei diesem Modell ist, dass wir leider keine zwei Batterien haben und somit kein richtiger Kühlschrank an Bord ist. Wir hatten nur eine Kühlbox dabei und kauften zusätzlich noch eine Mini-Kühlbox mit Anschluss zum Zigarettenanzünder.

 

Diese hielt bereits gekühlte Ware wenigstens ein wenig kühl. Käse, Wurst und Milch konnten wir somit ein paar Tage dabeihaben.

Tipps zum Campervan

Tipp 1: Einen Camper zu kaufen macht nur wirklich Sinn, wenn Du mehrere Monate hier bist. Sonst würden wir immer empfehlen etwas zu mieten.

 

Tipp 2: Um eine größere Auswahl an freien Campingplätzen zu haben, empfehlen wir auf das „Self Contained“ Siegel zu achten.

 

Tipp 3: Die Apps „Campermate“ und „Rankers“ fanden wir extrem hilfreich um Campingplätze und andere wichtige Punkte zu finden. Wobei Rankers sehr veraltet erscheint. Campermate ist besser.

 

Tipp 4: Benötigst Du noch ein klein wenig Ausstattung für deinen Camper, dann nutze die Kette „The Warehouse“. Viel Auswahl und günstig.

 

Tipp 5: Solltest Du keinen eingebauten Kühlschrank im Van haben, ist eine Kühlbox mit Zigarettenanschluss eine halbwegs brauchbare Alternative. Die sind zwar klein, vom Preis her aber ok. Wir haben für unsere 8 Liter Box (12 L wäre optimal, aber war nicht mehr vorrätig) nur 59 NZD bezahlt.

 

Tipp 6: Leckere Pizza in Mangawhai Heads gibt es im Wood Street Freehouse. Dienstags 2 Pizzen zum Preis von einer.

 

Tipp 7: Bei der Discounterkette „Countdown“ gibt es eine Kundenkarte, die „One Card“. Kostet nichts und Du sparst sowohl beim Einkaufen als auch beim Tanken bei BP und GAS (6 Cent/Liter).

Whangarai Falls

Auf der Durchreise nach Norden passierten wir die Stadt am Meer und verbrachten eine kurze Zeit im Café und um unsere ersten Einkäufe zu erledigen.

 

Am Hafen war es sehr gemütlich, eine richtige Kleinstadt eben. Das „berühmte“ Uhrenmuseum ließen wir aber links liegen. Wir machten uns lieber wieder auf in die Natur in Richtung der bekannten Kauri Bäume. Eine alte Baumart, die mehrere tausend Jahre alt werden kann.

 

Am Ortsausgang spazierten wir zu den Whangarai Falls. Von der Höhe der Fälle waren wir echt beeindruckt. So hohe Fälle direkt an der Stadt fanden wir ungewöhnlich. Vom Parkplatz war es nur ein 10-minütiger Walk zum Bassin der Fälle umgeben von schöner Natur.

Trounsen Kauri Forrest

Nach einer Nacht auf einem wundervollen Freedom Camping Platz fuhren wir an die Westküste zum Trounsen Kauri Forrest. In diesem kleinen Waldgebiet sind mehrere bedrohte Arten zu finden, wie der braune Nord-Kiwi und die Kauri-Schnecke. Hauptsächlich bekannt ist der Wald natürlich für die namensgebenden gigantischen Kauri-Bäume.

Vom Parkplatz aus führte uns ein kurzer (30-40 Minuten) Rundweg durch den dichten Wald mit üppigem Bewuchs. Überall große Farne, Gras und viele Bäume, die oft mit Moos und Flechten bewachsen sind. Am Anfang des Weges mussten wir unsere Schuhe säubern und desinfizieren. Dies ist fast überall in Neuseeland so, damit soll verhindert werden, das sich das Kauri-Dieback ausbreitet, eine Krankheit, die die Bäume angreift.

 

Den Rundwanderweg fanden wir toll. Sehr kurzweilig und unterwegs gabs es immer wieder Informationsschilder und sogar Audiopunkte über die Flora und Fauna des Waldes, ein tolles Gimmick. Von einigen mächtigen Kauri-Bäumen waren wir begeistert.

 

Diese sind so ganz anders, als die riesigen Bäume, die wir aus Australien kennen. Der Stamm ist sehr rund und dick. Fast nahtlos ragt der dicke Stamm in die Äste und die Wurzeln gehen direkt in den Boden über, keine Fächerwurzeln, fast wie ein Strohhalm.

 

Direkt neben dem Park gibt es einen Campingplatz, allerdings zu bezahlen. Aber sicherlich super, wenn man hier eine Nacht verbringen will, um wilde Kiwis zu suchen. Wir wollten allerdings weiter.

Waipoua Kauri Forrest

Etwas weiter nördlich legten wir unseren zweiten „Kauri-Stop“ ein. Im Waipoua sind einige der größten Kauris überhaupt zu bestaunen und diese wollten wir natürlich sehen.

 

Der Vater des Waldes, der „Te Mahuta Ngahere“ lag vom Parkplatz nur einen 20-minütigen lockeren Spaziergang entfernt. Der Weg war nicht sonderlich aufregend, aber das Ziel war gigantisch. Mit über 16 Meter Umfang ist dieser Kauri der Zweitgrößte den es gibt. Das Alter des Baumes wird zwischen 1600-2000 Jahren alt geschätzt.

 

Ein wahnsinnig ehrfürchtiges Gefühl packte uns, als wir vor dem uralten Riesen standen. Auf den Fotos kommen die gigantischen Ausmaße gar nicht wirklich rüber.

 

Einen weiteren Stop bzw. Baum nahmen wir nicht mehr mit, dieser soll aber auch wunderschön sein und man kann ihn aufgrund einer Alleinlage auf ein Foto bekommen.

Kouto Boulders

Nach einer Nacht auf einem einsamen Campingplatz mit Blick auf das Meer und einen wundervollen Sternenhimmel legten wir einen kleinen Abstecher bei den Kouto Boulders ein.

 

Ähnlich wie die bekannteren Moeraki Boulders liegen verstreut am Strand riesige Felsen, die teilweise so rund wie Kanonenkugeln sind. Leider hatten wir hier abends nicht mehr vorbeigeschaut, da es uns schon zu spät gewesen war.

 

Am heutigen Morgen ging die Flut gerade erst zurück und nur ganz wenige der Felsen ragten erst aus dem Wasser. Die meisten waren zumindest noch teilweise in den Fluten verborgen. Dafür hatten wir den Strand ganz für uns alleine und genossen die Stille mit einer kleinen Meditation.

Tipps

Tipp 1: Die Whangarai Falls sind auf jeden Fall den kurzen Abstecher wert. Wenn Du magst, kannst Du einen etwas längeren Wanderweg anhängen. Auf dem Parkplatz ist auch Platz für 2 Self Contained Camper und es gibt Frischwasser rechts neben den Toiletten.

 

Tipp 2: Unsere Campingplätze auf dieser Route

  • bei Whangarai/Tutukaka: Kowharewa Bay (freedom camping self und non self contained / 1 Nacht pro Monat erlaubt): toll an einer Bucht gelegen / schöner Strand mit ruhigen Wasser, super zum Schwimmen / Platz für bis zu 5 Campervans / saubere WC Anlagen / direkt an einer Straße, die aber spät und früh relativ unbefahren ist, Lärm daher ok / es kommen Ranger vorbei und kontrollieren sehr genau die erlaubte Anzahl der Camper (morgens und abends)
    Fazit: ein sehr schöner Freedom Camping Platz am Meer / Straßenlärm ok
  • im Nord-Westen nördlich von Opononi: Koutu Mangeroa (10 NZD pro Nacht pro Auto): Schöne Lage auf einem Grashügel mit Blick auf das Meer / für Zelt könnte es sehr windig werden / das Dixi ist ok, stinkt aber sehr nach Chemie
    Fazit: für eine Nacht oder auch zwei sehr schön / nah an den Kouto Boulders

 

Tipp 3: Besuche den Trounsen Kauri Forrest. Ein informativer kurzer Weg führt Dich durch den Wald mit imposanten Bäumen. Wenn Du willst kannst Du auf dem Campground nebenan übernachten (10 NZD) und nachts Kiwis suchen.

 

Tipp 4: Im Waipoua Kauri Forrest kannst Du zwei der ältesten und größten Kauris der Welt bestaunen. Beide sind einfach zu Fuß erreichbar und es bedarf keiner langen Wanderungen.

 

Tipp 5: Die Kouto Boulders sind nett anzusehen und Du wirst fast alleine vor Ort sein. Der Abstecher lohnt sich aber nur, wenn Du viel Zeit hast. Zudem musst Du die Ebbe abpassen, was eine zusätzliche Zeitverzögerung mit sich bringen kann.


Far North

Auf dem Weg zum Cape Reinga

Den nördlichsten Punkt von Neuseeland markiert das Cape Reinga. Besonders für die Maoris ein heiliger Ort. Dem Glauben nach, gehen hier der Spirit der Toten in die Unterwelt hinabsteigt.

 

Zudem auch geografisch ein toller Ort, da hier die Tasmanische See auf den Pazifischen Ozean trifft.

Auf dem Weg dorthin machten wir einen ersten Zwischenstopp in Kaikoke und gingen auf einem Hügel zum „Hone Heke Memorial Park“. In einem hübschen kleinen Park wird hier einem der bedeutendsten Maori Häuptlinge gedacht und zudem hatten wir einen tollen Blick über die Landschaft, die uns irgendwie ein wenig an die oberbergische Heimat erinnerte.

Einige Kilometer weiter besuchten wir in Kaitaia das kleine kostenfreie Museum mit einer interessanten Ausstellung zur Geschichte der Maoris und der europäischen Entdeckung Neuseelands.

In Awanui hielten wir bei einem Holzverarbeitungsbetrieb, „Ka Uri unearthed“ und bestaunten allerhand Dinge kunstvoll gefertigt aus edlem Kauriholz. Bei den Preisen wurde uns ein wenig schwindelig. Einfache Vasen bzw. Dekoobjekte fangen mit vierstelligen Preisen an. Die tollen Holztische gehen dann bis in den hohen fünfstelligen Bereich. Besonders beeindruckend fanden wir eine Wendeltreppe, die in einen Kauri-Baumstamm eingearbeitet wurde. Dieser war so dick, dass wir hinauf spazieren konnten.

 

Fast den kompletten oberen Rest der Westküste nimmt der 90-Mile-Beach ein. Ein imposanter Strandschnitt, der befahren werden kann und bei Einheimischen wie Touristen äußerst beliebt ist. Theoretisch kann man den Strand auch mit einem 2WD befahren, da der Sand an der Wasserkante extrem fest ist. Auf Nummer sicher geht man allerdings nur mit Allrad. Einige Autos wurden vom Sand und dem Meer in Laufe der Jahre schon geschluckt.

