Südafrika

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) ist eine Einreise äußerst unkompliziert. Du brauchst lediglich einen noch 30 Tage nach Einreise in Südafrika gültigen deutschen Reisepass mit zwei freien Seiten. Bei der Einreise bekommst du dann ein kostenfreies Stempelvisum für maximal 90 Tage.

!Achtung: Es kann sein, dass Du bei der Einreise auch deine Ausreise belegen musst. Wenn du daher (wie wir) bei Einreise keinen Rückflug oder eine sonstige Ausreise gebucht hast, musst Du dir einen anderen Weg überlegen. Du kannst dir z.B.:

  • vorher einen Flug buchen den du kostenfrei stornieren kannst
  • einen supergünstigen Flug irgendwohin buchen, den du verfallen lässt
  • eine andere Ausreise über Land suchen und buchen (Bus, Bahn o.ä.)
  • einen Flug (der eine gewissen Anzahl von Tagen Gültigkeit hat, also nicht zu früh vor Abflug mieten) gegen Gebühr mieten. Hier gibt es viele Firmen die so etwas gegen Gebühr anbieten

Alles sind Wege, die legal sind.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Südafrika sind südafrikanische Rand. Wechselkurs zu unserer Reisezeit (März 2019) ca. 1,00€ zu 15,8 Rand. Wir haben der Einfachheit halber vor Ort immer durch/mit 1:16 gerechnet.

Folgende Scheine gibt es: 10 / 20 / 50 / 100 und 200. Münzen auch in vielen Varianten. Die Münzen haben wir uns aber immer verwahrt und diese für Trinkgelder benutzt, z.B. beim Tanken, für die Parkplatzeinweiser etc. Sonst kannst Du in Südafrika (zumindest den Teil, den wir bereist haben) auch eigentlich fast überall mit deiner Kreditkarte zahlen.

Sicherheit

Bezüglich der Sicherheit liest und hört man so vieles. Für uns können wir festhalten, dass wir uns in den von uns bereisten Gebieten immer sehr sicher gefühlt haben. Wir haben selbst nicht eine einzige brenzlige Situation erlebt. Man muss aber bedenken, dass in Südafrika leider immer noch eine extrem große Kluft zwischen Arm und Reich herrscht. Das kann und führt natürlich dazu, dass das Potential eine unangenehme Situation zu erleben höher ist als z.B. in Deutschland. 

Ihr solltet euch einfach an den gesunden Menschenverstand halten um Risiken zu vermeiden, dazu gehört u.a.:

  • nicht (vor allem nach Anbruch der Dunkelheit) durch „dunkle“ Ecken oder bestimmte Gegenden zu Fuß laufen
  • vor allem in Großstädten nicht mit öffentlichen Großraumtaxen fahren, lieber Uber nutzen (kostet auch eigentlich nichts)
  • nicht zu viel Bargeld dabei haben
  • nicht von vornherein als wohlhabender Tourist auf hunderte Meter erkennbar sein (Kamera umgeschnallt, Bauchgurt oder Portemonnaie auffällig tragen, teure Markenrucksäcke, Handy in der Hand…)
  • Auto immer abschließen, auch während der Fahrt
  • Nichts offen im Auto rum liegen lassen, wenn ihr park

Reisezeit

Puh, eine Empfehlung für die beste Reisezeit eines Landes auszusprechen fällt uns nicht leicht. Vielmehr möchten wir empfehlen, mach Dich ein wenig schlau und finde dann Deine persönlich beste Reisezeit. Denn schließlich bist Du, sind deine Vorlieben und Präferenzen ausschlaggebend und nicht die der große Masse. Wir reisen z.B. ungern in der Hauptsaison, da ist dann immer sehr viel los und meistens auch alles etwas teurer. Lässt sich natürlich auf einer Weltreise nicht immer vermeiden 😊.

 

Generell heißt es für Südafrika (Achtung: das Land ist groß mit unterschiedlichen Klimazonen, wir beschränken uns auf die Regionen Kapstadt und Garden Route) das die beste Reisezeit von Oktober bis März/April liegt. In unserem Sommer kann in diesen Regionen vermehrt Regen fallen.


Tipps

Tipp 1: Je nachdem wie lange ihr in Südafrika unterwegs seit und wie viel Nationalparks ihr besuchen wollt, prüft auf jeden Fall ob sich für euch eine Wildcard lohnt. Diese Karte deckt mit einer Einmalzahlung alle Eintritte in den staatlichen SAN-Parks ab. Für ein Paar kostet die Karte aktuell 1600 Rand. Hätten wir das zu Beginn gewusst, hätten wir einige Rand gespart. Alle unsere Eintritte zusammen haben wesentlich mehr gekostet.

