Ecuador - das vielfältige Land

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) ist eine Einreise als Tourist äußerst unkompliziert. Du brauchst lediglich einen noch 6 Monate gültigen deutschen Reisepass mit zwei freien Seiten. Bei der Einreise bekommst du dann ein kostenfreies Stempelvisum für max. 90 Tage.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Ecuador ist der US-Dollar. Daher ist umrechnen sehr einfach, denn je nach Wechselkurs fast 1 zu 1.

 

In Land (die Gebiete die wir bereist sind) war die Versorgung mit Bargeld einfach. Es gibt fast überall ATM´s. Aber Achtung: manchmal (besonders auf Galapagos) gibt es ein Maximum, was Du am Automaten abheben kannst. Auf Galapgos waren das 200 US-Dollar pro Transaktion plus max. 600 US-Dollar pro Tag. Da ist wichtig zu wissen, da fast alle Banken Gebühren erheben Du so schnell viel Geld dafür zahlen musst.

 

In den Geschäften kannst Du in der Regel auch mit Kreditkarte zahlen. Auch hier erhebt Dein Geldinstitut wahrscheinlich eine Gebühr i.H.v. 1,75% auf den jeweiligen Umsatz.

Sicherheit

Wir haben uns überall in Ecuador immer sehr sicher gefühlt. Wir sind Metro, Collectivo (Sammeltaxi), Taxi und öffentliche Busse, alles kein Problem. In Südamerika solltest Du aber natürlich besonders abends und nachts bestimmte Gegenden meiden.

 

Auch tagsüber immer aufmerksam sein, egal wo Du bist. Nicht von der Sicherheit täuschen lassen, Taschendiebstähle sind immer möglich. Mit Angst brauchst Du aber nicht durch die Gegend laufen.

Tipps

Tipp 1: Eine SIM Karte mit günstigen Tarifen und sehr viel Datenvolumen bekommst du an Straßenständen oder sogar in vielen kleinen Läden und Supermärkten. Halte nach Claro oder Movistar Ausschau. Bei Anbieter sind gut, günstig und bieten eine große Netzabdeckung. Den Reisepass brauchst Du nicht um eine SIM zu bekommen.

 

Tipp 2: Nutze die öffentlichen Busse. Wie fast überall in Südamerika ist das Transportwesen stark auf Busse ausgelegt. In der Regel sind diese relativ komfortabel und preisgünstig.

Reisezeit

Ecuador ist ein relativ kleines Land, hat aber einige unterschiedliche Klimazonen. Durch die Lage am Äquator ist es ganzjährig angenehm und Du kannst Ecuador das ganze Jahr über bereisen. Es kommt halt darauf an, wo Du hinmöchtest.

Wenn Du Deine Reisezeit weißt, mach Dich einfach im Internet schlau.



Otavalo

Aufenthalt: 4 Tage
Reisemonat: Juli/August
Temperatur: Tagsüber ca. 20-26°C, Nachts ca. 8-11°C

 

Unsere erste Station in Ecuador war die Stadt Otavalo, relativ nah an der Grenze zu Kolumbien. Vor allem bekannt durch seinen großen Kleidungsmarkt. Aber die Umgebung hat noch viel mehr tolle Naturerlebnisse zu bieten.

Die Grenzübertritte verliefen erstaunlich einfach und schnell. Von Ipiales in Kolumbien nahmen wir für 9.000 COP ein Taxi zur Grenze. Dort holten wir uns einen Ausreisestempel, das dauerte fünf Minuten. Über eine kleine Brücke ging es dann 50 Meter rüber nach Ecuador. Die Einreiseformalitäten dort dauerten inkl. Anstehen maximal 10 Minuten.

 

An dem Grenzübergang war die aktuelle schlechte Situation in Venezuela nicht zu übersehen. Viele Flüchtling lagerten an den Grenzen und UNICEF war auch vor Ort. Ein Taxi brachte uns für 3 Dollar von der Grenze bis zur nächsten Stadt Tulcan. Erst von hier aus konnten wir den Bus Richtung Otavalo nehmen.

 

Wir hatten uns vor Ort ein Hostal am Hang ausgesucht, von dem wir einen wundervollen Blick über die kleine Stadt sowie auf die umliegenden Berghänge mit zwei inaktiven Vulkanen, dem Imbabura und dem Cotacachi hatten hatten. Alleine schon in Liegestühlen auf der kleinen Terrasse auf dem 3.ten Stock zu sitzen und die Sonne zu genießen war Erholung pur. Die Einrichtung ist zwar etwas altbacken, aber alles ist sehr gepflegt und sauber. Das Hostel wird von einer liebevollen einheimischen Familie geführt. Zum inkludierten kleinen Frühstück hatten wir die leckersten Brötchen, bzw. das leckerste Blätterteiggebäck seit langem in Südamerika.

 

Wir fanden es im Hostal so entspannend, dass wir anstatt wie ursprünglich zwei Nächte ganze vier Nächte hiergeblieben sind und extrem viel Zeit im Hostal selbst verbrachten.

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Innenstadt und Plaza de los Ponchos

In Reiseführern wird Otavalo hauptsächlich mit seinem großen Markt in Verbindung gebracht. Am Wochenende ist dieser Markt sogar der angeblich Größte in Ecuador, wenn es um Kleidung wie Ponchos geht. Daher rührt auch der Name des Platzes.

 

Der Markt findet jeden Tag auf dem Plaza de los Ponchos statt. Natürlich ließen auch wir uns es nicht nehmen, zwischen den Ständen umherzuschlendern. Wir fanden einige wirklich schöne Sachen zu Preisen, die ganz ok sind. Erwarte dort aber keine Schnäppchen, dafür ist es zu sehr auf Touristen ausgelegt, aber für vernünftiges Geld kannst Du hier schon einkaufen.

 

Wir überlegten, ob wir uns etwas holen und dann per Post nach Hause schicken. Nach einem Besuch bei DHL und der Info, dass das günstigste mögliche Paket (max. 10kg) knapp 400 Dollar kosten würden, haben wir diesen Gedanken aber schnell verworfen.

 

Otavalo ist als Stadt nicht besonders hübsch. Aber im Kernbereich rund um die Plaza findest Du alles was Du brauchst. Auch ein paar nette Cafés und Restaurants. Zudem empfanden wir es überall als extrem sicher. Auch abends sind wir immer zu Fuß gegangen.

El Lechero und Parque Condor

Als „El Lechero“ wird ein besonderer Baum bezeichnet, unter dem früher verstorbene Kinder ohne Namen oder ungetaufte verstorbene Kinder beigesetzt wurden. Hier sollten Sie den Übergang in eine bessere Welt finden und die Zurückgebliebenen beschützen.

Auch diente dieser Ort lange Zeit als „Sternenobservatorium“.

 

Wir fuhren mit dem Taxi (für 4 Dollar) vom Zentrum aus zum besagten Ort. Wir hatten einen sehr freundlichen Fahrer, der uns unterwegs noch einige Dinge zeigte, viel erklärte und uns einige Tipps für weitere Erkundungen gab. Es war eine kurzweilige Fahrt, da wir unser Spanisch üben konnten und dem Fahrer gleichzeitig etwas Englisch beibrachten, da er selbst gerade dabei war, diese Sprache zu lernen.

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Nach ca. 20 Minuten über ruckelige Kopfsteinpflasterstraßen wurden wir mitten in der Pampa ausgesetzt. Einem Feldweg folgend waren es aber nur noch wenige Minuten bis zu einer kleinen Anhöhe, auf der sich der „El Lechero“ befindet.

 

Als wir diesen Baum das erste Mal erblickten waren wir sehr überrascht. Die Anhöhe bestand aus einer sattgrünen Wiese, auf welcher einige kleinere Bäume standen. Am höchsten Punkt, mit einem Radius von 10 Meter aus Stacheldraht eingezäunt steht ein einsamer, etwas verkrüppelter Baum. Abgestützt mit mehreren kleinen Stämmen sieht er wie ein alter Obstbaum aus Omas Garten.