 

Den Strand kann man auch nur von drei Punkten aus befahren bzw. wieder verlassen. Spätestens zwei Stunden nach einsetzender Ebbe sollte man los, wenn man einmal komplett drüberfahren will. Wir hielten nur ganz kurz am ersten Zugangspunkt in Waipapakauri, da wir solch lange Strände schon kennen und sie uns nicht sonderlich faszinieren. Es ist halt ein langer nicht enden wollender Strand.

Nach stundenlanger Fahrt über die Landstraße kamen wir dann endlich am Cape Reinga an. Der Weg zum Leuchtturm offenbarte uns ausgedehnte Blicke über die angrenzende Küstenlandschaft. Oft fielen die Klippen steil ab, um im tosenden Wasser zu enden. Die Hügel waren durchweg bewachsen und strahlten grün in den Abendhimmel. 

 

Von der erhöhten Küste konnten wir auch die beiden Ozeane sehen, die ineinander fließen. Optisch nicht wirklich spektakulär, da es nur ein wenig wellig schäumt, aber der Gedanke an zwei Weltmeere ist schön.

 

Vom Weg führten einige weitere Wanderwege ab, für die wir heute aber keine Zeit mehr hatten. Es sind sicherlich schöne Strecken dabei.

Matai Bay

Vom Cape Reinga aus übernachteten wir am wundervollen Tokerau Beach mit Blick auf das Meer mitten in den Dünen. Ein „Million-Dollar-View“, den uns ein Fußballkamerad von Gerrit empfohlen hatte. Danke Headbanger und uffpasse an der Einfahrt (sry Insider).

 

Nach einem Frühstück auf der Picknickdecke mit Meerblick fuhren wir zur Matai Bay, die nur wenige Kilometer entfernt ist. Es empfing uns ein langgezogener, weißer und feinsandiger Strand eingebettet zwischen zwei Felszungen. Nebenan gibt es eine weitere tolle Bucht, die genauso einladend erscheint.

Zuerst gingen wir vom Parkplatz aus nach rechts, um auf die Landzunge zwischen den Buchten zu gelangen, die sogenannte Karikari Peninsula. Wir kämpften uns durch teilweise dichtes Gebüsch und hatten immer wieder tolle Ausblicke auf die beiden Buchten.

 

Danach machten wir es uns am Strand bequem, genossen die Sonne und das erfrischende Wasser.

Mahinepua Peninsula Walk

Völlig relaxed, aber auch etwas wehmütig verließen wir Matai Bay um unsere erste etwas längere Wanderung auf Neuseeland zu starten.

 

Eine Stunde dauerte die Fahrt zur Mahinepua Bay. Auf dem Parkplatz war ganz schön was los, viele Einheimische genossen ihr Wochenende bei geselligem Beisammensein und Barbeque. Außer uns schienen keine Touristen da zu sein. Ein Geheimtipp also.

 

Der Start des Weges war etwas schwierig zu finden, da er anders benannt war und wir erst über ein Tor mit der Aufschrift „Privat“ klettern mussten. Direkt nach der ersten Kurve stand aber dann ein Wegweiser mit dem richtigen Namen und wir waren uns sicher auf dem richtigen Weg zu sein. Ab hier war auch die weitere Ausschilderung extrem gut.

 

Wir hatten gelesen, dass uns der Weg wundervolle Blicke auf die Buchten und vorgelagerten Inseln bieten sollte. Hier am Anfang konnten wir uns das noch gar nicht vorstellen. Wir liefen einen Hügel hinauf und durch dichten Wald.

 

Aber nach wenigen Minuten bestätigte sich unsere Erwartungen. Wir verließen den Wald und befanden uns auf den Anhöhen neben der Bucht. Ab hier war der Weg nur noch toll. Bei fast jedem Schritt wurden die Blicke auf die Küste und die Inseln wundervoller. Sattes Grün und dass Grau der Felsen flossen ineinander über.

 

Die schroffen und steilen Klippen wurden öfter durch kleine Höhlen und Strände unterbrochen. Die ganzen Aussichten nahmen uns das ein und andere Mal den Atem, so schön fanden wir die Natur.

Tipps

Tipp 1: Der Leuchtturm am Cape Reinga ist sicher ein lohnendes Ziel. Es gibt auch viele weitere Wanderwege vor Ort. Aber auch hier, denke an deine Zeit auf Neuseeland. Hast Du nur wenige Wochen, würden wir das Cape nicht unbedingt empfehlen, da der Weg dorthin einfach extrem lange dauert. Du benötigst mindestens einen, eher zwei Tage.

 

Tipp 2: Unsere Campingplätze auf dieser Route

  • im Nord-Osten auf der Karikari Peninsula: Tokerau Beach (freedom camping self contained / 3 Nächte pro Monat erlaubt): direkt am schönen Strand in den Dünen / sehr viel Platz, aber teilweise schwierig eine ebene Stellfläche zu finden / saubere WC Anlagen am Ende des Strandes inkl. Außenkaltwasserdusche / das Dixi am Seeparkplatz ist nicht gut.
    Fazit: ein wunderschöner Freedom Camping Platz am Meer / traumhaft für ein paar Tage

Tipp 3: Die Matai Bay eignet sich super für einen oder mehrere Strandtage. Direkt an der Bay gibt es auch einen Campingplatz. Der kostet allerdings.

 

Tipp 4: Wenn Du in der Gegend bist, unbedingt den Mahinepua Peninsula Walk wandern. Eine schönere Strecke haben wir lange nicht gesehen. Der Weg ist zudem nicht anspruchsvoll und relativ kurz. Wahnsinnige Aussichten erwarten dich. Der Start ist etwas schlecht ausgeschildert. Fahre einfach bis zum Ende des Strandes und steige über das Tor wo „privat“ draufsteht. Da beginnt der Weg und ist ab der ersten Kurve auch super ausgeschildert.


Northland, der Osten Rund um Bay of Islands

Aroha Island Kiwi

Auf der App Campermate hatten wir die kleine Insel und den Campingplatz entdeckt. Fast alle Rezensionen waren sehr positiv und berichteten, dass hier Kiwis in freier Wildbahn zu sehen sind.

 

Den flugunfähigen Nationalvogel wollten wir natürlich auf unserer Reise auch zu Gesicht bekommen und buchten uns daher für eine Nacht eine Campsite. Mit 42 NZD nicht ganz günstig, aber ab und zu konnten wir eine bezahlte Übernachtung einbauen.

 

An der Einfahrt fuhren wir zuerst vorbei, da alles so unscheinbar und klein beschildert war. Schließlich fanden wir aber den Eingang und fuhren eine schmale Straße den Berg hinab, bis zu einem Tor, welches wir erst öffnen mussten. Nun ging es auf die Halbinsel vorbei an einem dichten Wald mit vielen Hinweisschildern auf Kiwis.

 

Die Besitzer empfingen uns herzlich und gaben uns viele Tipps, wie wir die Vögel finden und hören können.

 

Von dem Campingplatz waren wir direkt begeistert. Wir standen auf dem unteren Level, direkt am See bzw. Meer. Ein toller Blick, riesige Stellplätze und wenige Camper. Wir fühlten uns sauwohl. Die Küche und Sanitäranlagen waren auch mega. Nach Tagen gab es endlich mal wieder eine Dusche und die war auch noch warm.

 

Wir kochten uns etwas Leckeres zu Abend und picknickten direkt am Wasser – herrlich. Dann warteten wir auf die Dunkelheit, um mit Taschenlampe auf die Pirsch zu gehen. Denn Kiwis sind nur nachtaktiv. Fast blind erschnüffeln sie sich ihr Futter und sind daher gut hörbar.

 

Ein paar Meter waren wir erst auf dem Weg unterwegs und hörten plötzlich lautes rascheln. Wir drehten uns zum Wald und leuchteten vorsichtig hinein. Und da war doch tatsächlich ein Kiwi keine zwei Meter von uns entfernt. Trotz des roten Lichtes unserer Lampe machte er sich schnell aus dem Staub. An dieser Stelle verbrachten wir noch locker eine halbe Stunde. Lauschten den Geräuschen und hatten sogar noch einmal das Glück einen Kiwi zu sehen.

Rainbow Falls

Diese Wasserfälle lagen auf unserer Route in den Süden. Vom Parkplatz aus brauchten wir keine fünf Minuten zur ersten Aussichtsplattform, von der wir einen guten Blick auf die Fälle hatten.

 

Über einen kurzen Wanderweg gelangten wir zum Fuß der Fälle. Zwar führten die Fälle durch die Trockenheit in Neuseeland nicht so viel Wasser, aber wir fanden sie dennoch beeindruckend. Schätzungsweise 30 Meter tief fällt das Wasser in einen großen natürlichen Pool, indem wir sogar hätten schwimmen können.

 

Wir verbrachten hier ein paar Minuten, bevor wir uns wieder auf den Weg machten, denn wir hatten noch einige Kilometer und Sehenswürdigkeiten vor uns.

Haruru Falls

Kurz vor dem Warangi Treaty Ground Museum liegen die Haruru Falls. Daher nahmen wir diese kurz mit. Es sind kleine Fälle von nicht mal 5 Meter Höhe, nett anzusehen, aber nichts Atemberaubendes. Da sie auf dem Weg liegen und vom Parkplatz aus in drei Minuten zu erreichen sind, war der kleine Stopp nett. Extra nur für die Fälle würden wir einen Ausflug nicht empfehlen.

Waitangi Treaty Ground

Eigentlich sind wir ja nicht so die Museumsbesucher. Irgendwie springt da der Funke fast nie über. Daher meiden wir teure Eintritte so gut es geht und gehen wenn nur in kostenfreie Museen.

Dieses Museum wollte Gerrit allerdings unbedingt sehen, da es sich mit der Geschichte der Maori beschäftigt und dieses Thema für ihn interessant ist. Auch die 50 NZD Eintritt p.P. schreckten nur kurz ab. Immerhin bekamen wir als Backpacker noch 20% Rabatt.

 

Das Museum selbst ist eine Art Freilichtmuseum auf einem großen Areal. Wir konnten also viel in der parkähnlichen Anlage umherwandern. Im Eintritt ist auch eine kostenlose Führung und eine kostenlose Maorivorführung inkludiert.

 

Eine Führung startete erfreulicherweise fast direkt nachdem wir die Tickets gekauft hatten. Diese war echt interessant und wir erfuhren viel über die Historie rund um den Vertrag von Waitangi, der auf diesem Grund zwischen Engländern und Maoris geschlossen wurde.