 

Tipp 2: In Afrika ist Linksverkehr.

 

Tipp 3: Wenn man tankt, kommt ein Tankwart, man tankt nicht selbst. Die Tankwarte erwarten ein kleines Trinkgeld von 2-5 Rand.

 

Tipp 4: Die Afrikaner sind sehr rücksichtsvoll beim Auto fahren. Wenn jemand überholen möchte, fährt man weiter links, ggf auch weiter auf der Standspur. Der Überholende bedankt sich mit einem kurzen aufleuchten der Warnblinkanlage, der Überholte blendet kurz mit Fernlicht auf .

 

Tipp 5: Telkom ist ein günstiger Mobilfunkanbieter, der Prepaid Sim-Karten anbietet. Der Ausbau des Netzes ist ganz gut. Wir mussten unseren Reisepass vorlegen.

 

Tipp 6: Es gibt ein großes Angebot an tollen Airbnb Wohnungen, was super preisgünstige Alternativen zu Hostels und Hotels sind. Wir haben nur in Airbnb Wohnungen übernachtet. So hat man auch ein klein wenig Kontakt zu Einheimischen, die sehr sehr herzlich sind.

 

Tipp 7Alkohol kann man nur in speziellen Shops kaufen (Liqour Stores). Meist gibt es Alkohol nicht in normalen Supermärkten, wo es auch Lebensmittel zu kaufen gibt.


Kapstadt

Unser Aufenthalt: 5 Tage
Reisemonat: März
Temperaturen: Tagsüber 20-25°C, Nachts ca. 15°C

Die Stadt am südwestlichen Zipfel von Südafrika mit ihrer beeindruckenden Geschichte zur Apartheid und mit dem hochoben thronenden Tafelberg.

Für den Beginn unserer Weltreise haben wir uns Südafrika und Kapstadt ausgesucht. Auf diesem Kontinent waren wir vorher noch nie und uns reizt vor allem die dortige Natur und Tierwelt. Zudem schien uns Kapstadt und die Garden Route als "softer" Einstieg, da es hier ja doch noch sehr touristisch ist.

Der Flughafen in Kapstadt liegt etwas außerhalb, ist aber mit dem Taxi gut erreichbar auch nicht unbedingt teuer. Wir haben sogar weniger bezahlt als ursprünglich ausgemacht (ca. 13€). Sicher könnte man mit Uber (das sind Privatleute, die mit ihrem eigenen Fahrzeug Leute von A nach B bringen. Es ist sicher da die Fahrt registriert ist) noch ein wenig sparen, aber am ersten Tag wollten wir erst einmal entspannt ankommen und Budget mal Budget sein lassen.

Für den Beginn unserer Weltreise haben wir uns Südafrika und Kapstadt ausgesucht. Auf diesem Kontinent waren wir vorher noch nie und uns reizt vor allem die dortige Natur und Tierwelt. Zudem schien uns Kapstadt und die Garden Route als "softer" Einstieg, da es hier ja doch noch sehr touristisch ist.

Der Flughafen in Kapstadt liegt etwas außerhalb, ist aber mit dem Taxi gut erreichbar auch nicht unbedingt teuer. Wir haben sogar weniger bezahlt als ursprünglich ausgemacht (ca. 13 €). Sicher könnte man mit Uber (das sind Privatpersonen die mit ihrem eigenem Fahrzeug, Leute von A nach B bringen. Die Fahrt ist sicher, da sie registriert ist.) noch ein wenig sparen, aber am ersten Tag wollten wir erst einmal entspannt ankommen und Budget mal Budget sein lassen.

Nachdem wir den ersten Tag mit Umherschlendern verbracht hatten, wollten wir am zweiten Tag tiefer in die Historie eindringen und mehr erfahren. Unserer Meinung nach gibt es hierfür nicht besseres als an einer Free walking Tour teilzunehmen. Solche Angebote gibt es in fast jeder größeren Stadt, die auf Tourismus ausgelegt ist. Googelt einfach mal für eure betreffende Stadt. 

 

Diese Touren bieten interessante Rundgänge durch die Städte an, ohne groß das Budget zu belasten. Zudem sind die Guides meist sehr erfahren und daran interessiert ihre Sicht auf und von der Stadt mitzuteilen. Am Ende jeder Tour ist es jedem überlassen, ob er dem Guide ein Trinkgeld geben möchte oder nicht. Natürlich ist da ein wenig „Gruppenzwang“ vorhanden, aber ein kleines Trinkgeld als Anerkennung der meist sehr guten Infos und spannender Touren schadet auch nicht einem kleinen Budget und lässt solche tollen Angebote leben. Günstiger als von normalen Anbietern ist eine solche Tour allemal.