 

Durchaus ein schöner Anblick wie dieser kleine Baum alleine in der grünen Oase dasteht. Aber auf aufgrund all der Bilder auf denen er in den Touristenflyern als mächtiger Baum gezeigt wird, unter dessen mächtiger Krone viele Menschen den Sonnenuntergang bewundern, doch ein klein wenig enttäuschend.

 

Da die Sonne schien und wir von der kleinen Anhöhe einen wunderbaren Blick auf einen See sowie den Imbabura Vulkan hatten, legten wir uns in das Gras und genossen die warmen Strahlen für eine lange Zeit.

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Nach dieser Erholungspause besuchten wir den „Parque Condor“. Dieser ist vom „El Lechero“ nur einen 15-Minütigen Fußmarsch auf eine gegenüberliegende Anhöhe entfernt.

 

Der Park kümmert sich um verletzte und ausgesetzte bzw. befreite Greifvögel. Der Eintritt kostete uns je 5 Dollar inkl. der Greifvogelshow. Zunächst gingen wir durch den kleinen Park an vielen Volieren vorbei und schauten uns die unterschiedlichen Greifvögel aus der Nähe an. Dann machten wir uns auf den Weg zur Greifvogelshow.

Der Ort für diese Show ist wirklich einzigartig. Eben noch wanderten wir auf der Anhöhe entlang, da öffnet sich plötzlich der Weg und macht Platz für eine Art römisches Amphitheater. Getoppt wird dies vom Blick von hier. Wir blicken frei, mit einem 180 Grad Blick kilometerweit hinab in das Weite Tal, links und rechts gesäumt von hohen Vulkanbergen.

 

Die Flugshow dauert ca. eine halbe Stunde und ist sehr spannend. Verschiedene Greifvögel werden dem Publikum vorgestellt und dürfen auch frei fliegen. Ein majestätischer Anblick, wie sich die großen Räuber in die Lüfte erheben, mit der Thermik aufsteigen um dann wie ein Pfeil auf das Futter hinabzustürzen.

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Fuya Fuya Mountains

Wir genießen in unserem Hostel jeden Morgen. Die Betten sind bequem und der Tag begrüßt uns auf der Terrasse immer mit viel Sonne. Nach einem kleinen Frühstück bringt uns unser Gastgeber gegen frühen Mittag mit zwei anderen Gästen zu den Fuya Fuya Mountains, welche an der Laguna de Mojanda beginnen.

 

Von Otavalo aus brauchen wir gute 45 Minuten bis zum Wanderparkplatz. Schon hier unten ist die Landschaft malerisch. Ein klarer See ruht zwischen grünen Hängen, die sich langsam aber stetig zu großen Bergen aufschwingen. Hier merken wir die Höhe noch nicht sonderlich, obwohl der See bereits auf knapp 3700 Meter Höhe liegt. Durch die letzten Tage im Hochtal konnten wir uns an die Luft schon gewöhnen. Den Anstieg auf den über 4200 Meter hohen Gipfel der Fuya Fuya Mountains werden wir allerdings noch merken.

Der Einstieg zum Wanderweg ist nicht besonders gut ausgeschildert (eher gar nicht). Daher zeigt uns unser Gastgeber den entsprechenden Einstieg. Durch hüfthohes Gras nehmen wir den Anstieg in Angriff.

 

Zunächst geht es gemächlich bergauf und wir haben genug Zeit und Luft uns immer mal wieder umzudrehen, um die Blicke aus den verschiedenen Höhen schweifen zu lassen. Es ist einfach malerisch, die Natur hier zu beobachten. Zudem sind wir fast ganz alleine hier oben. Nur wenige Wanderer haben sich an diesem Tag in diese Berge verirrt.

Nachdem der Anstieg steiler wird, merken wir die Höhe nun doch. Alle paar Meter verschnaufen wir, ruhen kurz und trinken viel Wasser. Aber der Ausblick ist es einfach wert. Wir haben sogar das Glück einen wilden Kondor zu beobachten, welcher relativ nah zu uns seine riesigen Schwingen ausbreitet, höher steigt und schließlich hinter fernen Bergwipfeln verschwindet.

 

Schließlich erreichen wir nach gut anderthalb Stunden Wanderung den Kamm der Berge und können nun auch zur anderen Seite ins Tal blicken. Es herrscht eine klare Luft, die uns zu beiden Seiten gefühlt ins unendliche sehen lässt. Von einigen Punkten lassen sich auch mehrere der 3 Seen gleichzeitig erblicken. Alle paar Meter erkunden wir somit neue Naturwunder für unsere Augen. Ganz auf den Gipfel trauen wir uns nicht, da die letzten 10 Meter recht steil sind. Ohne Sicherung wollen wir das Risiko nicht eingehen und viel besser kann der Blick von dort auch nicht mehr sein.

Der schmale Kamm verbindet mehrere Gipfel und wir gehen einige Meter auf ihm entlang um so viel wie möglich der Blicke in uns aufzusaugen, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen.

 

Begleitet vom Panoramablick auf den großen See geht es runter natürlich viel schneller. Dieser Abstieg bietet nochmal eine volle Dosis der wundervollen Bergwelt.

Tipp 1: Als Unterkunft fanden wir das Hostal Curinan super. Ruhiges Doppelzimmer mit privatem Bad im 3.ten Stock anfragen. Der Ausblick von hier ist traumhaft und wenn die Sonne scheint, kannst Du den ganzen Tag hier auf einer der Terrassen verbringen. Beachte, dass es keine Küche für Selbstversorger gibt.

 

Tipp 2: Für einen Halbtagsausflug können wir Dir die Kombination „El Lechero“ und „Parque Condor“ empfehlen. Der „Parque Condor“ lohnt sich aber nur, wenn Du zu den Vorführungszeiten dort bist. Stand Juli 2019 waren diese um 11:30 Uhr und 15:30 Uhr.

 

Tipp 3: Mache unbedingt die Wanderung auf die Fuya Fuya Mountains. Eine tolle Landschaft und wenig Leute vor Ort. Mit Glück siehst Du Kondore.

 

Tipp 4: Ist Dein Koffer leer oder Du fliegst bald nach Hause, dann kannst Du dich auf dem Markt mit vielen schönen Klamotten eindecken.

 

Tipp 5: Rund um den Markt gibt es ein paar kleine Cafés, in denen Du dem Treiben auf dem Platz in Ruhe zusehen kannst.


Quito

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Aufenthalt: 4 Tage

Reisemonat: September

Temperatur: Tagsüber ca. 20-23°C, Nachts ca. 15-18°C

 

      

Nach den tollen, aber auch anstrengenden Erlebnissen auf Galapagos gönnten wir uns in Quito eine richtig komfortable AirBnB Wohnung, um auch viel dort sein zu können. Wir wollten ausspannen und mal wieder das Internet nutzen um zu planen und an unserer Homepage zu arbeiten. Daher waren unsere Tage in der Hauptstadt Ecuadors gemütlich ausgelegt, ohne viele Unternehmungen oder Sightseeing.

 

Beim Anflug kamen wir nach Galapagos das zweite Mal in den „Genuss“ von mehreren Landeanflügen. Warum auch immer klappte die erste Landung nicht, dafür war die Zweite umso sanfter. Am Flughafen holte uns unser AirBnB Gastgeber ab. Er fuhr mit uns ein paar kleinere Umwege, um uns eine kleine Stadtführung und erste Eindrücke zu vermitteln. Das fanden wir einen netten Service.

 

Nachdem wir in der Wohnung angekommen waren, gingen wir erst einmal für die nächsten Tage einkaufen. Der Supermarkt war gigantisch und hatte im Gegensatz zu Galapagos alles was das Herz begehrt. Wir verfielen in einen kleinen Kaufrausch und leisteten uns u.a. einen original Beemster Käse für 12 US-Dollar. Später tat es so gut, ein Abendbrot mit solch leckeren Zutaten zu Essen. Wir genossen Netflix im Bett und schliefen lange.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück und ersten Recherchen fuhren wir mit einem Uber in die Innenstadt zur Calle La Ronda im Stadtteil Mariscal. Besonders diese kleine Gasse wurde aufwendig restauriert und beherbergt unzählige Restaurants und viele handwerkliche Geschäfte, denen man bei ihrer Arbeit zusehen kann. Die Gebäude fanden wir nett und auf einigen Schautafeln konnten wir uns über das Viertel informieren. Glücklicherweise waren wir zur Siesta hier und es war sehr ruhig und viele Läden geschlossen. Zu den Öffnungszeiten der Restaurants kann es nervig werden, da man alle paar Meter angequatscht wird, um in die Geschäfte gelockt zu werden.