 

Eine etwas zwiespältige Angelegenheit wie wir erfuhren. Leider dauerte es extrem lange, bis die Maoris endlich mit vollen Rechten ausgestattet und vom Staat „akzeptiert“ wurden. Mal wieder ein trauriges Bild, wie wir als doch ach so kultivierte und gebildete Europäer eine indigene Bevölkerungsgruppe in ihrem eigenen Land betrogen und unterdrückt haben.

 

Während der Führung bekamen wir auch das größte jemals gebaute Kriegskanu der Welt zu sehen. Über 150 Leute passen hier drauf. Es war aber nie im Krieg, da es nur für die Feierlichkeiten zum Waitangi Day gebaut wurde und nun einmal jährlich zu Wasser gelassen wird.

Auf unsere kulturelle Vorführung mussten wir etwas warten und verbrachten die Zeit mit einem Kaffee auf der Wiese auf einem Hügel mit Blick auf die Bucht und die Stadt Russell. Hier stehen das Haus des Briten, der half, bei den Vertragsangelegenheiten zu übersetzten, ein Fahnenmast, auf dem alle drei Fahnen (England, Neuseeland alt und neu) hängen und ein Maori-Versammlungshaus.

 

Die Vorführung war spannend. Gerrit wurde sogar als „Chief“ des Besucherstammes auserkoren und durfte an der Zeremonie teilhaben und musste eine kurze Rede halten. Wir bekamen einige Tänze, Gesänge und Waffenübungen vorgeführt. Wir fanden es total toll, etwas tiefer in die Maori-Geschichte und Kultur einzutauchen und etwas über sie lernen zu können.

 

Wir besuchten noch die beiden Museen auf dem Gelände, die beide toll aufgebaut sind und informativ wie kurzweilig die Geschichte beleuchten. Nach einigen Stunden verließen wir das Warangi Treaty Ground Museum und waren begeistert.

 

Von hier aus fuhren wir über Pahia weiter in den Süden.

Waipu Caves

Unser letzter Stop im Nordenosten waren die noch relativ unbekannten Waipu Caves. Svea hatte gelesen, dass es hier Glühwürmchen zu bestaunen geben soll. Das Beste, die Höhlen kosten keinen Eintritt, perfekt um Budget im teuren Neuseeland zu sparen.

 

Über ein Stück Schotterpiste gelangten wir auf den Parkplatz direkt vor den Höhlen. Tatsächlich hätten wir hier sogar einen Freedom Campingplatz mit WC und Außendusche gehabt, naja nächstes Mal.

 

Wenige Meter über den Rasen wartete auch schon der Höhleneingang auf uns. Groß ragte das schwarze Loch vor uns auf. Da es nass werden könnte, hatten wir unsere Sandalen an. In der Höhle waren wir überrascht von der Größe. Sie war so riesig, dass unsere Taschenlampe gefühlt gar keine Wirkung hatte.

 

Ein paar Minuten warteten wir in der Dunkelheit und langsam gewöhnten sich unsere Augen an die Umgebung. Dann konnten wir die Höhle auch besser sehen. In der Mitte war ein riesiger Stalagmit und die Decke thronte sicher sechs Meter über unseren Köpfen.

 

Zwei Meter unter uns lag ein kleiner See, vielmehr ein unterirdischer Bach. Durch die extreme Trockenheit war dieser aber nur ein paar Zentimeter tief.

 

Da durch die große Höhlenöffnung noch viel Licht fiel, war hier noch kein Glühwürmchen auszumachen. Daher wateten wir durch das Wasser um eine erste kleine Biegung. Hier sahen wir dann erste vereinzelt glimmende Lichter. Super schön anzusehen, aber nicht exorbitant aufregend.

 

Wir wagten uns nun noch tiefer in das Dunkel des Höhlensystems. Hier war es stockfinster, sodass wir ein paar Mal unsere Taschenlampe benötigten. Dann standen wir in einer weiteren größeren Kammer und es verschlug uns die Sprache. Hier, in völliger Dunkelheit leuchteten die Decke und die Wände um die Wette.

Es war, als ob wir in einen wunderbaren Sternenhimmel schauen würden, aber es waren hunderte von Glühwürmchen. Eine total tolle Stimmung und für uns atemberaubend schön. Wir verweilten hier lange und erst als mehr und mehr Leute herkamen, gingen wir noch tiefer.

 

Jetzt mussten wir durch knietiefes kaltes Wasser waten und uns richtig bücken, damit unsere Köpfe nicht an der niedrigen Decke anstoßen. Hier gab es noch ein paar kleinere Kammern, die aber nicht so voll Glühwürmchen waren und nach hundert Metern endete der Weg. Herabgefallenen Felsbrocken versperrten den Weg.

 

Auf dem Weg nach draußen passierten wir nochmal die „Sternenkammer“ und waren abermals entzückt.

Tipps

Tipp 1: Selbst für uns Museumsmuffel ist das Waitangi ein "Must see" in der Region. Am Eingang sagen, dass Du Backpacker bis, dann gibt es 20% auf den Eintrittspreis.

 

Tipp 2: Im Preis enthalten sind eine Führung und eine historische Aufführung. Trage Dich auf jeden Fall für Beides beim Ticketkauf ein.

 

Tipp 3: Wenn Du zwischen den beiden Führungen warten musst, kannst Du die Zeit super oben auf dem Hügel bei dem Café-Wagen verbringen. Nutze nicht das Café unten beim Kanu, oben ist es viel schöner (wenn auch weniger Auswahl).

 

Tipp 4: Nimm die Haururu Falls und Rainbow Falls nur  mit, wenn Sie auf Deiner geplanten Route liegen. Ansonsten kein „Must see“.

 

Tipp 5: Die Kiwisuche auf Aroha Island erst in der vollen Dunkelheit beginnen. Ab 22:00 Uhr ist es am Besten.

 

Tipp 6: Am Eingang des Campingplatzes auf Aroha Island bekommst Du rote Folie für deine Taschenlampe, damit Du die Vögel nicht zu sehr störst.

 

Tipp 7: Bei der Rezeption des Campingplatzes liegt ein Buch, indem die Leute eintragen wo und wann sie Kiwis gesehen haben. Eine gute Orientierung für Deine Suche.

 

Tipp 8: Auf dem Weg in den Süden gibt es im Ort Kawakawa eine öffentliche Toilettenanlage, die von Hundertwasser erbaut wurde. Nett anzusehen.

 

Tipp 9: Die Waipu Caves sind kostenfrei und einen Besuch auf jeden Fall wert.

 

Tipp 10: Du musst durch Wasser, wenn Du die Kammern sehen willst. Also Sandalen an. Taschenlampe nicht vergessen, es ist eine Höhle.

 

Tipp 11: Kurz nach dem Eingang empfehlen wir Dir, Dich in die Mitte zu dem großen Stalagmiten zu stellen und Deine Augen ein paar Minuten an die Dunkelheit gewöhnen zu lassen.

 

Tipp 12: Gehe dann tiefer in die Höhle nach links. Es kommt eine größere Kammer mit den Glühwürmchen. Wenn Du willst kannst Du noch weitergehen.

 

Tipp 13: Unser Campingplatz auf dieser Route

  • Sandy Beach (freedom camping self und non contained / 3 Nächte pro Monat erlaubt): direkt am Strand und der Straße (aber ruhig) / Platz eher für kleine Vans, teilweise sehr sandig / saubere WC Anlagen / kostenfreies Barbeque (Gas) / Hotspot für Surfer
    Fazit: ein schöner Freedom Camping Platz am Meer / besonders für Surfer

Über die Westküste nach Wellington

Nach unseren Tagen in Northland fuhren wir über Auckland weiter gen Süden, immer an der Westküste entlang.

Waitomo

Auch in Waitomo gibt es eine Glühwürmchenhöhle. Allerdings ist diese weitaus touristischer und vor allem eines, teuer. Ein Besuch kostet mind. 70 NZD p.P.. Das war uns einfach zuviel.

 

Wir fuhren ein Stück weiter zur Mangapohue Natural Bridge. Auf dem Parkplatz schlugen wir unser Nachtlager auf und gingen noch im Sonnenschein ein erstes Mal die Gegend erkunden. Über zwei Mini-Hängebrücken gelangten wir zum Naturwunder.

 

Steile weit aufragende Felswände rahmten den kleinen Fluss ein. Über die Brücken wechselten wir mehrmals die Seiten. Der Weg schmiegte sich an den Wänden entlang, an denen in der Höhe Moos und kleine Pflanzen wachsen.

 

Nach 5 Minuten erreichten wir dann die Natural Bridge. Hoch oben werden die Felswände auf einer Breite von mehr als zwanzig Metern durch eine Felsbrücke verbunden. Eine riesige Höhle muss hier mal gewesen sein, die dann über die Jahre einstürzte und schließlich nur noch eine Steinbrücke übrigblieb. 

 

Wir fanden dieses Naturgebilde absolut toll. Faszinierend, dass dieses tonnenschwere Gebilde aktuell noch hält. Und die Schlucht war auch wunderschön anzusehen. Außer uns war auch niemand hier und wir konnten alles noch mehr in Ruhe genießen.

 

Zurück am Camper warteten wir auf die Nacht, denn auch hier sollten Glühwürmchen zu sehen sein. Ohne große Erwartungen machten wir uns gegen halb elf auf den kurzen Weg.

 

Nach der zweiten Brücke nahm dann der Wahnsinn seinen Lauf. Das was wir dort erlebt haben lässt sich weder beschreiben noch in Bildern wiedergeben. An den ganzen Wänden funkelten kleine Lichter. Es war, als ob uns der Weg geleuchtet werden würde. Wir fühlten uns, als ob wir durch die Milchstraße wandeln. Es war einfach nur total surreal.

In Wahrheit sind es auch keine Glühwürmchen, sondern Mückenlarven, die mit dem Licht kleine Insekten anlocken wollen, um diese zu fressen. Ein grausam schönes Schauspiel für unsere Augen.

 

Dieser Abend übertraf alles was wir erwartete hatten. Wir blieben lange und waren absolut geflasht.

Piripiri Höhle, Marokopa Falls und Ruakuri Höhle

Der Straße von der Natural Bridge ausfolgend besuchten wir am Folgetag noch zwei weitere Spots, bevor wir wieder umkehrten.

 

Nach nur wenigen Kilometern waren wir an der Piripiri Höhle. Diese ist quasi ein riesiges Loch im Fels in die wir ein paar Meter hinabsteigen konnten. Kein krasses Erlebnis, aber dennoch schön anzusehen.

Wiederum ein paar Kilometer entfernt hielten wir am Parkplatz der Marakopa Falls und gingen ohne irgendwelche Erwartungen die 10 Minuten durch den Wald hinab, um dann etwas geschockt auf der kleinen Aussichtsplattform stehen zu bleiben.