Wir haben in Kapstadt zwei Touren mitgemacht, „From Apartheid to Freedom“ und die Tour zum Viertel „Bo Kaap“. Auf der ersten Tour erfuhren wir viel über die Entstehung und Entwicklung der Apartheid. Wir besuchten die St. George´s Cathedral und anschließend den High Court, in dem zur Hochzeit der Apartheid die „Rasseneinstufung“ vorgenommen wurden. Schlimm zu was Menschen im Verlaufe der Geschichte immer wieder fähig waren. Vor dem High Court stehen auch noch zwei alte Holzbänke, die für „Non-Whites Only“ und „Whites Only“ ein Mahnmal der Vergangenheit darstellen. Gegenüber liegt der wunderschönen Companys Garden, der angelegt wurde um für die Seefahrer ein „Naherholungsgebiet“ zu ermöglichen. Man kann wunderbar durch den ruhigen Garten schlendern, gemütlich im Schatten oder in der Sonne auf Bänken verweilen und entspannen. Wer will, füttert die vielen und extrem zutraulichen Eichhörnchen. Wir hatten sogar das Glück, eines der beiden Albino-Eichhörnchen des Gartens zu entdecken.

Abschließend wurden wir durch District Six geführt und mit dessen Vergangenheit vertraut gemacht. Eine sehr schöne Stadteilgeschichte, die leider durch die Apartheid ein trauriges Ende fand. Ursprünglich war dies ein Viertel indem Menschen aller Nationen und Religionen ein gemeinsames „buntes“ und friedliches Leben führten – nicht umsonst ist einer der Spitznamen des Viertels „Fairy Land“, da hier keine (Rassen-)Trennung herrschte. Leider zog auch hier irgendwann die Apartheid ein und das Viertel wurde geräumt, um ein „weißes Viertel“ zu werden. Heutzutage gibt es neben vielen Museen auch weitere (kulinarische) Attraktionen: Charley´s Bakery mit extrem vielen und guten Süßigkeiten und das Café „The Truth Coffee“, mit seinem Headquarter im Steampunk-Design, sind zwei weltweit bekannte und ausgezeichnete Lokalitäten.

 

Auf der „Bo Kaap“ Tour lernten wir das gleichnamige Stadtviertel kennen, welches berühmt ist, für die erste Moschee in Kapstadt sowie die kleinen buntbemalten Häuser. Ein Arbeiterviertel mit einigen charmanten Ecken. Entstanden, da sich hier die Menschen, die sich aus der Sklaverei frei kaufen konnten, ein kleines Häuschen als Eigentum leisteten. Dennoch wird empfohlen, nachts nur bestimmte Restaurants zu besuchen und diese nur mit Uber oder einem Taxi anzufahren. 

 

Beide Touren bieten schöne und vielfältige Eindrücke und wir können sie sehr empfehlen.

Am dritten Tag haben wir uns entschieden den Aufstieg zum Tafelberg anzugehen.

Es gibt so viele verschiedene Hiking-Trails hoch zum Plateau, da kannst Du dir bei Prof. Google unendlich viele Meinungen zusammensuchen. Wir haben unserem Guide vom Vortag vertraut und sind seiner Empfehlung, dem Trail "Platteklip George" gefolgt.

Vorab, wir haben uns auf allen Trails des Tages extrem sicher gefühlt. Keine Anzeichen von irgendwelchen unwohlen Gefühlen. Im Netz existieren viele Geschichten, in denen Leute auf Wanderwege beraubt wurden. Ich kann mich da nur der Vermutung des Guides (FreeWalkingTour) anschließen, diese Leute werden nicht auf den „öffentlichen“ Hikes unterwegs gewesen sein. Da ist viel zu viel los, als das einen dort Menschen überfallen würden.