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Von hier aus waren es nur wenige Minute bis in die historische Innenstadt rund um den Plaza Grande. Auf dem Weg dorthin vielen uns die vielen Kirchen auf, es gibt eine Menge davon in Quito. Leider verlangen die meisten Kirchen Eintritt. Der Plaza Grande ist begrünt und mit einer Statue in der Mitte. Rund um den Platz sind etliche Geschäfte, Museen und Kirchen angesiedelt. Wir schauten dem bunten Treiben ein wenig zu und suchten dann eine Filiale der kleinen Kette „Republica del Cacao“. Wir hatten so viel Gutes gehört und mussten die Leckereien unbedingt selbst testen. Direkt neben dem Plaza Grande in der Straße Venezuela befindet sich die Hauptfiliale. Das Interieur empfing uns mit gemütlichen Sesseln, vielen Kakaoprodukten, einem kleinen Kakaomuseum und natürlich der Bestelltheke. Köstlichkeit um Köstlichkeit lagen in der Auslage. Uns lief das Wasser im Mund zusammen.

Wenige Minuten später genossen wir die verschiedenen Süßigkeiten. Und müssen sagen, die Produkte sind echt gut. Zum Schluss gingen wir noch kurz in das Museum, welches bei Verzehr von mehr als 5 US-Dollar frei ist. Auf ca. 40qm hat man hier einen Einblick in den Herstellungsprozess von Kakao. Da umsonst eine kurzweilige und informative Sache.

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Gestärkt machten wir uns auf den letzten Zielpunkt unserer Stadtbesichtigung anzusteuern. Ein paar hundert Meter vom Plaza Grande entfernt thront auf einer kleinen Anhöhe die Basilica del Voto Nacional. Schon von weitem sahen wir die hohen Türme, der Rest des Baus war noch gut von Häusern verborgen.

 

Als wir schließlich direkt davorstanden, waren wir von der Größe beeindruckt. Mit ihren 140 Metern Länge, 35 Metern Breite und einer Höhe von bis zu 115 Metern bei den Türmen ist sie die größte neugotische Basilica ganz Amerikas. Eigentlich sind wir nicht so die Kirchenfans, aber hier wollten wir hinein. Für 2 US-Dollar p.P. durften wir das Hauptportal passieren.

 

Innen kommt die Größe dieser Kirche richtig zum Tragen. Ein gewaltiger Mittelgang wird gesäumt von großen Nischen mit immensen Glasfenstern und verschiedenen Statuen. Das Querschiff beherbergt links und rechts zwei große Rosenfenster. Im hinteren Teil gab es noch eine kleinere Kapelle, die uns besonders gut gefallen hat. Hinauf zu den Türmen gingen wir nicht, da es extra Eintritt kostet. Der Blick über die Stadt soll aber toll sein.

Viel mehr können wir Dir zur Innenstadt nicht sagen. Sicherlich hat Quito noch mehr zu bieten, uns haben diese Besichtigungspunkte aber ausgereicht.

 

Tipp 1: Stadtteile in denen Du gut übernachten kannst, da sicher und gut angebunden mit Uber oder zu Fuß sind: San Blas, Mariscal Sucre mit dem lebendigen Plaza Foch (Party) oder La Pradera (hier haben wir gewohnt. Minimal weiter draußen aber direkt am tollen Jardin Botanico).

 

Tipp 2: Am Parque Navarro im Stadtteil La Floresta gibt es jeden Tag ab nachmittags einen guten Streetfoodmarkt. Im Dunkeln besser mit Taxi und Uber von dort weiterfahren.

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Hausberg Rucu Pichincha

Quito liegt in der Andenhochebene inmitten von hohen Bergen. Ein Blick von hier oben auf die Stadt musste toll sein. Daher machten wir uns mit der Teleferico auf den „Hausberg“ von Quito, dem Vulkan Rucu Pichincha (mit 4698 Metern schon ganz schön hoch), zu erkunden. Die Seilbahn führt von der unmittelbar am Stadtrand auf etwa 3050m Höhe gelegenen Talstation auf knapp 4000m Höhe. Sie war bei Eröffnung die höchste Bergstation der Welt.

Die Ausblicke in der Gondel waren toll. Die Sonne schien und wir konnten große Teile von Quito sehen. Sogar den Cotopaxi konnten wir erblicken. Wahnsinn wir groß diese Stadt ist. Oben angekommen pfiff uns ein ganz schöner Wind um die Nasen. Gut das wir warm eingepackt waren.

 

Die ungewohnte Höhe bekam uns erstaunlicherweise ganz gut, dennoch verzichteten wir auf eine lange Wanderung. Wir gingen den Beginn des Wanderwegs zum Rucu Pichincha nur einen guten Kilometer und genossen zwischendurch immer wieder die tollen Ausblicke auf die Stadt und in die Natur -je nachdem zu welcher Seite wir uns drehten. Dabei konnten wir in der Ferne auch ein paar der schneebedeckten Vulkane entdecken.

 

Auf einer der kleinen Anhöhen entdeckten wir zwei große Schaukeln. Das Kind in uns wurde wach und wir schaukelten um die Wette. An einer weiteren Anhöhe genossen wir die Einsamkeit zu zweit, lagen im teilweise hüfthohen Gras und hatten Spaß beim Fotoshooting.

Tipp 1: Du kannst mit öffentlichen Bussen zur Talstation fahren. Unkomplizierter ist allerdings ein Taxi oder Uber.

 

Tipp 2: Auch wenn unten in der Stadt die Sonne scheint, nimm dir zumindest einen Schal mit. Oben kann der Wind ordentlich pfeifen. Und wie immer in der Höhe, gehört genug Wasser und Sonnencreme ins Gepäck.

 

Tipp 3: Wenn Du eine Wanderung auf den Rucu Pichincha machen möchtest, solltet Du nicht später als 11:00 Uhr oben loswandern.

 

Tipp 4: Falls Du Verpflegung vergessen hast oder keine Lust auf einen Rucksack hast, die Preise im Restaurant der Bergstation sind echt günstig. Wir waren überrascht als wir die gesehen haben.

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Mitad del Mundo

Das Land hat seinen Namen nicht von ungefähr, der Äquator zieht sich imaginär durch die Landschaft. Du hast nur in Ecuador die einmalige Möglichkeit dreimal Null auf dem GPS an Land zu haben. Alle anderen möglichen Punkte der Welt liegen im Wasser. Gleichzeitig auf beiden Halbkugeln der Erde zu stehen ist schon irre, dass wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

 

Es gibt drei Orte in der Nähe von Quito, die diese „Nulllinie“ beheimaten. Die bekannteste Stelle „Mitad del Mundo“, das direkt danebenliegende Intinan Solar Museum und der Berg Catequilla mit den Überresten eines Bauwerks aus der Präinkazeit, das den Äquator genauer markieren soll.

 

Die Ciudad Mitad del Mundo liegt gute 23 Kilometer außerhalb von Quito. Da wir immer auf unser Budget achten und mit dem ÖPNV immer gute Erfahrungen gemacht haben, nahmen wir zunächst ein Uber zum La Ofelia Bus Terminal im Norden. Das war einfacher als mit dem Stadtbus dorthin zu fahren. Das Terminal La Ofelia ist groß, aber nachdem wir zwei Leute gefragt hatten, standen wir an der richtigen Haltestelle. Busse zur Mitad del Mundo fahren regelmäßig ab und kosten keinen Dollar pro Person.