Damit hatten wir nun wahrlich nicht gerechnet. Der dichte Wald öffnete sich zu einem kleinen Tal und hundert Meter entfernt floss tosend ein Megawasserfall den Fels hinab und endete auf grün-bemoosten Findlingen. Nicht nur hoch, sondern auch sehr breit. Auch mit dem geringen Wasserstand ein imposanter Anblick.

 

Gerrit kraxelte sogar noch den Aussichtspunkt hinab, um sich weiter an den Fuß der Fälle heranzuwagen.

 

Da wir nicht weiter an die Küste wollten, fuhren wir die Straße wieder bis Waitomo zurück. Kurz vorher bogen wir noch zu der Ruakuri Höhle ab, da auch diese keinen Eintritt kostet.

 

Es ist nicht nur eine Höhle, sondern vielmehr sind mehrere Felsgebilde auf einem 30-minütigen Rundweg zu erkunden. Durch den Wald und eine steile Treppe hinauf gelangten wir zu den kurzen Tunneln. Im Rand des Felshangs konnten wir durch Höhlen gehen, die einen Tunnel bilden – ganz witzig und Svea dachte an den Film Fantagiro.

 

Die eigentliche Ruakuri Höhle ist riesig. Der Fluss bildet hier einen Horseshoebend und hat über die Jahre die Höhle ausgewaschen.  

Über den Forgotten World Highway zum Mount Taranaki

Über die Ausflüge bei den Höhlen machten wir uns am gleichen Tag noch auf zum Mount Taranaki. Da wir die Strecke über den Forgotten World Highway mehrfach empfohlen bekommen hatten, nahmen wir diesen Umweg landeinwärts. Über den richtigen Highway wären wir deutlich schneller gewesen.

 

Rein zeitlich haben wir diesen Umweg etwas bereut. Denn die Strecke entpuppte sich zwar als schön mit tollen Ausblicken, aber sie ist auch extrem kurvig.

 

Da wir schon morgens bei den Höhlen viel Zeit investiert hatten, hätten wir den Tag lieber splitten sollen. Alleine der Forgotten World Highway nimmt unserer Meinungen nach einen kompletten Tag in Anspruch, wenn man die Aussichten auch genießen will. Denn die Fahrt kostet unglaublich viel Zeit. Selbst mehr als wir schon geplant hatten und Google uns vorschlug.

 

Wir hatten daher kaum Gelegenheit an den vielen möglichen Aussichtspunkten anzuhalten, um die Landschaft zu genießen. Wir huschten vielmehr über die Straße und wollten einfach nur bei unserer Campsite ankommen.

 

Vielleicht ist es auch dem Zeitdruck geschuldet, dass wir die Strecke auch nicht so fantastisch fanden, wie uns das vorgeschwärmt wurde. Natürlich sind schöne Ausblicke auf die weite Landschaft der grünen Hügel und Berge dabei und die Fahrt durch die Schlucht bietet den Blick auf endlos scheinende Bergwände, aber so wirklich umgehauen hat es uns nicht.

 

Somit waren wir froh, als wir endlich kurz vorm Mount Taranaki waren und die Serpentinien des Forgotten World Highway hinter uns gelassen hatten. Wir waren jetzt in einer weiten Ebene und der Berg ragte schon von Weitem beeindruckend aus der Landschaft.

Kurz vor dem Fuß des Berges war es, als fuhren wir in eine andere Welt. Eben noch waren wir auf der flachen Straße zwischen Weiden unterwegs. Urplötzlich öffnete sich bei der Einfahrt der dichte Wald und wir fuhren eine enge Straße bis zum Parkplatz, der gelichzeitig auch ein Freedom Campingplatz ist.

 

Am nächsten Tag entschieden wir uns nur für eine kurze Wanderung, um unsere Wander- und Erlebelust nicht überzustrapazieren.

 

Wir nahmen zunächst den Wilkes Pools Loop Track. Der Weg führte uns durch den schattigen Wald bis zu einer Hängebrücke, die über einen Fluss führte. Wir stiegen zum Fluss herab und folgten dem Flusslauf ein wenig aufwärts über ein paar Steinstufen.

 

Auf jeder der Stufen gab es einen kleinen Pool mit klarem, eiskalten Wasser. Daher hat der Trail auch seinen Namen. 

 

Wir verweilten ein wenig, hielten unsere Füße ins kühle Nass und meditierten in der tollen Natur. Danach stiegen wir den Wald noch weiter nach oben Richtung Stratford Plateau. An der Gabelung des Ridge Track gingen wir aber wieder hangabwärts. Auf die längere Strecke ganz zum Plateau fehlte uns die Lust.

 

Auch der Ridge Track war sehr schön und führte durch den dichten Wald. Da es sehr warm war, eine tolle Strecke mit Schatten und ohne viel Schwitzen. Fast am Ende des Trails wartete die größte Hängebrücke des Parks auf uns. Wir waren echt überrascht wie hoch sie doch war. Locker 20 Meter schwebten wir über dem Fluss.

Von hier aus gingen wir noch bis zur Waingongoro Hut, einem Shelter für die Mehrtageswanderungen. Von da aus über die Dawson Falls zurück zum Camper.

 

Die Dawson Falls waren sehr hübsch. Nicht sonderlich hoch und gewaltig, aber eingebettet in grüne Hänge und mit ein paar großen Felsbrocken im Pool. 

Vom Rotokare Scenic Reserve nach Wellington zur Fähre

Vom Mount Taranaki fuhren wir nur eine knappe Dreiviertelstunde zum Rotokare Scenis Reserve. Dies hatten wir am ersten Tag mit dem Camper von unseren freundlichen Nachbarn (Peggy & Marco) empfohlen bekommen. Die hatten uns begeistert von der Einfahrt und der nächtlichen Kiwi-Suche vorgeschwärmt.

 

Und die Einfahrt war wirklich witzig. Wir wussten, dass es ein Reservat für Kiwis ist. Die Gemeinde hat hier in Jahrelanger Arbeit einen Schutzzaun um einen See und ein großes Waldgebiet gezogen.

 

An unscheinbaren Hügel vorbei standen wir dann urplötzlich vor diesem Zaun. Die Zufahrt ist nur durch ein zweiflügliges Tor inkl. Korridor möglich. Es sah aus, als ob wir nach Jurassic Park reinfahren.

 

Wir drückten einen Knopf und das erste Gatter fuhr langsam auf. Kaum hindurch schloss es sich und wir standen zwischen Zäunen im Korridor. Zwanzig Meter weiter der Knopf für das zweite Gatter. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Und Wahnsinn was ein Aufwand betrieben wird, um die Kiwis vor Raubtieren zu schützen, die durch den Zaun abgehalten werden sollen.

 

Nach einer kurzen Fahrt auf der engen Waldstraße standen wir dann an einem wunderschönen See, vor dem wir direkt auf einer Wiese parken und campen durften. Was ein Ausblick. Den ganzen Tag genossen wir die Sonne an diesem herrlichen Fleckchen Erde und taten einfach nichts.

 

Spät abends machten wir uns dann auf die Suche nach den Kiwis. Direkt bei den Toiletten fanden bzw. hörten wir sogar direkt einen. Nach langen Minuten leuchteten wir dann ins Dunkle wo wir das Rascheln die ganze Zeit gehört hatten. Svea sah nur noch den buschigen Po. Wir hörten noch ein paar weitere der Vögel, sahen aber leider keinen.

 

Auch den nächsten Morgen verbrachten wir noch lange hier und genossen die Ruhe und Erholung bevor wir uns Richtung Wellington aufmachten um am nächsten Abend die Fähre nach Picton zur Südinsel zu nehmen.

Tipps

Tipp 1:  Die Natural Bridge ist ein Muss wie wir finden. Du kannst hier auch mit self-contained campen. Es steht zwar nicht explizit dran, ist aber wohl auch nicht verboten.

 

Tipp 2: Die Natural Bridge auf jeden Fall bei Tageslicht und in der Nacht besuchen. Beide Ansichten haben etwas für sich.

 

Tipp 3: Wenn Du bei der Natural Bridge bist, fahre die Straße noch wenige Kilometer weiter. Hier sind die Piripiri Höhle und vor allem die Marokopa Falls ein lohnendes Ziel.

 

Tipp 4: Die Ruakuri Höhlen sind kostenlos zu besichtigen. Auf dem Rundweg vor der ersten Brücke kannst Du sogar noch in eine kleine Höhle klettern (ist nicht ausgeschildert, einfach rein).

 

Tipp 5: An den Ruakuri Höhlen gibt es auch noch die Aukari Höhlen. Für Eintritt gibt es nicht nur die Höhlen inkl. Glühwürmchen, sondern auch noch Tubing durch die Höhlen.

 

Tipp 6: Nimm Dir für eine Fahrt über den Forgotten World Highway mindestens einen Tag Zeit, wenn Du die Strecke auch genießen willst. Hast Du wenig Zeit, fahre ihn lieber nicht. Wirklich was verpassen wirst Du nicht.

 

Tipp 7: Beim Mount Taranaki findest Du viele Wanderwege. Von kurzen bis zu Mehrtageswanderungen, Du kannst alles nach Lust und Laune sowie deiner Zeit wählen.

 

Tipp 8: Unbedingt das Rotokare Scenic Reserve besuchen. Ein wundervoller Ort am See. Bei der Einfahrt fühlst Du dich wie bei Jurassic Park. Nachts auf die Suche nach den Kiwis gehen die hier ein Schutzgebiet haben.

 

Tipp 9: Unser Campingplatz auf dieser Route

  • Dawson Falls (freedom camping self und non contained / 3 Nächte pro Monat erlaubt): direkt am Eingang vom Visitor Center des Mount Taranaki / sehr ruhig / Platz für kleine Vans und große Wohnmobile, alles asphaltiert / saubere WC Anlagen
    Fazit: ein schöner Freedom Camping Platz als Ausgangspunkt für Wanderungen 
  • Rotokare Scenic Reserve (freedom camping self und non contained / 3-4 Nächte pro Monat erlaubt): sehr ruhig am See  / Platz für kleine Vans und große Wohnmobile, alles asphaltiert / saubere WC Anlagen und eine Kaltwasseraußendusche / zwei schöne Wanderwege / Kiwis en mass
    Fazit: ein wunderschöner Freedom Camping Platz als Ausgangspunkt für Wanderungen und Kiwisuche oder einfach zum Entspannen am See.  Auch für mehrere Tage super.
  • Campsite Waikanae Beach (freedom camping self contained / 1 Nacht): Auf einem Parkplatz am Meer. Ruhig gelegen. Nur 2 Fahrzeuge erlaubt, es stehen aber immer mehr da. Saubere Toiletten und eine Kaltwasseraußendusche
    Fazit: eine gute kostenfreie Möglichkeit kurz vor Wellington

Wellington

Die Wochen auf der Südinsel waren traumhaft schön, waren aber natürlich auch irgendwann vorbei. Nach einer stürmischen Überfahrt mit der Fähre durch die Cook Strait waren wir zurück in Wellington auf der Nordinsel.