Der Einstieg zum Platteklip befindet sich ca. 1,5 km weiter den Berg nach der Talstation hinauf. Theoretisch kann einen der Uber auch bis dahin bringen, aber unser Fahrer wusste das wohl nicht. Kein Problem, wir wollten ja eh unsere Beine bewegen. Der Einstieg ist unscheinbar aber gut ausgeschildert. Ohne großes Tamtam geht der Weg auch direkt per Stufen nur nach oben. Am Anfang noch durch dichteren Bewuchs, so dass ein wenig Schatten vorhanden ist. Wer denkt, es geht auch mal etwas geradeaus, weit gefehlt. Der komplette Weg windet sich in engen Serpentinen den kompletten Berg durch eine enge Schlucht hinauf. Stufe um Stufe ist zu erklimmen, quasi eine 1,5 stündige Session auf dem Stairmaster auf höchster Stufe. Nach kurzer erster Strecke fällt dann auch der Bewuchs spärlicher aus und wir waren der Sonne auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Mütze oder Hut sowie Sonnencreme und viel viel Wasser sind Pflicht. Wahnsinn, was die Sonne schon um 09:00 Uhr für eine Kraft hat und diese uns gleichzeitig mit Unterstützung der vielen Stufen nimmt. Dennoch belohnt uns der Weg mit vielen tollen Aussichten auf die unter uns liegende Stadt, den Hafen und das Meer. Sofern nicht einige Wanderer mit Musik aus ihren Handys das Idyll stören, ist es trotz vieler weiterer Menschen schön ruhig im Berg und wir können die Stille einer solchen Bergwanderung auch genießen. Aufgrund der extrem vielen (eigentlich nur) Stufen können wir den Weg nur fitten Menschen empfehlen. Und wie gesagt, Wasser-Wasser-Wasser, mindestens 1,5-2 Liter pro Person (rein für den Aufstieg) solltest Du einplanen. Unterwegs haben wir zwei getroffen, denen wir unsere kleine Flasche Wasser gegeben haben, da beide schon leicht dehydrierten. Sie hatten selbst zu wenig Wasser mit und den Bedarf unterschätzt. Auch wenn die 4-5 kg im Rucksack die Stufen nicht grad angenehmer machen, solltest Du daran nicht sparen.

Oben angekommen kann/mussten wir uns für den weiteren Weg entscheiden. Zur Rechten geht es zur Bergstation der Seilbahn (ca. 10 Minuten). Wir entschieden uns zur Linken weiter zu gehen. Dieser Weg führt Richtung Devils Peak, also dem anderen Ende vom Tafelberg. Nach 5 Minuten haben wir uns etwas abseits des Weges ein ruhiges Plätzchen gesucht, unsere verschwitzten Sachen getrocknet und ein kleines Picknick genossen. Es war so warm, das „oben ohne“ sehr angenehm war. Nach der Rast weiter zum Maclear´s Beacon, einem etwa 3 Meter hohen aufgeschichteten Steinhaufen, der den höchsten Punkt vom Tafelberg darstellt und ursprünglich zu Vermessungszwecken angelegt wurde. Ein Stück weiter hatten wir einen sehr schönen Blick auf Devils Peak, die Bucht und das Ganze rundherum.


Überall haben wir natürlich ein paar Fotos geschossen und sind dann Retour Richtung Bergstation der Seilbahn gelaufen. Auf dem Plateau des Tafelbergs selbst, geht es fast nur ganz eben voran, hier sind keine großen Höhenunterschiede mehr zu bewältigen. Wir haben für den Rückweg vom Maclear´s Beacon ca. 30-45 Minuten gebraucht.

 

Im Gebiet um die Seilbahn herum sind natürlich viel mehr Touristen unterwegs, als auf den Hiking Trails oder dem Plateau. Erfreulicherweise zerstreut sich es aber auch hier doch sehr schnell. Von hier hast Du einen wunderschönen Panoramablick über die Stadt inkl. Lions Head, Signal Hill, Stadion, Waterfront usw… Genug Motive für tolle Landschaftsaufnahmen und die obligatorischen Selfies.

 

Auf der „View“ Terrasse der Seilbahn haben wir eine kurze Rast eingelegt und überlegt, ob wir runter fahren oder wieder den Platteklip runterlaufen. Trotz müder Beine, gab der sportliche Ehrgeiz, die genug zur verfügende Zeit und auch der Blick auf unser Tagesbudget den Ausschlag für den Abstieg per Fuß. –Tipp für alle Wanderer, nicht Wasser im Kiosk kaufen, draußen gibt es einen Trinkwasserspender an dem Du Deine leeren Flaschen vom Aufstieg wieder füllen kannst. 

Der Rückweg gegen 14:30 Uhr begann sehr angenehm, da der Teil des Berges jetzt im Schatten lag. Eine unheimlich schöne klare Luft mit immer wieder ein wenig Wind. Aufgrund der Tageszeit trafen wir jetzt weniger Wanderer an, was wir als sehr angenehm empfunden haben, da wir so den Berg für uns alleine genießen konnten. Ungefähr auf Mitte des Abstiegs war der kühlende Schatten leider wieder vorbei, so dass wir den Rest des Weges in der Sonne laufen mussten. Unten angekommen, war wieder das herrliche Gefühl des „Triumphs“ über den Abstieg verbunden mit zittrigen Beinen, die am Limit waren.