 

Direkt am Eingang des Besucherzentrums konnten wir den Bus verlassen. Die Mitad del Mundo ist wirklich eine kleine „Stadt“. Nachdem wir unseren Eintritt bezahlt hatten, standen wir direkt inmitten von vielen kleinen Häusern. Alle darauf ausgerichtet den Touristen Geld aus der Tasche zu ziehen. Immens viel unnötiger Kram. Dass es hier so extrem touristisch aufgezogen wird, davon waren wir schon ein wenig erschrocken. Wir kamen uns vor wie in einem Outletcenter.

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Es war aber auch Interessantes zu finden. In einem kleinen Areal ganz rechts vom Eingang waren einige Hütten von verschiedenen Ureinwohnern nachgebaut. Diese konnten wir begehen und die unterschiedlichen Baustile erforschen.

 

Auf dem Mittelplatz der Touristenstadt beginnt eine gelbe Linie, welche den Verlauf der Nulllinie markieren soll. Dieser folgend gingen wir weiter zum eigentlichen Äquatormonument. Ein ca. 30 Meter hoher Monolithen mit einer großen Kugel, die die Erde symbolisiert. Nach ein paar Fotos mit der gelben Linie und Elli machten wir uns auf den Weg hoch auf das Bauwerk. Von oben konnten wir ein paar nette Blicke genießen, nicht wirklich spektakulär, aber im Eintrittspreis mit drin. Und sonst kann man hier halt nicht wirklich viel machen. Auf dem Weg per Treppe hinunter offenbarte jedes Stockwerk eine interessante kleine Ausstellung. Die einzelnen großen Naturräume Ecuadors, wie die Anden oder der Regenwald, wurden dargestellt und wir konnten einige physikalische Experimente durchführen.

 

Es gab auch eine Waage, die anzeigt, wie viel man an unterschiedlichen Punkte der Erde wiegt. Das probierte Svea natürlich aus, war aber nicht begeistert, dass ich sie dabei filmte 😊.

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Nach einer guten Stunde in der Mitad del Mundo wollten wir uns noch die geografisch richtige Nulllinie ansehen. Die Linie in der Mitad ist mit alten Mitteln vermessen worden und falsch. Vom Eingang bzw. gleichzeitigem Ausgang der Mitad mussten wir nur 50 Meter nach links entlang der Hauptstraße gehen. Dann führte uns eine kurze Schotterstraße zum Intinan Solar Museum. Im Eintritt von 5 US-Dollar p.P. war eine Führung enthalten. Das Museum selbst ist von der Fläche her viel kleiner als die Mitad. Aber auch hier gibt es nachgebaute Häuser und allerlei Ausstellungsmaterial aus dem Regenwald, wie z.B. echte Schrumpfköpfe und eine ausgestopfte Anaconda.

 

Die Führung war kurzweilig mit einigen tollen Informationen. Auch hier markiert eine Linie den Nullverlauf des Äquators. Diesmal standen wir wirklich mit einem Bein auf der Südhalbkugel und mit dem anderen auf der Nordhalbkugel. Körperlich merkten wir natürlich keinen Unterschied, aber es war irgendwie schon ein irres Gefühl, die Welt unter sich „geteilt“ zu wissen.

Tipp 1: Für den Weg zur Mitad können wir den ÖPNV empfehlen. Nicht viel langsamer als ein Taxi, dafür aber deutlich günstiger.

 

Tipp 2: Für einen Besuch solltest Du einen halben Tag einplanen. Die beiden Einrichtungen an sich kannst Du auch locker in 1-2 Stunden besuchen, aber der Weg hierhin dauert mindestens 1 Stunde + Retour.

 

Tipp 3: Wenn Du möchtest, kannst Du dir im Erdgeschoss des Monolithen einen Stempel von der „Mitte der Welt“ in deinen Reisepass machen lassen.


Mindo

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Aufenthalt: 2 Tage
Reisemonat: September
Temperatur: Tagsüber ca. 20-26°C, Nachts ca. 15°C

 

Um Quito herum gibt es viele interessante Möglichkeiten und Orte, die einfach zu erreichen sind. Diese kannst Du per Tagestour besuchen oder auch mehrere Tage dort verbringen. Einer dieser Orte ist Mindo im sogenannten Nebelwald. Wir entschieden uns zwei Tage in dem Ort zu bleiben, um etwas mehr Zeit zu haben und nicht hetzen zu müssen.

 

Vom Terminal La Ofelia im Norden von Quito ging es mit dem Fernbus für 3,10 US-Dollar p.P. zwei Stunden über kurvige Bergstraßen bis nach Mindo. Der Ort selbst ist mittelgroß und viel auf Touristen ausgelegt. Rund um den schönen Mini-Park gibt unzählige Hotels und Restaurants. Dennoch fanden wir, dass der kleine Ort immer noch etwas Flair übrigbehalten hat.

 

Unser Hotel, The Green House, lag etwas am Dorfrand an einem kleinen Bach und Blick auf die Berge. Dennoch fußläufig zum Dorfkern um Essen gehen zu können. Die Wirte waren total nett und wir führten einige interessante Gespräche während unseres Aufenthaltes.

 

Tipp 1: Ein tolles, leckeres und günstiges Café ist das Mindo Forrest Café gegenüber der Bushaltestelle der Fernbusse.

 

Tipp 2: Leckere Restaurants in den wir waren. El Sitio (Ecuadorianisch modern interpretiert) und Mindo Arabien Garden (syrisch, falls Du mal wieder einen anderen Geschmack erleben willst).

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Routa Las Cascadas

Am ersten Tag machten wir uns nach einem späten Frühstück und etwas Frühsport auf, die Wasserfälle zu entdecken. In Mindo gibt es einen Wanderweg, auf dem man mehrere Fälle nacheinander begehen kann.

 

Der Beginn der Route liegt 5km außerhalb des Dorfes. Ein Taxi dorthin sparten wir uns. Über die staubige Dorfstraße ging es für uns also 5km bergauf durch den Nebelwald. Unser Ziel war eine kleine Korbseilbahn. Für 5 US-Dollar p.P. fährt man in einem kleinen offenen Stahlkorb 150 Meter über dem Nebelwald innerhalb einer Minute zur anderen Hangseite. Dort beginnt dann die Wasserfallroute. Die kurze Fahrt über den Baumwipfeln hat uns großen Spaß gemacht.

 

Auf der anderen Seite hatten wir zwei Möglichkeiten. Weiter bergauf zu nur einem Wasserfall, Weg hin und zurück knapp zwei Stunden. Oder bergab mit der Möglichkeit innerhalb von ca. 3 Stunden bis zu 8 Wasserfälle zu sehen. Da wir schon die 5km in den Beinen hatten entschieden wir uns, die Route mit den vielen Fällen zu nehmen. Bei bestem Wetter marschierten wir dann den schmalen Waldweg bis zum ersten Wasserfall. Schwimmen war hier schon möglich, wir begnügten uns aber damit, nur unsere Beine und Füße in das eiskalt kühlende Nass zu stellen. Schließlich hatten wir noch ein paar Kilometer vor uns.

Die weiteren Fälle liegen alle übereinander und werden vom selben Fluss gespeist. Man kann also entweder unten beginnen und nach oben laufen oder umgekehrt. Wir fingen unten am, um zum Schluss möglichst lange bergab gehen zu können.

 

Alle Wasserfälle waren relativ klein, aber alle unterschiedlich und wunderschön in die Natur eingebettet. Fast alle Fälle bildeten einen kleinen Pool, in dem es möglich war zu schwimmen oder sich zu erfrischen. Zum Glück war an diesem sonnigen Tag nicht allzu viel los und wir hatten einige der Fälle zumindest kurzeitig für uns allein. Das Wasser war überall eiskalt, aber erfrischend und durch die warme Sonne eine ideale Abkühlung.

 

Auf dem Rückweg nahmen wir wieder die Seilbahn zur anderen Hangseite und wanderten zu unserem Hotel zurück. Nach fast 20km kamen wir müde aber glücklich an. Genossen nach einer Dusche den Blick von unserem Balkon, bevor wir nach einem schnellen Abendessen müde ins Bett fielen.