 

Nach der Fährüberfahrt hatten wir etwas außerhalb der Stadt übernachtet, da die wenigen freien Campsites sehr schnell voll sind und wir die späte Fähre hatten.

 

Morgens ging es dann halt wieder kurz retour in die Stadt in der wir nach 15 Minuten Rückweg erstmal verzweifelt einen Parkplatz suchten. Die Parkhäuser sind hier echt verdammt schlecht ausgeschildert. Nachdem wir endlich etwas gefunden hatten, ging es zur Waterfront.

Entlang der Kai´s hatten wir tolle Blicke auf die Skyline und den Hafen. Wir besuchten das Nationalmuseum und waren von den Ausstellungen echt überrascht. Es war einiges der wenigen Male, in denen wir lange in einem Museum blieben, viel Spaß hatten und den Aufenthalt wirklich bereichernd fanden.

 

Alle Ausstellungen waren sehr interaktiv gehalten. Fast alles durfte man anfassen und ausprobieren. Richtig toll. Besonders die Ausstellung zur Natur von Neuseeland fanden wir beeindruckend.

Tipps

Tipp 1: Besuche das Nationalmuseum Te Papa. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Ausstellungen sind wirklich beeindruckend und sehr interaktiv.

 

Tipp 2: Entlang der Waterfront zu schlendern ist ein schöner Zeitvertreib mit netten Ausblicken. Suche die berühmte Statue „Solace in the Wind“ und den Sprungtrum.

 

Tipp 3: Wir waren selbst nicht da, aber eine Fahrt mit der Straßenbahn hinauf zum Botanical Garden soll toll sein.

 

Tipp 4: Unser Campingplatz auf dieser Route

  • Belmont Regional Park (freedom camping self und non self contained, 8 NZD p.P./Nacht): liegt sehr nah an Wellington und ist extrem günstig. Besonders bei Spätankünften in Wellington zu empfehlen, da die kostenfreien Plätze sehr früh voll sind. Der Wanderweg zum Wasserfall ist kurz und schön. Saubere Spültoiletten. Sondertipp: ganz nach oben durchfahren und nicht auf dem geteerten Bereich bleiben. Oben ist es viel ruhiger und mitten in der Natur.
    Fazit: eine super Alternative, wenn die Free Campsites in Stadtnähe alle schon belegt sind. Gut für eine oder auch zwei Nächte.

Durchs Inland zum Lake Taupo

Auf unserer Route zurück in den hohen Norden ließen wir die Ostküste der Nordinsel komplett aus. Es wäre uns zu stressig geworden, diese Punkte auch noch in den Zeitplan zu quetschen. Und so bleibt uns noch etwas Weiteres zum Erkunden, wenn wir doch mal irgendwann wieder in Neuseeland sein sollten.

Kaitoke Regional Park

Auf der Fahrt Richtung Norden hielten wir am Kaitoke Regional Park. Hier gibt es viele unterschiedlich lange Wanderwege und auch einen schönen DOC-Campingplatz.

 

Wir waren hier auf der Durchreise aber nur für den Abstecher nach „Bruchtal“ aus Herr der Ringe. Im englischen auch Rivendell genannt, gibt es im Park einen kleinen Bereich, indem die Szenen für Herr der Ringe gedreht wurden.

 

Von der Location waren wir aber etwas enttäuscht. Nicht dass wir viel erwartet hatten, aber das was wir vorfanden war ungefähr gar nichts. Ohne die guten und einigen Infotafeln erinnert hier nichts mehr an die Dreharbeiten. Alles wurde wieder abgebaut und auch die gesamte Landschaft ist wieder verändert. Die Natur hat sich ihr verlorenes Gebiet wiedergeholt.

 

Neben den Infotafeln gibt es noch einen Torbogen, den einige Fans als Nachbildung gebaut und hier aufgestellt haben.

 

Es war aber interessant die Fotos zu sehen und sich vorzustellen, wie es hier ausgesehen haben mag.

Tongariro Crossing und Tongariro Nationalpark

Nach einer Zwischenübernachtung an einem gemütlichen Campingplatz am Flussufer fuhren wir zum Tongariro Nationalpark. Schon von weitem strahlten lugten die schneebedeckten Gipfel am Horizont hervor und wetteiferten mit dem blauen Himmel um unsere Aufmerksamkeit.

 

Die letzten 10 km hatten wir besonders schöne Blicke auf den Mount Ngauruhoe, den viele als Schicksalsberg in Herr der Ringe gesehen haben. Denn genau hier wurden viele Szenen aus Mordor gedreht.

 

Wir waren früh dran und verbrachten den restlichen Tag auf unserem Campingplatz in Whakapapa mit Recherche und Entspannung.

 

Am nächsten Morgen hieß es früh aus den Federn zu kommen. Unser Shuttle zum bekannten Wanderweg „Tongariro Crossing“ war für 07:00 Uhr gebucht. Denn je früher wir die 19,4 km in Angriff nehmen, desto weniger Menschen sind letztendlich unterwegs.

 

Am Vorabend hatten wir bei der Buchung des Shuttles noch erfahren, dass es angebliche ein ruhiger Tag auf dem Trek werden soll, dass fanden wir super. Vor Ort am Parkplatz bot sich aber ein anderes Bild. Unheimlich viele Busse und Menschen tummelten sich bereits hier, um den Weg in Angriff zu nehmen.

Um Dich nicht im ganzen Bericht mit unserer Abneigung gegen Menschenmassen auf Wanderwegen zu belästigen, lassen wir es mit diesen Zeilen an dieser Stelle dann auch gleich beruhen und konzentrieren uns auf die schönen Seiten der Wanderung. Vorab möchten wir aber nicht unerwähnt lassen, was uns besonders gestört hat. Die kompletten 19,4 km bestanden aus einer nicht enden wollenden Menschenschlange. So viele Wanderer hatten wir noch nie gesehen, vielleicht noch vergleichbar mit den Massen beim Rainbow Mountain in Peru. Wenn wir jetzt noch bedenken, dass es Nebensaison war, möchten wir uns gar nicht vorstellen, was hier in der Hauptsaison los ist. 

 

Wir starteten im noch fahlen Sonnenlicht, seichter Nebel tanzte über die Landschaft und legte einen wohligen Schleier der Ruhe und leichten Kälte auf die Umgebung. Wir wanderten die Ebene entlang, in der die steigende Sonne mit ihren wärmenden Strahlen das Heidekraut um uns herum in Lila explodieren lies.

Der Mount Ngauruhoe warf bereits seine wachsamen Blicke auf uns. Langsam wechselte das Grün zu immer mehr Schwarz. Lavagestein und Geröll prägten schnell den Weg. Tiefschwarz passt diese Landschaft wirklich hervorragend zum düsteren Mordor.

 

Relativ zeitnah ging es in den ersten Anstieg, immer die Flanke des Mount Ngauruhoe entlang. Enge und nicht enden wollende Stufen um etliche Höhenmeter zu überwinden. Jedoch war der lohnende Blick ins Tal und auf den Berg ein ständiger Begleiter, sodass wir die Anstrengung gar nicht so wirklich wahrnahmen.

 

Das Ende des Anstieges mündet in eine weite Hochebene, die ehemals wohl ein Krater gewesen sein muss. Karg ist die Landschaft hier oben. Nur Moose und Flechten überleben hier neben ein paar Grasbüscheln. Dafür ist der Anblick dennoch grandios, das Farbspiel der Erde ist facettenreich und changiert immer wieder. Irgendwie stellt man sich so die Planeten da oben am Firmament vor.

Nach einem weiteren kleinen Anstieg hinauf zum Red Crater blickten wir in dessen tiefroten Schlund. An einer der Kraterflanken hat sich ein riesiger Austritttunnel für Lava gebildet. Aus der richtigen Perspektive sieht es so aus, als ob dies ein mächtiges Tor hinab in die dunklen Tiefen des Mount Ngauruhoe ist. Irgendwie ein wenig gruselig.

Wir folgten weiter dem Aufstieg. An der Kuppe angekommen blickten wir noch ein letztes Mal auf die Ebene, die vom Berg beherrscht wird und den Red Crater. Eine tolle Landschaft. Dann drehten wir uns um. Auf dieser Seite des Abhangs liegen die stinkenden und qualmenden Emerald Lakes. Einige kleine, giftgrüne Seen, welche mit Schwefelwasser o.ä. gefüllt sind. Wunderhübsch, aber es stinkt teilweise bestialisch.

 

Zudem ist der Abstieg durch das lose Geröll teilweise eine kleine Herausforderung, welche wir aber meisterten. Unser festes Schuhwerk war da im Vergleich mit vielen Anderen von großem Vorteil.

 

Am Blue Lake, welcher wirklich wunderschön blau in der Mittagssonne leuchtete ließen wir uns für eine längere Mittagspause abseits der Massen nieder und genossen die Ruhe und die wärmenden Strahlen. Wir waren schneller unterwegs als gedacht und konnten daher den Abstieg hinauszögern.

Der Weg hinunter verzauberte uns mit einer total gegensätzlichen Natur. Die dunklen Lavalandschaften wichen schlagartig dem Grün von Büschen und Gras. Unsere Augen genossen diesen Gegensatz und den Blick auf die Seen in der Ferne. In Schlängellinien führte uns der Weg abwärts vorbei an dampfenden Hängen, aus denen das Wasser der heißen Quellen quoll hinab in eine kurze Ebene, auf der wir schnell den Busparkplatz erreichten. 

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Taupo. Kurz vor Whakapapa hielten wir noch kurz bei den Twahai Falls. In 10 Minuten gelangten wir zu dem kleinen Wasserfall, an dem einige Szenen mit Gollum gedreht wurden. Daher verzeichnet selbst Google diesen Ort auch als Gollums Pool.

 

Mit einer kurzen Rast am Lake Rotoaira und einem erholsamen Nachmittag auf dem Five Mile Bay Recreation Reserve, der kurz vor Taupo liegt, beendeten wir unseren Tag.

Taupo

Die Stadt selbst erkundeten wir gar nicht, dafür lagen uns drum herum viel zu viele tolle Dinge, die wir sehen wollten. Unser erster Stopp waren die Huka Falls. Am Parkplatz waren wir doch etwas überrascht, wie schnell diese zu erreichen sind.

Quasi aus dem Auto fallend standen wir auf einer Brücke mit dem Blick auf die Wasserfälle.