 

Daher wichtig, wenn Du zu Fuß auf den Tafelberg möchtest, unbedingt viel Wasser (mindestens 2 Liter) mitnehmen. Sowie neben kurzer Kleidung auch warme Sachen einpacken. Der Tafelberg ist für schnelle Wetterwechsel bekannt und oben kann es dann auch mal frisch und nebelig werden, wenn die berühmte Tischdecke (Nebel) auf dem Berg liegt.

 

Zum Essen können wir den Eastern Food Bazar am Hauptbahnhof empfehlen. Wenn Du auf indisch, türkisch etc. stehst, bist Du hier sehr gut aufgehoben. Vielfältige Auswahl, günstige Preise und vor allem lecker. Auch wenn man wie Gerrit auf Brot steht, ist ein „Bunny Chow“ hier nur zu empfehlen, wenn man extrem viel Hunger hat.

 

Solltest Du an einem Wochenende in Kapstadt sein, dann musst Du samstags unbedingt zur „Old Biscuit Mill“ fahren. Dort findet ein sehr schöner Markt mit selbstgemachten Produkten und auch viel Street Food statt. Tatsächlich ist dies keine Touristenfalle mit Plunder und Allerweltskram. Viele lokale Designer bieten ihre Produkte an. Es sind echt schöne und ausgefallene Dinge dabei. Auch der Street Food Bereich bietet Abwechslung und gutes Essen in Hülle und Fülle an. Einen Besuch können wir sehr empfehlen.

 

Wenn Du zwischendurch mal Sand unter Deinen Füßen spüren willst, dann ab nach Camps Bay an den Strand. Von hier hast Du einen wundervollen Blick auf den Tafelberg, sowie die zwölf Apostel.

Bei etwas schlechterem Wetter, empfehlen wir Dir Green Point, um dort den großen Stadiongarten und das Stadion selbst anzusehen. Eine schöne Anlage zum Erholen und Rasten. 

 

Sonntags hatten wir das Glück, dass in einem Stadtteil Karneval war. Der Umzug war echt schön. Viele Gruppen haben sich richtig Mühe mit den Kostümen und den Wagen gegeben. Einige andere machen aus Spaß an der Freude mit. Aber alle waren gut gelaunt und verbreiteten Stimmung. Ein Highlight war die lokale Feuerwehr, die Männer oben ohne, die Frauen nur in Tank Tops, marschiert die Gruppe gefolgt von lautem Hupen des Feuerwehrwagens über die Straße. Herrlich, das sollte mal die deutsche Feuerwehr bringen. 

Tipps

Tipp 1: Nutze definitiv Uber. Das sind private Leute die ihr eigenes Fahrzeug anbieten und Dich von A nach B bringen. Da Sie bei Uber registriert sind, kann man diese bedenkenlos nutzen. Es ist günstig, bequem und Du kannst viel von der Stadt sehen.

 

Tipp 2: FreeWalkingTours nutzen

 

Tipp 3: Bei Wanderungen auf den Tafelberg unbedingt genug Wasser und Sonnenschutz einpacken.

 

Tipp 4: Auf dem Plateau des Tafelbergs kannst Du umsonst deine Wasserflaschen auffüllen.

 


Von Kapstadt zum Kap der guten Hoffnung und bis zum "Tor" der Garden Route in Mossel Bay

Reisedauer: 4 Tage

Gefahrene Kilometer: 661Km

Reisemonat: März

Temperaturen: Tagsüber 20-25°C, Nachts ca. 15°C

Auf den Weg zum Kap der guten Hoffnung, welches ein wunderbares Wandergebiet ist, kann man mit Pinguinen schwimmen gehen. Weiter östlich passiert man tolle Weinberge und viele Winzer, die zu Weinproben einladen. Wenn die Stadt Mossel Bay erreicht ist, beginnt die offizielle Garden Route. 

Wenn man in Südafrika und vor allem in Kapstadt ist, dann möchte man natürlich auch zum Kap der guten Hoffnung. So natürlich auch wir. Nachdem wir unseren Mietwagen am Flughafen in Kapstadt abgeholt haben, sind wir in Richtung des süd-westlichsten Zipfels von Afrika gestartet. Als Route haben wir uns extra den Chapmans Peak Drive ausgesucht, da dies eine super Panoramastraße sein soll. Der Drive ist eine nur neun Kilometer lange Küstenstraße, die aber 114 Kurven hat und unmittelbar zwischen Meer und steilen Felswänden entlang von Hout Bay nach Noordhoek führt. Was soll ich sagen, alle Berichte hatten recht, die Ausblicke sind traumhaft und oft wie aus einem Bilderbuch. 