 

Tipp 1: Wenn Du nicht unbedingt auf das Budget achten musst, lohnt sich vielleicht ein Taxi zur Seilbahn. Die 5km dahin sind nicht unbedingt schön zu wandern.

 

Tipp 2: Schwimmsachen mitnehmen. Ein Bad in den Pools ist vor allem bei Sonnenschein angenehm erfrischend.

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Mariposa

Am zweiten Tag besuchten wir vormittags die Schmetterlingsfarm „Mariposa“. Im vornherein hatten wir verschiedene Meinungen hierzu gelesen, die einen Besuch dort nicht so aufregend fanden und nur kurz dort vor Ort waren.

 

Also zeitlich gesehen ideal, um nicht den Bus um 13:00 Uhr zu verpassen. Vom Hotel ging es wieder zu Fuß los. Der Weg ist nur 2km lang, also kein Problem für uns und schnell gegangen. An der Rezeption kauften wir unsere Tickets für 7,50 US-Dollar p.P. und wurden von einem Guide kurz in die Arbeit der Schmetterlingsfarm sowie den Lebenszyklus von Schmetterlingen eingeführt. Danach durften wir direkt in den Schmetterlingsgarten, eine Art großes Gewächshaus.

 

Es war der Wahnsinn, wie viele Schmetterlinge hier rumflogen. Kleine, so wie wir sie aus Deutschland kennen, aber auch Handtellergroße. An einer Seite des Hauses waren Raupen und Kokons zu sehen. Wir konnten sogar einige der Schmetterlinge beim Schlüpfen beobachten. Solch ein Naturerlebnis war total spannend und faszinierend für uns.

Entgegen der angelesenen Meinungen fanden wir es überhaupt nicht langweilig hier. Immer wieder versuchten wir Schmetterlinge mit Bananenmatsche, die man aus Schüsseln nehmen konnte, auf unsere Finder zu locken. Das klappte erstaunlich gut. Zwischendurch nahmen die Flugkünstler auch auf unserem Kopf und sogar am Mund oder der Nase platzt. Witzig und komisch zu spüren, wie die Rüssel einen nach essbarem abtasten. Wir hatten viel Spaß.

 

Soviel, dass wir gar bemerkten wie die Zeit verging und wir nur noch wenig Zeit für den Besuch des angrenzenden Freigeländes hatten. Eigentlich schade, denn der Außenbereich ist liebevoll angelegt und wir konnten z.B. viele kleine Kolibris beobachten. Auch hier hätten wir locker noch eine Stunde verbringen können, was uns aufgrund der vorangeschrittenen Zeit allerdings nicht möglich war. Daher ging es zu unserem Hotel, um unsere Sachen zu holen.

 

Tipp 1: Bringe etwas Zeit mit und nehme dir Zeit, um die Schmetterlinge schlüpfen zu sehen.


Cotopaxi

Aufenthalt: 4 Tage
Reisemonat: September
Temperatur: Tagsüber ca. 20-26°C, Nachts ca. 4-10°C

 

Auf unserer Reise durch Ecuador wollten wir unbedingt einen der großen Vulkane mitnehmen. Unsere Wahl fiel auf den Cotopaxi, da dieser von Quito einfach zu erreichen ist und wir über das dortige Hostel „Secret Garden Cotopaxi“ nur Gutes gehört hatten. Wir buchten eine Woche im Voraus das 3 Tage/ 2 Nächte Paket, hängten noch eine Nacht dran, um genug Zeit vor Ort zu haben und entspannen zu können. Nach einer Zwischenübernachtung von Mindo im Hostel „Secret Garden Quito“ fuhren wir morgens um 10:00 Uhr mit dem im Paket inkludierten Transfer ab zum Cotopaxi. Wir waren schon sehr gespannt und in freudiger Erwartung auf die Landschaft, das Hostel und unsere gebuchte Unterkunft, das Birdhouse.

 

Zum Glück hatten wir die erste Sitzreihe im Minibus erwischt und hatten mehr Beinfreiheit als die zwei Reihen hinter uns. Die erste Stunde Fahrt ging schnell herum und wir machten auf der gut ausgebauten Strecke viele Kilometer. An einer Tankstelle bei Machachi hielten wir kurz an, da hier die letzte Möglichkeit bestand Bargeld abzuheben. Das Hostel selbst, sowie die Aktivitäten sind nicht ganz kostengünstig und vor Ort ist nur Barzahlung möglich. Der zweite Teil der Strecke dauerte nochmal eine Stunde und war sehr zäh. Kurz nach der Tankstelle bogen wir nämlich auf eine gepflasterte Straße ab, die ruckelig war, nur ein langsames Tempo zulässt und bis zum Hostel selbst nicht besser wurde. Auf diesem zweiten Teil der Strecke konnten wir aber schon erahnen, wir schön und einsam die Landschaft rund um Cotopaxi ist. Weitgezogene Grasflächen liegen zwischen den hohen Bergen und alles ist wunderbar grün. Ein wenig erinnert die Landschaft an Filme wie Herr der Ringe.

Als wir gegen 13:00 Uhr auf den Feldweg zum Hostel abbogen, wurde die Vorfreude noch größer. Es ging zwischen sanften Hügeln und grünen Feldern hindurch, bis zu einem Holztor, hinter dem auf einer kleinen Wiese einige Lamas grasten. Auch konnten wir schon die wunderbar in die Landschaft eingepassten Hobbit Höhlen und Cabanas bewundern. 

 

Uns begrüßte der Manager mit einem der fünf Hunde und erläuterte kurz den Check-In und die All Inclusive Regelung des Paketes, bevor wir zum gemeinsamen Mittagsessen ins Haupthaus gingen. Dieses erste Essen war nicht ganz nach unserem Geschmack, aber wir hofften auf Besserung. Nach dem Essen wurde der Check-In auf die einzelnen Unterkünfte vorgenommen. Voller Vorfreude folgten wir einer der Volunteere zu unserem Birdhouse. Vorbei an dem geschmackvollen Gebäude mit Duschen und WC´s ging es ein paar Meter einen schmalen Weg zwischen Mannshohen dichten Büschen entlang. Dann standen wir vor unserem Birdhouse. Ein kleines Holzhaus auf Stelzen am Hang mitten im Gebüsch. Von anderen Blicken uneinsehbar, abgeschirmt ein tolles Refugium für Paare.

Vor dem Haus, ebenfalls auf Stelzen eine 2-Mann-Hängematte nur für uns.

 

Mit Spannung öffneten wir die Eingangstür zum Birdhouse. Die Innenfläche beträgt nur ca. 7 qm und das leicht abfallende Dach ist an der höchsten Stelle max. 1,20m hoch. Die große Matratze war wunderbar komfortabel. Rund um die Matratze war jeweils noch ca. 20-30 Freifläche zum Ablegen der Klamotten und Rucksäcke. Das Ganze klingt weniger komfortabel als es in Wirklichkeit ist. Und dann drehten wir uns um, um das Hauptargument für die Buchung dieser Unterkunft zu sehen. Fast über die ganze Front des Birdhouse zieht sich eine Panoramafensterscheibe mit einem fantastischen Blick auf die Landschaft und den in der Ferne mächtig wirkenden Cotopaxi. Dieser Blick hat uns direkt umgehauen und wir waren überglücklich.

Den Blick konnten wir nicht lange genießen, da es zügig mit dem ersten im Paket inkludierten Hike losging. Einer kurzen Wanderung zu zwei kleinen Wasserfällen.

 

Die Wanderung dauert maximal eine Stunde hin und zurück, lässt einen aber erahnen, wie schön die anderen Strecken sind. Zunächst durch ein paar Felder und dann durch einen Wald geht es zum Fluss. Wir waren erstaunt, dass wir am Fluss entlang etwas klettern mussten. Der erste Wasserfall war quasi nicht existent, da Trockenzeit herrschte, aber der Zweite war schön anzusehen. Zum Schwimmen fanden wir es zu kalt.