 

Wobei Wasserfälle den Huka Falls irgendwie nicht gerecht wird. Es ist vielmehr ein tosender Wasserstrom, der durch eine relative enge und lange Schlucht fließt und in einem niedrigen, aber nicht minder tosenden Wasserfall endet. An der Schlucht gingen wir ein kurzes Stück den Weg entlang, um uns diesen Wasserausstoß am Ende der Schlucht anzusehen.

Mit dem Auto einen Steinwurf entfernt besuchten wir anschließend die Craters of the moon. Für vertretbare 8 NZD p.P. öffneten sich uns die Tore zu einer Welt aus Dampf, Gestank und Grün.

 

In der ganzen Region sind besonders viele vulkanische Aktivitäten zu verzeichnen. An vielen Stellen, so auch hier, ist die Kraft und Hitze der Natur sehr nah an der Erdoberfläche und führt zu tollen Naturschauspielen. Direkt nach er Rezeption tritt man ein in eine Welt, in der man die Kraft unserer Welt vor Augen geführt bekommt. Der Anblick der dampfenden Landschaft gefiel uns auf Anhieb.

 

Alles war grün und überall sahen wir Dampfschwaden aufsteigen. Als ob die Erde atmet und ihre Kraft visuell in die Luft entlässt.

Holzstege führten uns fast eine Stunde vorbei an grünen Buschebenen und dampfenden Kratern. Teilweise entwich der Dampf zischend und gewältig, manchmal leise und kaum wahrnehmbar. Mal blubberte eine Mischung aus Erde und Dämpfen in der Erde, mal bildeten die Rückstände des Dampfes Farbspiele der Extraklasse auf dem Boden.

 

Kurzum, es ist eine tolle Landschaft, die uns die Kraft und Energie unserer unvergleichlichen Erde vor Augen hielt.

 

Danach ging es weiter zu den Aratiatia Rapids. Der Waikato River wurde aufgestaut, um ein Wasserkraftwerk zu betreiben. Zu festgelegten Zeitpunkt am Tag, wird die Schleuse aber für 20 Minuten geöffnet und Wassermassen fließen in das kleine Staubecken vor dem Damm. Wenn dieses schließlich genug gefüllt ist, treffen diese Wassermassen auf eine enge Schlucht und der dortige sonst ruhige Bach schwillt zu einem reißenden Fluss an.

 

Dieses Schauspiel wollten wir uns natürlich ansehen und waren eine halbe Stunde vor Schleusenöffnung vor Ort, um einen guten Platz zu ergattern. Es war zwar nicht so extrem viel los, dennoch was es gut früh hier zu sein. Ein kleines Picknick direkt am Aussichtspunkt, 10 Minuten den Wanderweg hinab vom Staudamm versüßte uns die Wartezeit.

 

Als dann die Sirene ertönte und die Öffnung ankündigte warteten wir gespannt. Das Wasser floss zu unserer Überraschung relativ langsam aus der Schleuse. Als dann der Wasserspiegel aber die Engstelle erreichte wurde es wirklich spektakulär. Wo vorher noch ein malerischer Bach durch die Schlucht führte, war jetzt kein Stein mehr zu sehen. Der Wasserspiegel stieg locker ein paar Meter innerhalb weniger Minuten an.

Rotorua

In dieser Gegend machten wir ein paar kurze Stopps auf der Durchreise nach Hamilton.

 

Wir hielten zunächst an den „mud pools“ und schauten dem Matschwasser zu, wie es so vor sich hin blubbert. Bekannte Ansichten aus den vorherigen Stationen, aber eine nette Abwechslung um sich die Beine zu vertreten.

 

Am Kerosin Creek hielten wir kurz, da wir dachten zu dem Bach etwas durch die Landschaft laufen zu können. Aber vom Parkplatz war dieser schon in ein paar Schritten zu erreichen. Die Natur war nett, lud uns aber nicht zum Verweilen ein. Da der Bach auch schon relativ voll Leuten war, hatten wir auch keine Lust uns daneben zu setzen, obwohl das warme Wasser reizte. Der gesamte Bach wird durch vulkanische Aktivitäten bis zu 40 Grad aufgeheizt.

 

Am Ortseingang von Rotorua hielten wir beim dortigen Mountainbike Park. Von hier aus führen viele verschiedene Wanderwege durch den Wald. Wir hatten uns im Vorfeld schon einen ausgesucht, der uns zu einigen Aussichtspunkten führen sollte, die einen Blick auf die gesamte Stadt bieten.

Der Eingang zum Wanderweg war nicht ganz so einfach zu finden, da wir dachten, dass der Weg „the Trig“ heißt. Das tut er aber nicht. Zum Glück hatten wir auf der Wanderkarte einen Punkt mit dem Namen gesehen und gingen auf Verdacht den Weg dorthin. Was auch genau richtig war. Wir stiegen durch den Wald immer weiter hinauf. Alles erinnerte an unsere Nadelwälder in Deutschland und wir fühlten uns ein wenig heimisch.

 

Auf der Kuppe angekommen, war der Punkt „the Trig“ auch ausgeschildert. Allerdings war von hier nicht sonderlich viel zu sehen. Zu viele Bäume standen im Weg. Somit gingen wir den Hang noch etwas hinab und fanden tatsächlich nach ein paar Minuten einen netten Punkt, von dem wir aus einen guten Blick auf die Stadt und den Pohutu Geysir hatten. Zu unserem Glück brach dieser auch kurz danach aus und wir konnten dem Wasserschauspiel zwar weit entfernt, aber doch nah genug zu sehen.

 

Nach der kurzen Wanderung stärkten wir uns in der Stadt mit Tacos und Fruchtshakes, um anschließend noch durch den Kuirau Stadtpark zu schlendern. Her sahen wir einige Thermal-pools, die typisch in dieser Region an vielen Stellen aus dem Boden kommen. Wir fanden es witzig und irre, dass mitten in einer kleinen Stadt der gesamte Boden dampft.

 

Die Okere Falls am Ortsausgang fanden wir mal wieder besonders hübsch. Nicht groß, aber voll mit Wasser und eingebettet in dichten Wald. Es gibt sogar die Möglichkeit kurz ein paar Meter in eine kleine Höhle zu gehen.

Hobbiton

Wir hatten länger überlegt, ob wir das Hobbit-Dorf besuchen sollten, denn der Eintritt ist mit 84 NZD p.P. schon recht happig. Zudem hatten wir immer mal wieder gehört, dass man unbedingt eine der ersten beiden Touren nehmen sollte, da es ansonsten zu voll wäre.

Somit fuhren wir mit gemischten Gefühlen zu unserer 10:00 Uhr Führung nach Matamata. Auf dem Gelände der privaten Alexander-Farm wurde das Hobbit Dorf ganze zweimal für die Filme aufgebaut. Für „Herr der Ringe“ waren die Bauten nur aus temporären Materialien, so dass für die Arbeiten am Film „der Hobbit“ alles nochmal neu gebaut werden musste. Beim zweiten Aufbau benutzte man dann allerdings dauerhafte Materialien. Daher kann das Filmset heute noch besichtigt werden.

Am Infocenter mussten wir noch in einen Bus umsteigen, der uns zum letztendlichen Filmset bringen sollte. Glücklicherweise war jetzt in der Nebensaison wenig los, so dass in unserer Gruppe nur ca. 20 Personen waren. In der Hauptsaison muss es doppelt so viel sein.

 

Auf dem kurzen Weg dorthin bekamen wir einige interessante Informationen von unserem Guide. Auch wurden ein paar kurze Filme gezeigt, die unsere Vorfreude steigerten.

 

Beim Ausstieg und auch schon auf dem Weg dorthin hat die Firma clever darauf geachtet, dass man noch keinen Blick auf das Filmset haben kann. Die Spannung wird gut hochgehalten. Wir sahen nur ein kleines Schild mit der Aufschrift „Hobbiton".

 

Vorbei am Schild gingen wir nur ein paar Meter durch eine kleine natürliche Gasse zwischen zwei kleinen Hügeln. Die identische Gasse, auf der auch Gandalf mit seinem Wagen im ersten Teil nach Hobbiton reinfährt.

Und dann blickten wir auf Hobbiton und waren vom Anblick direkt gefangen. Das hätten wir wahrlich nicht erwartet. Alles strahlte so grün und lebendig. Überall ragten kleine Hobbithäuser aus den Hängen. Der ganze Bereich ist so dermaßen gut und mit Liebe gepflegt, dass ist der Wahnsinn.

 

Immer in unserer kleinen Gruppe liefen wir zusammen an den Häusern und der Landschaft vorbei. Es gibt einen riesigen Gemüsegarten, einen kleinen Teich und oben auf dem Hang thront Bilbo´s Haus. Alles ist so detailverliebt, es hängt frische Hobbitwäsche auf den Leinen und einzelne Gewerke sind vor den Türen aufgebaut. Die Häuser sind nur von außen gestaltet, innen bestehen sie nur aus einem kleinen Raum, welcher lediglich als Stütze des Erdwalls dient.

 

Es war wirklich so, als ob wir in eine andere Welt abtauchten. Wir hatten viel Zeit und konnten alles ganz genau anschauen und beobachten. Zusätzlich bekamen wir tolle Infos von unserem Guide. Unglaublich was teilweise für einen solchen Film für ein Aufwand betrieben wird.

 

So sind z.B. die Pflaumenbäume gar keine Pflaumen-, sondern Apfelbäume. Für den Film brauchte man halt genau diese Größe. Um aber letztendlich im Film Pflaumen davon pflücken zu können, wurden alle Blätter und Früchte in Handarbeit ausgetauscht. Der absolute Wahnsinn. Und das ist nur eines von vielen Beispielen, welche Arbeit in dem Ganzen steckt.

Nachdem wir den Hügel hinauf zu Bilbo´s Haus gegangen waren, hatten wir von hier oben einen hübschen Panoramablick auf das gesamte Dorf inkl. der zwei Teiche und der Festwiese.

 

Von hier konnten wir auch die Mühle und den Green Dragon, die Kneipe, erblicken. Dorthin hinunter kamen wir noch am Haus von Sam vorbei, bevor wir vorbei an der malerischen Mühle über die Steinbrücke in den Green Dragon marschierten.

 

Der Green Dragon ist innen komplett ausgebaut und bietet eine kleine Cafeteria sowie viele gemütliche Sitzecken. Wir durften aus einem von vier Getränken wählen, welches im Eintrittspreis inkludiert ist und hatten dann zwanzig Minuten um einfach nur zu sitzen der die nähere Umgebung zu erkunden. Der Green Dragon ist von innen sehr gemütlich, mit zwei Kaminen und verwinkelten Ecken.

 

Nach dem Besuch hier war die Tour auch leider schon vorbei. Dennoch hat alles zusammen fast zwei Stunden gedauert, also ziemlich viel Zeit um alles genau anzusehen.