Auf dem Bild siehst Du uns, wie wir an einer der vielen Haltebuchten und Picknick-möglichkeiten, eingekehrt sind. An jedem Halt gibt es ein neues tolles Fotomotiv, wenn du denkst es geht nicht mehr besser, ist es ein paar Meter weiter wieder atemberaubend schön. Am Besten ihr packt ein paar Snacks und Getränke ein und gerne ein bisschen mehr Zeit für die 9 km einplanen. 

Allerdings muss man für die Strecke ein paar Münzen "Maut" bezahlen. Es ist nicht sonderlich viel, aber es lohnt sich. Wir versprechen Dir, Du wirst sicherlich alle paar Meter Deine Kamera zücken, um ein paar Fotos zu schießen.

Wir sind gespannt wie Deine Erinnerungsfotos aussehen und freuen uns wenn Du sie uns schickst.

Da wir einige Zeit am Chapmans Peak verbracht hatten, mussten wir uns eine Unterkunft suchen. Wir haben in Muizenberg übernachtet, weil es für uns logistisch ganz gut lag. Muizenberg ist bekannt für seine kleinen bunten Strandhäuschen am Meer. Die haben wir aus Zeitgründen aber nicht mehr besucht.

Am nächsten Morgen sind wir früh nach Simons Town zum Boulders Beach aufgebrochen, um dort mit freilebenden Pinguinen zu schwimmen. Gerrit und ich lieben fast alle Tiere und möchten eigentlich immer alles mit Tieren machen, so lange wir sie dabei in ihrem Willen und ihrer Freiheit nicht eingeschränken. Also war natürlich klar, das wir da hin mussten. Wer wünscht es sich nicht einmal Teil des Team der vier Pinguine Skipper, Kowalski, Rico und Private aus den Filmen Madagascar zu sein.

 

Am Boulders Beach gibt es einmal einen Steg mit Aussichtsplattform, dort drängen sich die Touristen nur so aneinander, um die kleinen Kerlchen zu beobachten. Und zum Anderen gibt es ein natürliches Schwimmbad, eher einen kleinen Strandabschnitt. Dieser ist bei Touristen nicht so bekannt und auch nicht als "Pinguinbeobachtungspunkt" ausgeschildert. Hier liegen dicke große Felsen und schaffen eine malerische Kulisse. Von diesen Felsen stammt auch der Name des Strandes, Boulders Beach. Vom Beach aus konnten wir, wenn wir um die Felsen herumschauten, die Touristen auf der Aussichtsplattform sehen, während wir mit unseren kleinen Freunden plantschten.


 

Für dieses Naturbad muss man leider als nicht Südafrikaner/in, die Touristenpreise zahlen (ca. 15-20 Euro). Aber es lohnt sich. Wir sind den Pinguinen so unfassbar nahe gewesen, sie sind neben uns und mit uns geschwommen. Man sieht es uns nicht unbedingt an aber Vorsicht, das Wasser ist sehr sehr erfrischend.

 

Wir waren am Vormittag, gegen 09:30 Uhr dort und hatten Glück das Ebbe war. So konnten wir sehr leicht zwischen und über die Felsen klettern, um nach dem Strandabschnitt an noch ruhigere und schönere Orte zu kommen. Hin und wieder waren wir komplett alleine - kein anderer Mensch. Nur wir und die "Dudes". Also traut Euch über die riesigen Steine zu klettern, es lohnt sich. Bedenkt nur, das Ihr irgendwann auch wieder zurück müsst und mit Flut kann es etwas aufwendiger werden. Wir sprechen da aus Erfahrung. Weil es uns so gut gefallen hat, sind wir ein paar Stunden geblieben (wir haben uns natürlich ordentlich verbrannt, da wir uns vergessen hatten einzucremen) und haben uns erst gegen frühen Nachmittag auf Kap der guten Hoffnung aufgemacht.

Der Table Mountain Nationalpark ist riesig, dort befindet sich das berühmte Kap der guten Hoffnung. Der Eintritt kostet ca. 30 Euro pro Person. Man kann direkt zum Kap selbst fahren oder zum Parkplatz des Leuchtturms, so wie wir es getan haben und dann zum Kap der guten Hoffnung wandern. Hin und zurück brauchten wir ca 1,5 Stunden. Die Aussicht ist toll, wie Du auf dem Bild unten sehen kannst. Der Strand ist  menschenleer und lädt zum Baden ein (geh wegen den Strömungen aber lieber nur knietief rein!). Pack also die Badehose ein. Wir waren nicht schwimmen, da wir nichts von diesem tollen Strand wussten. 

Auf dem Wanderweg kannst Du außerdem ein paar Tiere beobachten. Auf dem Hinweg haben wir Strauße beobachtet und auf dem Rückweg eine Art Antilope. 