 

Nach einem leckeren Abendessen gingen wir früh ins Bett und freuten uns auf das erste Aufwachen. Wir schliefen ohne die Vorhänge zuzuziehen und waren am Morgen vom Blick überwältigt. Nur kurz den Kopf gehoben und wir blickten auf den in der Sonne strahlenden Cotopaxi, der ohne Wolken glasklar in der Landschaft thronte. Es war so unwirklich, wie ein Poster oder ein TV Standbild.

 

Dieser herrliche Anblick begleitete uns alle Tage und machte das Birdhouse für uns zu einer der unglaublichsten Unterkünfte auf unserer Reise.

 

Tipp 1: Als Unterkunft können wir Dir das Secret Garden wirklich ans Herz legen. Zum ersten Mal stimmen wir allen anderen positiven Meinungen zu einem Hostel komplett zu.

 

Tipp 2: Auch wenn es das Budget etwas strapaziert, gehe nicht in den Dorm. Der ist zwar schön, das Birdhouse oder die Hobbit Höhle sind aber was ganz Besonderes.

 

Tipp 3: Für Paare empfehlen wir unbedingt ein Birdhouse. Noch schöner und besserer Blick auf den Cotopaxi als von allen anderen Unterkünften. Fragt nach Birdhouse Nr. 2. Das war unseres und wir fanden, das es die beste Lage von allen Birdhouses hat.

Cotopaxi Gletscherwanderung

Für unseren ersten ganzen Tag hatten wir uns den Cotopaxi Hike bis zum Gletscher ausgesucht. Dieser Hike ist nicht im Paket enthalten und kostet p.P. 30 US-Dollar.

 

Eigentlich wollten wir auch die Möglichkeit wahrnehmen und mit Mountainbikes den Berg runterfahren, aber unser Auto hatte Motorprobleme und der Ersatzwagen konnte keine Räder transportieren. Im Nachhinein waren wir darüber aber ganz glücklich, da die Mountainbikestrecke nichts anderes ist, als der staubigen und unglaublich holprigen Autostrecke zu folgen. Spaß hätte das sicherlich nicht gemacht. 10 US-Dollar p.P. gespart.

 

Die Anfahrt dauerte ca. 1 Stunde und ab dem Eingang zum Nationalpark wurde die Strecke noch schlechter und staubiger als eh schon vom Hostel aus. Zu unserer Überraschung fuhren wir mit dem Auto relativ weit den Berg hinauf und hielten auf dem Parkplatz nicht weit unter dem Refugio, der großen Schutzhütte des Cotopaxi. Von hier aus hatten wir die Wahl zwischen zwei Aufstiegen. Einem einfachen, aber im Wind stehenden Zickzack Weg oder der kürzeren direkten Route, die aber steil und steinig ist.

Wir entschieden uns für den schnelleren Weg. Tatsächlich war es vom ersten Meter an sehr Anstrengend. Die Steigung plus der Schotter in dem wir immer zwei Schritte vor uns einen Schritt zurück machten, raubten schnell die Kräfte.

 

Nach 36 Minuten brannten unsere Oberschenkel, aber wir waren am Refugio angekommen. Kurze Zeit später kam auch unser Guide an. Wir warteten kurz auf weitere Gruppenmitglieder, mussten aber zeitnah weiterwandern, um rechtzeitig wir Absteigen zu können.

Nur ein kleines Tal im Hang trennte unsere Position vom eigentlichen Gletscher. Es war wunderbar die Eis- und Schneemassen zu bestaunen. Gleichzeitig machte es uns aber auch nachdenklich, das große Mengen an Schmelzwasser austraten. Auch hier wohl ein Effekt der Erderwärmung.

 

Auf dem ganzen Weg vom Gletscher und zurück hatten wir wunderbare Aussichten auf die schneebedeckte Spitze des Cotopaxi, sowie Hangabseits den kilometerweiten Blick in die Landschaft des Nationalparks. Wir hatten Glück, das kaum eine Wolke unseren Blick trübte.

Tipp 1: Der Weg zurück vom Refugio zum Parkplatz lädt verführerisch dazu ein, schnell zu sein. Mache aber nicht zu schnell. Auch nach unten kann Höhenkrankheit auftauchen.

 

Tipp 2: Sonnenbrille / -creme und Kopfbedeckung nicht vergessen.

 

Tipp 3: Wasser mitnehmen, es gibt sonst nur am Refugio was zu kaufen.

 

Tipp 4: Verzichte aus unserer Sicht lieber auf das Fahren bergab mit dem Rad. Die Räder sind nicht die Besten (keine Fully´s) und der Weg ist die 10 Dollar auch nicht wert.

 

Tipp 5: Der Weg ansich ist nicht wirklich schwer. Der steile Aufstieg zum Refugio ist in 30-50 Minuten zu bewältigen. Also machen und nicht denken, der Cotopaxi ist zu hoch.

Reiten im Cotopaxi National Park

 

Am zweiten Tag wollten wir mal wieder die Welt auf dem Rücken der Pferde erkunden. Das macht uns immer wieder sehr viel Spaß und bisher hatten wir nur tolle Ausritte. Im Vorfeld hatten wir uns bei anderen Reisenden erkundigt, wie die Pferde aussehen. Es ist uns besonders wichtig, dass die Tiere gut behandelt werden. Wir möchten mit unserer Buchung und unserem Geld nicht dazu beitragen, dass Tiere gequält werden.

 

Mit dem kleinen Bus ging es wieder den identischen Weg zum Eingang des Cotopaxi Nationalparks. Dort angekommen wurden der Gruppe die Pferde zugewiesen. Da Svea und ich die einzigen mit Reiterfahrung waren, bekamen wir zwei Pferde, die etwas „schneller“ und „anspruchsvoller“ waren. Genau das wollten wir ja aber auch. Der Wind pfiff uns ordentlich um die Ohren und machte die Luft noch kälter. Svea leihte sich daher zusätzlich einen Poncho aus und sah damit aus wie ein kleines Cowgirl.

 

Im Nationalpark ging es die ersten Meter neben der Schotterpiste entlang. Schnell wechselten wir aber auf Wege mitten durch die flache, steppenähnlich wirkende Graslandschaft. Die Natur zu Fuße des Cotopaxi ist traumhaft. Weite Graslandschaften, unterbrochen nur durch sanfte Hügel und in der Ferne kleinere Bergketten und über allem trohnt majestätisch der schneebedeckte Cotopaxi.

 

Wir kamen uns nicht nur einmal vor, wie in einem klassischen Westernfilm.

 

Nachdem wir uns einige Minuten mit den Pferden beschäftigt hatten, ritten Svea und ich immer wieder ein wenig Abseits des schmalen Pfades in die Natur hinein. So konnten wir dem Trott der Gruppe entgehen und andere Blickwinkel auf die Natur genießen. Beide Guides ließen uns auch komplett gewähren, da sie merkten, dass wir mit den Pferden entsprechend sicher umgehen können. Diese Freiheit zu nutzen um aus dem „Gruppenverband“ ausbrechen zu können steigerte unser Erlebnis und den Spaß um einiges. Wir durften nach Herzenslust traben, galoppieren und die Umgebung eigenständig entdecken. Mit unseren Pferden auf einem kleinen Hügel zu stehen und die anderen Reiter von oben zu betrachten, da fühlten wir uns wie auf einem Trek im Wilden Westen.

 

Nach einem Drittel der Strecke wurde der Weg schmaler und zu unserer Linken die Hänge immer steiler, bis wir schließlich auf dem Rand eines kleinen Canyons ritten. Gefolgt von einer kleinen Schlucht. Weitere Naturmomente, die uns immer in Erinnerung bleiben werden.

 

Gute anderthalb Stunden nach dem Start legten wir eine kurze Pause ein, aßen unser Bananenbrot und Sandwich (Carepaket vom Hostel), tranken warmen Tee und genossen die karge Landschaft mit Blick auf den Cotopaxi.

Der Ritt zurück war insgesamt windgeschützer und merklich wärmer als der erste Part. Auch die anderthalb Stunden zurück blieben wunderschön. Die Natur auf Pferden zu erkunden gibt uns immer das Gefühl näher an der Natur selbst teilhaben zu dürfen. Zusätzlich entdeckten wir einige Wildpferde, welche im Nationalpark leben.