 

Letztendlich waren wir von dem Besuch hier vollkommen überzeugt und fanden auch den Preis für alles ganz ok.

Tipps

Tipp 1: Mache den Abstecher zu Bruchtal/Rivendell nur, wenn Du Zeit hast oder ein Mega Fan von Herr der Ringe bist. Ansonsten lohnt sich der Abstecher nicht unbedingt.

Unser Campingplatz:

  • Woodville Ferry Reserve (freedom camping self contained / 3-4 Nächte pro Monat erlaubt): ruhig an einem Fluss gelegen / extrem viel Platz für alle Arten von Autos / saubere WC Anlagen und ein Barbeque
    Fazit: ein schöner Freedom Camping Platz, auch für zwei Tage entspannen super.

Tipp 2: Das Tongariro Crossing ist ein wunderschöner 19,3km langer Weg durch die Vulkanlandschaften der Region.

  • Empfohlen wird den Weg von Mangatepopo aus nach Ketetahi zu laufen. Anders herum geht auch, ist aber mehr bergauf und Du läufst der Masse entgegen
  • Du solltest allerspätestens um 08:00 Uhr am Start beim Mangatepopo Car Park sein, sonst wird der Weg viel zu voll
  • Parken vor Ort (Mangatepopo Car Park) ist nur für 4 Stunden erlaubt, mit dem eigenen Auto macht es also keinen Sinn zum Start zu fahren. Shuttlebusse kosten ca. 40 NZD retour/p.P.  
  • Du kannst auch in Ketetahi parken und dich mit einem Shuttlebus zum Start fahren lassen (Kosten ?)
  • Für die 19,4 km sind ca. 7-9 Stunden angegeben. Wir haben reine Laufzeit knapp unter 5 Stunden benötigt.

Unser Campingplatz:

  • Whakapapa Holiday Park (Campingpark/unpowered 50 NZD, 2 P./Nacht): ruhige Campsite / gutes WiFi / alle Stellplätze durch Wald voneinander abgeschirmt / die Zeltplätze sind nicht so schön gelegen, ebenso wie die Campsites um Platz 19 rum / alle anderen sind gut / alte aber saubere Sanitäranlagen / gute Küche / Shuttle zum Tongariro Crossing holt einen direkt am Camppark ab / kleiner Kaffeewagen bei der Rezeption
    Fazit: eine gute Campsite für mehrere Tage als Ausgangspunkt zum Tongariro NP mit vielen Wanderwegen.

Tipp 3: In und um Taupo empfehlen wir dir folgende Besuche

  • Huka Falls: ein massiver Wasserstrom, der nur ein paar Minuten Zeit kostet.
  • Craters of the moon: eine tolle Vulkanlandschaft, die die Kraft unserer Erde zeigt (8 NZD p.P.). Plane ca. eine Stunde ein.
  • Aratiatia Rapids: Ein Staudamm, der jeden Tag um 10/12/14 und (nur Sommer 16 Uhr) geöffnet wird und den Bach zu einem reißenden Strom anschwillen lässt. 
  • Zwischen Huka Falls und Craters oft he moon liegt das Kefi at the Hub. Lecker Getränke und gutes Essen.

Unsere Campingplätze:

  • Südlich kurz vor Taupo: Five Mile Bay Recreation Reserve (freedom camping self contained / 3-4 Nächte pro Monat erlaubt): großer Campspot für alle Größen von Auto geeignet / trotz Straßennähe relativ ruhig / nur ein Plumpsklo, welches bedingt durch die vielen Camper nicht so schön ist
    Fazit: tolle Lage am See. Wunderbar für eine kostenfreie Übernachtung bei Taupo
  • Zwischen Taupo und Rotorua: Dunham Reserve (freedom camping self, non self contained): eine riesige Fläche am Fluss / trotz Straßennähe relativ leise / super Sanitäranlagen inkl. kostenfreier warmer Dusche (die bei uns aber kalt war)

    Fazit: etwas Abseits der Hauptroute, aber super für eine Nacht und morgens duschen, wunderbar

Tipp 4: In und um Rotorua empfehlen wir dir folgende Besuche

  • Mud Pools: kostenfrei einen großen vulkanischen „See“ besuchen, indem die Erde blubbert
  • Kerosin Creek: kostenfrei in warmen Fluss (ca. 40 Grad) baden
  • Pohutu Geysir: entweder direkt den Eintritt bezahlen und nah dran sein oder vor der Stadt beim Bike Park den Weg zu „the trig“ gehen und von hier oben über die Stadt inkl. Geysir schauen (kostenfrei)
  • In der Stadt den Kuriau Stadtpark besuchen. Dort gibt es ebenfalls viele heiße Quellen
  • Okere Falls: drei kleine Wasserfälle einfach und schnell zu erreichen. Tagsüber kannst Du auch die Rafting Boote beobachten

Tipp 5:

  • Campinplatz vor Hobbiton: Horohora Domain (freedom camping self contained): relativ große Fläche für viele Fahrzeuge aller Größen / alte aber gute Sanitäranlagen / schön am See gelegen und ruhig
    Fazit: als Stopp vor Hobbiton ideal oder sogar für zwei Nächte zum Entspannen

Tipp 6: Die erste Tour in Hobbiton startet um 08:00 Uhr und ist wirklich nur empfehlenswert in der Hauptsaison. Wir hatten unsere um 10:00 Uhr und fanden unsere Gruppe sowie das gesamte Gelände nicht voll.

 

Tipp 7: Der Souvenirshop hat neben etlichen Krimskrams für Fans auch ein leckeres und günstiges Café im Obergeschoss.

 

Tipp 8: Die Tour dauert ca. 2 Stunden, packe Dir eine kleine Flasche Wasser ein.

 

Tipp 9: Unser Campingplatz

  • Nach Hobbiton/bei Tauranga: Omokoroa Domain (freedom camping self contained): direkt am Ortsende am Boat Club / nur 8 Stellplätze / saubere Sanitäranlage mit kalter Außendusche am Strand / sehr ruhig an einer großen Rasenfläche und 2 Minuten vom Strand / ein Café und ein kleiner Shop nebenan.
    Fazit: ein sehr schöner Platz mitten im Ort und auch direkt an der Natur für 1-2 Nächt

Die Coromandel Peninsula

Die Peninsula ist sicher eines der Gebiete in Neuseeland, die besonders schöne Strände bietet. Ideal für Surfer oder einfach nur um am Strand zu liegen und zu relaxen. Aber auch andere Dinge lassen sich erkunden und unternehmen.

Karangahake Windows Walk

Auf dem Weg von Tautanga nach Waihi machten wir einen kurzen Umweg zur alten Goldgräberstadt Karangahake. In dem Gebiet befand sich die ehemals größte Mine von ganz Neuseeland und von hier aus starten einige schöne Wanderwege unterschiedlicher Längen.

 

Es regnete bei unserer Anfahrt immer mal wieder, daher entschieden wir uns nur den 1-stündigen Windows Walk zu gehen. Zudem hatten wir gelesen, dass dieser besonders schön sein soll.

 

Wir hatten Glück, denn als wir ankamen strahlte die Sonne mal wieder zwischen den Wolken hervor. Über zwei Hängebrücke gelangten wir zum Start des Weges. Schon hier gab es ein paar Infotafeln mit interessanten Details zur Geschichte der ehemaligen Mine.

 

Der Weg führte uns dann am Fluss entlang. Fast überall entlang des Weges gab es alte Gebäudeteile zu sehen. Teilweise dicht von der Vegetation überwuchert. Alte Eisenteile lagen rostig in den Büschen oder am Grund des klaren Baches. Weitere Infotafeln erklärten den damaligen Zweck der Gebäude.

 

Nachdem wir etwas den Hang hinaufgestiegen waren, stießen wir auf alte Schmalspurschienen. Etwas entfernt stand eine alte Lore, in die wir direkt klettern mussten um etwas Abenteurer zu spielen. Glücklicherweise ist diese angekettet, sonst wären sicher schon einige mit ihr den Hang hinab gefallen 😊.

 

Wir folgten den Schienen, bis wir an einem ersten alten Tunnel ankamen. Wir konnten den anderen Ausgang sehen und marschierten daher munter hinein. Glücklicherweise hatten wir eine Taschenlampe dabei, denn es wurde schnell stockfinster. Der Tunnel war eng und kaum abgestützt. Die Wände maximal 2-3 Meter hoch, aber manchmal bestehend aus hübschen bunten Gestein.

 

Etwas weiter gab es den nächsten Tunnel, der bedeutend dunkler war, denn das Ende war hier nicht zu sehen. Nach ein paar Metern in der dunklen Röhre sahen wir dann auch den ersten Namensgeber des Weges. Mitten aus dem Dunkel ragte ein Licht herein. In die Außenwand war ein Loch geschlagen, aus dem wir ein tollen Blick auf die enge Schlucht und den gegenüberliegenden Hang hatten. Wir hatten also das erste „Window“ gefunden.

Hier zweigte auch ein Nebenarm des Tunnels in die Tiefe des Berges ab. Es waren keine Hinweis- oder Verbotsschilder zusehen, also versuchten wir diesen Tunnel etwas zu erkunden. Nach hundert Metern in der Finsternis, an einer weiteren Gabelung gaben wir es aber auf. Es scheint, als ob dieser Tunnel kein Ende nimmt. Und verirren wollten wir uns in der Tiefe des Berges sicher nicht. Interessant, dass diese Wege einfach so ohne Sicherung oder Hinweise offengelassen werden.

 

Wieder zurück am „Window“ gingen wir weiter im ursprünglichen Tunnel ohne zu wissen, ob dieser überhaupt ein Ende hat. Erst nach mehreren weiteren Fenstern erreichten wir den anderen Ausgang.

 

Von diesem gingen wir noch einige hundert Meter weiter zum Eingang des ehemals größten Minenschachtes, der Crown Mine. Bis auf ein erkennbares Loch im Berg und verrosteten Metallteilen im Fluss deutet aber nichts mehr auf die massiven Bauten die es hier einmal gab.

 

Bei diesem Punkt hätten wir den Wanderweg stundenlang weitergehen können, allerdings fing es zu regnen an und wir machten kehrt. Über einen Rundweg auf der anderen Bergseite gelangten wir wieder zum Parkplatz. Wir fanden es spannend, den teilweise abenteuerlichen Weg zu gehen. Besonders gefallen haben uns die Infos und die Überreste des Bergwerkes.

Waihi Beach und Homunga Beach

Nach dem nasskalten Ausflug beim Windows Walk wärmten wir uns im Rabbit Moon in Waihi Beach erst einmal wieder ordentlich auf. Wir quatschten lange mit dem Besitzer über seine Musikleidenschaft und horchten den Klängen des Schallplattenspielers.