Vorsicht gilt allerdings vor den Pavianen (Baboons). Die sind ziemlich dreist und versuchen irgendwie an Futter zu kommen. Wir haben mitbekommen, wie eine Gruppe Reisender aus ihrem Kofferraum Sachen holen wollten und man nur noch einen flitzenden Pavian gesehen hatte, der plötzlich im Kofferraum saß und sich 3 Bananen geklaut hatte. Ich habe immer gedacht Gerrit kann schnell essen und sich Riesenportionen auf einmal in den Mund stecken, aber wie der Pavian die Bananen danach verschlungen hat, war rekordverdächtig. Also: Kofferraum und Türen stets geschlossen halten. 

 

Neben dem Weg zum Kap der guten Hoffnung gibt es auch einen kurzen Wanderweg zum Leuchtturm (Cape Point) hinauf, alternativ zur Schienenbahn, die auch hoch fährt. Tatsächlich gibt es sogar zwei Leuchttürme. Der Grund dafür liegt darin, das der große höhere Turm häufig im Nebel verschwindet, daher wurde ein weiterer Leuchtturm weiter unten gebaut. Der Weg zum Leuchtturm ist relativ schnell erledigt, wir haben 30 Minuten für hinauf und runter benötigt. Eventuell waren wir ein wenig erschöpft, verbrannt von der Sonne und hatten nicht mehr ganz so viel Lust und waren daher nicht so lange oben am Leuchtturm geblieben. Außerdem hatte sich tatsächlich Nebel gebildet und es war ziemlich windig.

 

Wir wollten noch erwähnen, das es viele weitere Wanderwege gibt, die wir allerdings nicht gegangen sind. Wenn Du einen davon wanderst, gib doch bitte mal Bescheid wie es war! 

Da es langsam dämmerte sind wir weiter nach Stellenbosch gefahren, wo wir übernachteten. Die Stadt und die Region ist bekannt für ihren Weinanbau und viele Winzer. An jeder Ecke kann man Weinproben machen. Da Gerrit kein Weintrinker ist, haben wir keine Weinprobe gemacht. Ich habe es mir dennoch nicht entgehen lassen, bei zwei Winzern anzuhalten und im Shop 1-2 Weine zu probieren. Wenn man nämlich einen Wein kaufen möchte, kann man auch probieren. Wenn man nicht fahren müsste, könnte man daraus durchaus auch eine Grünkohl-Tour (für die nicht Nordlichter, in den kalten Wintermonaten geht man in Norddeutschland Grünkohl wandern, man trinkt Schnaps an jeder Ecke und kehrt irgendwann zum Grünkohl essen in einem Restaurant ein) machen. 

Natürlich habe ich auch eine Flasche gekauft, die ich irgendwann abends noch köpfen werde.

 

Stellenbosch selbst ist eine kleine nette Studentenstadt, die unter anderem einen kleinen aber feinen botanischen Garten zu bieten hat. Dort haben wir durch Zufall sogar ein kleines Chamäleon entdeckt. Gerrit und ich haben eine kleinen Spleen, wir zählen immer Geckos und wer die meisten gefunden hat, der hat gewonnen. Da wir zuvor nie ein freilebendes Chamäleon gesehen und ich es entdeckt habe, zählt ein Chamäleon natürlich 5-fach. Gerrit hatte an diesem Tag keine Chance mehr zu gewinnen. Der Eintritt in den Garten kostet nur ca. 1 Euro pro Person, also unbedingt machen und im Grün entspannen und das Chamäleon suchen gehen. 

 

Wer kein großer Weinfan ist, und es nicht liebt einfach nur in Cafés zu sitzen, kann die Stadt unserer Meinung nach auch außen vorlassen und weiter in Richtung Garden Route fahren. Auf dem Weg nach Mossel Bay, dem Tor der Garden Route liegt Betty's Bay, wo eine weitere Pinguinkolonie lebt und besucht werden kann. Natürlich haben wir einen Stop eingelegt. Betty´s Bay fanden wir nicht so schön, wie Boulders Beach. Es ist bei weitem nicht so eine tolle Naturkulissen wie dort. Aber da es auf dem Weg lag, und es Pinguine sind, haben wir für die drolligen Kerlchen kurz gehalten. Der Vorteil ist, das man hier bereits Pinguine sehen kann ohne erst Eintritt zahlen zu müssen. Vom Parkplatz geht man ca. 100 Meter und die Tiere laufen dort bereits herum oder stehen am Strand. Wenn man allerdings den Beobachtungspfad entlang der Küste gehen möchte, um weitere Pinguine zu sehen, dann muss man zahlen. Der Eintritt ist hier aber bei weitem nicht so teuer wie in Simons Town. Nach dem sehr kurzen Halt sind wir weiter nach Vermont, einem kleinen Örtchen vor der Stadt Hermanus und haben dort übernachtet. Hermanus ist ein beliebtes Ziel für Walbeobachtungen. Die beste Zeit dafür ist allerdings von Juli bis Oktober/November und somit als Stop für uns uninteressant gewesen. 