 

Tipp 1: Es wird kalt beim Ausritt, gut warm anziehen und/oder einen Poncho vor Ort leihen (3 US-Dollar).

 

Tipp 2: Unterschätze trotz Kälte die Höhensonne nicht. Sonnencreme und –brille sind vorteilhaft.

 

Tipp 3: Falls Du reiten kannst, reite ruhig etwas abseits und wechsel das Tempo. Der Guide wird dir vorher dazu nichts sagen, wenn Du also nicht selbst initiativ wirst, passiert auch nix

Pasachoa Hike

An unserem Abreisetag nahmen wir das zweite kostenfreie Angebot des Übernachtungspaketes, den Hike zum Hausberg „Pasachoa“ war. Nach dem stärkenden Frühstück ging es um 08:00 Uhr los. Über die Lamawiese, durch ein paar Grasfelder in einen anderen Teil des Waldes.

 

Nicht umsonst sagte unser Guide zu Beginn, dass dies wie ein Wald aus Herr der Ringe ist. Kleine und große Bäume, stehen moosbewachsen dicht an dicht. Das Sonnenlicht strömt nur teilweise durch das dichte Geäst bis zum Waldesgrund. Dieses Lichtspiel zusammen mit den verwunschen wirkenden Moosbäumen zauberte eine ganz besondere Atmosphäre.

 

Die Baumreihen wurden stellenweise so dicht, dass wir uns nur nacheinander hindurchbewegen konnten. Hier begann auch bereits ein leichter Anstieg.

 

An zwei Stellen führte uns der schmale Pfad auch ein paar Meter durch Minischluchten. Kleine, mehr als Mannshohe Erdwälle, welche ebenfalls dicht mit Moos bewachsen waren und auf denen Bäume, Sträucher und Gebüsch wuchsen, gaben uns einen knappen halber Meter Durchlass für unsere Passage.

 

Es hätten nur noch sprechende Bäume oder Hobbits gefehlt und Herr der Ringe wäre perfekt gewesen.

Der Wald ging bald in die typische halbhohe Graslandschaft der Bergregion über. Das war aber nicht minder schön. Hüfthohes Gras umspielte uns auf dem schmalen Pfad, den wir nur hintereinander begehen konnten.

 

Unser Blick konnte weiter in die Ferne schweifen, auf sanfte Berghänge und kleine Täler. Die Wasserfälle des ersten Tages konnten wir auch von oben wieder erblicken. Dieser Teil der Wanderung war sehr angenehm und erholsam, da der Weg kaum merklich anstieg.

 

Wir rasteten an zwei Stellen nur kurz um etwas zu verschnaufen und unsere kleine Gruppe wieder zusammenzuführen.

 

Der schwerste Teil wartete auf uns nach der erholsamen Flachpassage. Irgendwie mussten wir auf die Höhe von über 4000 Meter kommen. Der Berghang wurde abrupt steiler und wir waren auch dem schneidigen Wind ausgesetzt.

 

Unsere Lungen pfiffen und wir merkten unsere Beine von den Anstrengungen der letzten beiden Tage. Aber unser sportlicher Ehrgeiz und die tollen Blicke trieben uns weiter vorwärts.

Der Gipfel des Pasachoa hielt nochmal eine kleine Herausforderung bereit. Schon von einiger Entfernung sahen wir den schmalen kurzen Felsgrat, der wohl den einzigen Zugang zur Spitze markiert. Und so war es auch. Gute drei Meter mussten wir durch diesen Fels klettern, um auf die letzten Meter des Weges zur Kuppe zu gelangen. Kein wirklich gefährlicher Part, aber doch eine weitere kleine Anstrengung und ein Erlebnis.

 

Oben auf dem Berg hatten wir nur zu Beginn zu beiden Seiten einen schönen Ausblick. Schnell zog sich eine Seite sich voll Nebel und wir konnten in dieser Richtung, in der man sogar Quito sehen könnte, nichts erblicken. Dafür war in unserem Rücken die Sicht auf die Täler und Berge frei. Den wunderschönen Anblick genossen wir aufgrund des kalten Windes und der nahenden Abreisezeit nicht lange. Nach Bananenbrot und Tee machten wir uns auf den Abstieg, für den wir eine gute Stunde brauchten.

Tipp 1: Ziehe mehrere Schichten an. Unten im Wald kann es sehr warm sein, oben am Berg dafür windig und kalt.

 

Tipp 2: Nimm genug Wasser mit und unterschätze den Hausberg nicht. Er ist anstrengender als der Cotopaxi Gletscher und hat mehr Höhenmeter zu überwinden.

 

Tipp 3: Wenn Du es gar nicht ohne digitales Leben bisher im Secret Garden ausgehalten hast, Deine Rettung naht am Gipfel. Hier hast Du Empfang.


Quilotoa

Aufenthalt: Quilotoa 1 Tag
Reisemonat: September
Temperatur: Tagsüber ca. 15-20°C, Nachts ca. 13°C

 

Unser Aufenthalt in den Städten Quilotoa, Banos und Cuenca war jeweils recht kurz. Irgendwie waren wir von den Tagen rund um Quito und dem Cotopaxi etwas reisemüde und wollten nicht mehr viel Neues besichtigen. Daher können wir Dir zu diesen Zielen nur wenig schreiben.

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Die gleichnamige Stadt selbst ist sehr klein. Wir würden sie eher als Dorf bezeichnen, welches zudem fast komplett aus touristischen Einrichtungen besteht. Vielmehr ist der Ort für die wundervolle Kraterlagune sowie den möglichen mehrtägigen Wanderweg bekannt. Da wir schon am Cotopaxi so viel gewandert waren und wir auch nicht mehr so viele Tage in Ecuador verbringen wollten, entschieden wir uns gegen den 2 oder 3-tägigen Wanderweg, dem Quilotoa-Loop.

 

Stattdessen fuhren wir vom Cotopaxi direkt in den kleinen Ort. Der Weg dahin ist eigentlich sehr einfach und gut per öffentlichen Bus erreichbar. Buche bitte keinen Privattransfer über das Secret Garden, das ist viel zu teuer (70-90 US-Dollar). Vom Secret Garden fuhren wir mit dem „normalen“ Shuttle für 3 US-Dollar/p.P. bis Machachi. Das dauerte aufgrund der holprigen Pflasterstraße eine gute Stunde. In Machachi selbst schmiss uns der Fahrer an der Tankstelle raus. Über die Fußgängerbrücke ging es auf die andere Seite, wo wir wie üblich an der Straße stehend den richtigen Bus rauswinken mussten. Da in den Bussen immer große Schilder mit den Zielorten hängen ist das einfach. Wie es der Zufall wollte, kam unser Bus nach Latachunga (2 US-Dollar/p.P.) an, als wir noch auf der Brücke waren. Der Fahrer sah uns, winkte und hielt an. Hier in Ecuador ist das echt immer praktisch, dass die Fahrer so aufmerksam sind und überall anhalten.

 

Viele Backpacker übernachten in Latachunga (von Machachi ca. 45 Minuten Busfahrt), um von dort aus den Quilotoa-Loop zu starten oder am nächsten Morgen nach Quilotoa selbst zu fahren. Wir wollten uns diese Nacht hier vor Ort ersparen. Da wir spät am Secret Garden losgefahren sind, war es schon nach 17:00 Uhr, der Zeit an der angeblich der letzte Bus nach Quilotoa abfährt. Im Terminal waren auch schon fast alle Schalter geschlossen. Wir hatten schon die Befürchtung uns doch eine Nacht in Latachunga aufhalten zu müssen. Wir fragten eine nette Dame an einem Schalter mehrmals, bis diese uns schließlich zu einer Frau führte, die wohl auch nach Quilotoa wollte. Und tatsächlich erzählte diese uns, dass noch ein Bus (2 US-Dollar/p.P.) fahren würde, in 15 Minuten. Perfekt, wir hatten Glück aber anstatt 90 US-Dollar insgesamt nur 14 US-Dollar ausgegeben.