 

Später suchten wir uns nur noch unseren Campspot direkt am Meer und ließen den Tag einfach so vorbeifließen. Spät am Abend, bei einem Spaziergang über den dunklen Strand entdeckten wir einen Lichterzug am Himmel. Es war so surreal dieses „Ding“ zu sehen. Wir grübelten lange was das wohl sein könnte und erfuhren es später, dass es sich um das SpaceX Projekt von Elon Musk handelt. Es sind Kommunikationssatteliten, die wie an einer Schnur gezogen am Himmel entlangdüsen.

 

Am nächsten Tag unternahmen wir noch eine kurze Wanderung zum einsamen Homunga Beach. Eine Schotterstraße führte uns zum Mini-Parkplatz nah bei einem Hotel. Erst hier gab es ein Minischild, welches den Wanderweg ausweist und wir somit sicher waren richtig zu sind. Vorher hatten wir überhaupt keine Angaben gesehen.

 

Wir kletterten über den Zaun und stiefelten los. Als wir nach wenigen Minuten auf den Hang bergab stießen, erblickten wir zum ersten Mal das wundervolle Panorama, welches uns den ganzen Weg hinunter zum Beach begleiten sollte.

 

Unser Blick schweifte weit über das Farmland. Grüne und gelbbraune Hänge, nur ab und zu unterbrochen von kleinen Wäldchen. In der Ferne das blaue Meer. Auf den Wiesen standen Kühe, sonst gab es keine Anzeichen von Zivilisation. Ein toller ruhiger Ort ohne weitere Wanderer.

 

Wir folgten dem Weg die Hänge hinab, trafen noch einen Bauern mit dem wir uns ein wenig unterhielten, bevor wir dann relativ unvermittelt am Strand standen.

 

Eine kleine Bucht schmiegt sich an die grünen Hänge, ein flacher Strand, an den Seiten von höheren Klippen abgeschirmt. Etwas zurückversetzt vom wilden Ozean sind die Wellen hier nicht so hoch. Feiner Sand umspielte unsere Füße. Von den kleinen Klippen zur rechten fiel ein kleiner Süß-Wasserfall auf den Strand. Ein richtig idyllischer Ort.

 

Für lange Minuten genossen wir die Ruhe und Einsamkeit dieses Ortes, bevor wir uns wieder an den Aufstieg zum Auto machten.

Cathedral Cove

Natürlich wollten auch wir uns nicht ein Highlight der Coromandel Peninsula entgehen lassen, die Cathedral Cove.

 

Nachdem wir am Ortseingang von Hahei auf den Park & Ride Parkplatz gefahren waren entschieden wir uns den Shuttlebus zu nehmen. Für nur 5 NZD hin- und zurück konnten wir uns insgesamt 10 km Fußmarsch ersparen. Und da wir einen gemütlichen Strandtag wollten, kam uns das Angebot gerade recht.

 

Zusätzlich hatte unser Busfahrer einige Informationen parat, die die Fahrt erst recht lohnend machten. Am Ausgangspunkt des 30-minütigen Wanderweges zur Cathedral Cove hatten wir schon einen tollen Blick auf die Küstenlinie.

 

Die Sonne strahlte und wetteiferte mit dem Blau des Meeres um unsere Gunst. Wir standen hoch oben auf den Klippen und genossen es einfach ein paar Minuten bevor wir losspazierten.

 

Der Weg an sich ist weniger spektakulär und führt durch schattenspendende Gebiete mit Baum- und Strauchbewuchs. Ab und zu konnten wir durch die Büsche oder von Erhöhungen aus das Meer und die Küste sehen. Das waren nette Abwechslungen.

 

Nach einigem auf und ab gingen wir die letzten 200 Meter hinunter zur Cathedral Cove. Durchaus einige Treppen waren zu bewältigen.

Unten am Mares Leg Cove Beach angekommen deutet nicht sofort etwas auf die spektakuläre Höhle hin. Wir sahen zunächst nur einen schönen Strand mit einem kleinen Felsen im Wasser sowie rechter Hand ein Kliff mit ein paar kleineren Höhlen.

 

Erst als wir ein paar Meter auf den Strand hinausgingen sahen wir zur Linken den riesigen Höhlenartigen Durchgang zum Strand auf der anderen Seite. Ein riesiges Kliff trennt diese beiden Strände, welche aber durch die Kathedrale quasi verbunden sind. Diese Kathedrale ist wirklich immens, läuft hoch über dem Sand spitz zusammen und ist ein malerisches Motiv. Einmal hindurch erwartete uns auch auf der anderen Seite ein wundervoller Sandstrand mit einem weiteren riesigen Monolithen, der einsam am anderen Ende an der Wasserlinie steht.

 

Die gesamte Gegend ist wahrlich ein sehr imposantes Kompositum aus Sand, Meer und Fels. Die Natur spielt hier mal wieder ihren ganzen Charme aus. Wir lagen noch lange im Sand, genossen die Sonne und ruhten uns einfach aus.

 

Auf dem Rückweg schauten wir noch bei den beiden anderen Buchten vorbei, die mit an dem Wanderweg liegen. Die Stingray Bay sah von oben wunderhübsch aus. Gerade in der Hochsaison sicher eine schöne Bucht, um sich von den Massen bei der Cathedral Cove abzusetzen.

 

Die Gemstone Bay hingegen können wir gar nicht empfehlen, denn leider gibt es hier überhaupt keinen Strand. Es gibt nur große Felsen, zwischen oder auf die man sich noch nicht einmal legen kann. Einzig und allein die im Wasser befindliche Schnorchelroute, die durch Bojen, welche Infotafeln beinhalten, abgesteckt ist könnte lohnenswert sein. Wir waren hier aber nicht im Wasser.

Von Coromandel Town nach Auckland

Dieser Abschnitt unserer Reise ist schnell erzählt, da wir in den letzten Tagen viel über einen vorzeitigen Abbruch unserer Weltreise aufgrund der Corona-Pandemie nachgedacht hatten und schon einen früheren Flug gebucht hatten, wurden wir von der Realität schneller eingeholt als uns lieb war.

 

Nach einer Zwischenübernachtung in Coromandel Town, ein Ort der nicht sonderlich erwähnenswert ist, erfuhren wir auf unserem Weg Richtung Auckland In einem Café in Thames, das unser Flug gecancelt wurde. Ab diesem Zeitpunkt versuchten wir weiter umzuplanen und schnellstmöglich nach Auckland zu kommen.

 

Wir telefonierten mit unserer Vermietung und konnten den Camper schon drei Tage früher als geplant zurückgeben und nach Auckland mit dem Bus fahren.

Tipps

Tipp 1: Unsere Campingplätze auf dieser Route

  • Waihi Beach: Island View Esplanade Reserve (freedom camping self contained): In Waihi Beach gibt es drei kostenfreie Möglichkeiten, diese fanden wir am Besten / an einer Nebenstraße direkt am Strand gelegen, daher ruhiger als die Anderen / Sanitäranlagen völlig ok / ca. 12 Stellplätze / Fish & Chips Shop + kleiner Tante Emma Laden 50 Meter die Straße rauf
    Fazit: ein schöner Platz mitten im Ort und am Strand. Super für eine Nacht.

  • Paunanui: South End Reserve (freedom camping self contained / um 09:00 Uhr muss man weg sein): ein wunderschöner Platz direkt am Strand / gute Sanitäranlagen inkl. kalter Außendusche / mehrere Wanderwege gehen von hier aus los / ca. 6-8 Stellplätze / es wird kontrolliert
    Fazit: super tolle Lage für 1-2 Nächte

  • Coromandel Town: Tidewater Tourist and Motel Park (40 NZD unpowered 2 P./Nacht): direkt am Ortseingang, dennoch sehr ruhig / sehr gepflegte und liebevoll gestalteter Campbereich / Sanitäranlagen neu, aber wenig für die Menge an Leuten (z.B. jeweils nur 2 Duschen) / Küche super / gemütlicher Loungebereich / WiFi so Lala
    Fazit: ein guter Campingplatz für eine Nacht

  • Südlich vor Auckland: Kaiaua Boat Club (freedom camping self contained): direkt an der Straße, daher etwas lauter / Sanitäranlagen älter, aber noch gerade ok / Meer vor der Nase / viel Platz für alle Arten von Autos
    Fazit: eine letzte Möglichkeit für eine kostenfreie Übernachtung vor Auckland (ca. 1 Stunde Fahrt)

Tipp 2: In Waihi Beach gibt es im Café Rabbit Moon gute Getränke, ein super WiFi und nette Besitzer. Er spielt leidenschaftlich gern seine Schallplattensammlung ab und man kann sich mit ihm stundenlang darüber austauschen. Auch die Strände hier sind toll.

 

Tipp 3: In Karangahake gibt es viele Wanderwege. Von lang bis kurz. Wir fanden den Windows Walk sehr informativ und schön. Taschenlampe nicht vergessen, Handylampe ist hier suboptimal!

 

Tipp 4: Wenn Du eine einsame Bucht suchst, wandere zur Homunga Beach. Von Waihi Beach führt eine lange Wanderung dorthin (5 Stunden) oder Du fährst mit dem Auto zum Manawa Ridge Hotel. Kurz davor gibt es einen Parkplatz am Start des kurzen Wanderweges (40 Minuten) dorthin.

 

Tipp 5: Gute Wellen und tolle Strände ohne viel Touristen gibt es bei Paunanui.

 

Tipp 6: Beim Besuch der Cathedral Cove daran denken, dies bei Ebbe zu tun.

 

Tipp 7: Am Ortseingang von Hahei gibt es einen Park & Ride Parkplatz (kostenfrei). Entweder Du gehst von hier aus zu Fuß zur Cathedral Cove (5km extra) oder nimmst für 5 NZD den Shuttle Bus. Wir empfehlen auf jeden Fall den Bus. Die 5 NZD sind gut investiert.

 

Tipp 8: Am Hot Water Beach kannst Du dir mit einer Schüppe einen eigenen Hotpool graben. Spüre zuerst mit den Füßen ob der Boden etwas warm ist, nur an diesen Stellen lohnt es sich zu buddeln.

 

Tipp 9: Von der Ostküste Richtung Coromandel kannst Du entweder den Highway 25 nehmen (etwas länger, aber bessere Straßenverhältnisse) oder die 309 Road (schlechte Straßenverhältnisse, dauert länger / viele Sightseeingpunkte).

 

Tipp 10: Im Café Melbourne in Thames bekommst Du lecker Getränke und viel Auswahl von gutem Essen und Leckereien.


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Kommentare: 1
  • #1

    Siggi (Donnerstag, 21 Mai 2020 15:36)

    Tolle Natur pur - Hobbiton ist cool - perfekt berichtet mit schönen Fotos