Nach zwei weiteren Stunden Busfahrt kamen wir in Quilotoa an. Als wir aus dem Bus ausstiegen, empfing uns schon der kalte Wind, der hier wohl ganzjährig bläst. Der Weg zum Hostel war kurz. Dort konnten wir noch ein Abendessen ergattern und fielen müde in unsere Betten.

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Am Morgen frühstückten wir zunächst gemütlich. Es hat schon was, direkt vor Ort zu sein und nicht hetzen zu müssen. Dann ging es los, die Lagune zu besichtigen. Der Wind fegte uns wieder um die Nasen als wir losgingen. Der Hauptstraße folgend sahen wir schon 200 Meter später ein Schild, welches einen ersten Aussichtspunkt anzeigte. Sollten wir etwas schon am Ziel sein? Tatsächlich, weitere 50 Meter den Hang hinauf wurde es eben, wir standen auf dem Kraterrand und konnten unseren Augen nicht trauen.

 

Das Dorf im Rücken schauten wir auf diese wundervolle Vulkanlagune. Türkisblaues Wasser, auf dem der Wind spielte und viele kleine Wellen verursacht und an den Rändern steil aufsteigende grüne Hänge. Von diesem Anblick waren wir total begeistert.

 

Der Kraterrand bildet einen Rundwanderweg welcher ca. 5-7 Stunden dauern soll. Da wir uns auf bis zu 3900 Meter Höhe befinden kann es sehr anstrengend sein. Wir gingen nur ca. 1km, da unsere Beine müde waren und wir keine große Wanderlust verspürten. Aber schon auf diesen wenigen Metern gab es überall unglaubliche Aussichten auf die Lagune. Wenn Du hier bist, vergiss nicht Dich umzudrehen. Auch der Blick in die Landschaft im Rücken der Lagune auf die wilden Berglandschaften der Anden ist traumhaft.

Svea wollte unbedingt einen Finger in das Wasser der Lagune halten, um zu sehen wie kalt es ist. Daher machten wir uns auf den ca. 1,7km langen Abstieg. Schon direkt am Anfang ist der Weg sehr staubig und leicht tief. Wir dachten schon mit Grauen an den Aufstieg durch diesen tiefen kräftezehrenden Staub. Unten angekommen machte Svea den Kältetest und empfiehlt kein Bad hier zu nehmen. Von unten auf den See und die Kraterhänge zu blicken war schön und entschädigte für den 30 bis 40-minütigen Abstieg.

 

Jetzt mussten wir nur wieder rauf. Das Schild oben am Beginn des Weges hatte uns schon auf 1-1,5 Stunden Aufstieg hingewiesen. Oh man, darauf hatten unsere Beine eigentlich keine Lust. Svea kam auf die super Idee, anstatt auf dem staubigen Weg auf der kleinen Begrenzungsmauer hoch zu gehen. Das klappte auch fast überall und machte uns die ganze Sache tatsächlich viel einfacher. Wir waren selbst erstaunt, als wir vierzig Minuten später schon wieder oben waren.

 

Mit einem letzten Blick auf die wundervolle Landschaft verabschiedeten wir uns aus Quilotoa und nahmen den Bus nach Latachunga/Banos.

 

Tipp 1: Wenn Du nicht den Quilotoa-Loop wandern willst, fahre direkt nach Quilotoa durch und übernachte dort anstatt in Latachunga.

Tipp 2: Der Aufstieg von der Lagune nach oben fällt auf der kleinen Mauer gehend sehr viel einfacher.


Banos

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Aufenthalt: 3 Tage
Reisemonat: September
Temperatur: Tagsüber ca. 20-23°C, Nachts ca. 15-18°C

 

Wie immer in Ecuador nahmen wir den Bus um von Quilotoa über Latacunga (2 US-Dollar/p.P.) nach Banos (2,5 US-Dollar/p.P.) zu kommen. Glücklicherweise haben wir in unserem Spanischkurs so viel gelernt, dass wir uns halbwegs gut verständigen können. So erfuhren wir vom Fahrer, dass wir gar nicht bis zum Latacunga Terminal fahren müssen. Der Fahrer ließ uns an einem großen Kreisel raus. Dort warteten wir auf den entsprechenden Bus und hatten mal wieder Glück, dass dieser bereits nach 10 Minuten kam.

 

Gute fünf Stunden Busfahrt später erreichten wir Banos. Die Stadt ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische. Viele Aktivitäten werden vor Ort angeboten. Die Wasserfallroute, mit dem berühmten Pailon del Diablo kann hier gewandert werden, River Rafting, Mountainbiking und und und warten hier auf Dich. Zudem kannst Du Deine müden Knochen in einem der Thermalbäder, gespeist aus heißen Quellen ausstrecken.

 

Eigentlich hatten wir uns in Banos ein paar Aktivitäten vorgenommen, merkten aber am ersten Morgen, dass wir absolut keine Lust darauf hatten. Wir verwarfen die Pläne und verbrachten alle drei Tage vor Ort in Café´s, bummelten durch die Stadt und planten unsere weitere Reise im Hostel.

 

Daher können wir Dir für Banos keine Aktivitäten empfehlen. Wir waren lediglich an der Casa de Arbol mit der berühmten Schaukel, „Swing at the end oft he world“. Das empfehlen wir Dir aber nur, wenn Du viel Zeit in Banos hast. Wir waren geschockt, als wir dort oben angekommen waren. So viele Touristen, unglaublich. Vor den insgesamt vier Schaukeln lange Schlange wie in einem Freizeitpark. Zugegeben, wir waren auf einen Samstag dort, aber bei den Massen können wir uns auch vorstellen, dass unter der Woche viel los ist. Svea war schaukeln und fand die eine Minute die sie drauf durfte ganz nett, aber nicht weltbewegend oder aufregend. Die ganzen Instagram Bilder suggerieren wie so oft ein völlig anderes Bild, als letztendlich vor Ort anzutreffen.

 

Hier ist es nicht so, dass Du am Abgrund schaukelst. Es ist nur eine relativ steil abfallende Wiese, mehr nicht.

 

Am letzten Abend besuchten wir noch den Balneario El Salado (Eintritt 3 US-Dollar/p.P.), eines der vielen Thermalbäder. Es war sehr einfach gehalten, viele verschiedene Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen und ein Kältebecken direkt im angrenzenden Fluß. Als einzige Ausländer wurden wir neugierig beobachtet.

 

Tipp 1: Es gibt viele gute Café´s in Banos. Wir haben aber nur eins gefunden, welches gute Getränke und Essen hat, sowie zusätzlich noch gemütlich ist. Das Honey Coffee & Tea am Parque Central.

 

Tipp 2: Ein Besuch in den heißen Quellen entspannt und ist ein Erlebnis.


Cuenca

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Aufenthalt: 2 Tage
Reisemonat: September
Temperatur: Tagsüber ca. 25°C, Nachts ca. 15°C

 

Auf unserem Weg nach Peru legten wir einen weiteren Zwischenstopp in Cuenca ein, um die Busreisezeit nicht zu extrem werden zu lassen. Außerdem wurde uns die Stadt empfohlen, da sie eine schöne Altstadt haben soll- und ja sie ist für ecuadorianische Verhältnisse wirklich nett.

 

Per Bus ging es für uns für 10 US-Dollar/p.P. von Banos in ca. 7,5 Stunden nach Cuenca. Glaubt nicht den offiziellen Angaben, die von 5 Stunden sprechen. Das schafft der Bus auf den Serpentinen niemals.

 

In einem gemütlichen AirBnB, mit einem endlich mal wieder richtig großen Bett verbrachten wir zwei Tage mit Planen und Nichtstun. Die letzten Tage der Erholung waren richtig gut für uns. Mal keine neuen Eindrücke zu verarbeiten und nur Zeit für uns Zwei.

Von Cuenca fuhren wir mit einem Nachtbus über die Grenze nach Peru.


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Kommentare: 1
  • #1

    Siggi (Sonntag, 10 November 2019 20:14)

    Tolle Bilder und Berichte , scheint wirklich ein tolles Land zu sein. Die Tipps sind klasse.