 

Aus Vermont sind wir früh aufgebrochen, da wir zum südlichsten Punkt Afrikas, nach Kap Agulhas wollten. Aufgrund der Empfehlung unserer AirBnB Gastgeberin, haben wir auf der Fahrt einen Schlenker nach Pearly Beach eingebaut, um dort einen Strandausritt zu machen.

Es war schon immer ein Traum von mir gewesen und ich kann Dir sagen, es war gigantisch. Wir waren nur zu viert (Sarah, die Besitzerin, eine weitere Reisende, Gerrit und ich) am menschenleeren Strand. Bevor wir am Strand ankamen sind wir durch ein kleines Wäldchen geritten. Das war ganz gut um 'rein' zu kommen. Am Strand angekommen, ging es dann gleich in den Trab und Galopp. Später haben wir die Pferde abgesattelt und sind mit ihnen, wie Du rechts sehen kannst, ins Wasser gegangen. 

Man kann sich voll und ganz auf das Reiten und die tolle Landschaft konzentrieren, da man von Sarah's Mann fotografiert und gefilmt wird. Die Aufnahmen mit der Drohne sind einfach toll.

Wer jetzt kein Pferdenarr ist (ist Gerrit auch nicht), wird sicher trotzdem viel Spaß haben. Wir können es nur wärmstens empfehlen.

  

Es war so toll, dass wir gar nicht beachtet hatten, dass die Zeit fortgeschritten war, da wir uns zusätzlich noch mit Sarah und ihrem Mann verquatscht hatten. Wir stellten fest, das der Nationalpark von Kap Agulhas um 18:00 Uhr schließt. Fünf Minuten nachdem wir angekommen wären. 


Schade, aber für solche Erlebnisse und tollen Begegnungen sind wir ja unterwegs. Das ist viel mehr wert, als alle "Attraktionen" besuchen und abhaken zu müssen.

Wir haben also spontan umgeplant und sind direkt nach Mossel Bay gefahren. Wir brauchten noch ca. 4 Stunden und sind daher bei Dunkelheit gefahren und angekommen. Es war zwar nicht sonderlich gefährlich, aber wir empfehlen dennoch nach Möglichkeit nicht bei Dunkelheit zu fahren und lieber rechtzeitig und in Ruhe spätestens bei Dämmerung in der Unterkunft anzukommen. 

 

Auf der Strecke wurde uns auch eines mal wieder bewusst, wie wundervoll dieses Land ist. Wie unglaublich vielfältig und wie schnell sich die Landschaften in Südafrika verändern. Wir sind gespannt, was erst uns erst auf der 'tatsächlichen' Garden Route ab Mossel Bay noch erwarten wird.

Tipps

Tipp 1: Mit Pinguinen schwimmen (Simons Town).

 

Tipp 2: Im Table Mountain National Park zum Kap der guten Hoffnung wandern, nicht hinfahren.

 

Tipp 3: In Pearly Beach einen Strandausritt machen.


Garden Route: Von Mossel Bay nach Port Elizabeth

Unser Aufenthalt: 9 Tage
Gefahrene Kilometer: 580 Km

Reisemonat: März
Temperaturen: Tagsüber 20-25°C, Nachts ca. 15°C

Da in Mossel Bay die eigentliche Garden Route erst beginnt, wird der Ort offiziell als das Tor der Garden Route bezeichnet. Wir haben Mossel Bay genutzt um die Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten, mal wieder irgendwo ein Stückchen anzukommen und uns ein wenig auszuruhen. Aber vor allem um uns einen schon lange existierenden Traum zu erfüllen – tauchen mit weißen Haien, den Königen unter Wasser Auge in Auge zu blicken. Natürlich haben wir lange überlegt, ein wenig Skepsis hat man schon, aber die Neugierde hat gesiegt und wir wollten uns selbst ein Bild davon machen wie diese Tiere sich verhalten. 

 

Früh morgens ging es nach einem Frühstück bei dem Veranstalter (White Shark Africa) aufs Boot. Das Boot war in Ordnung und hatte für die paar Stunden ausreichend Platz. Überrascht hatte es uns, wie nah wir am letztendlichen Ziel dem Strand waren, wenn wir uns überlegen, wie weit man sonst manchmal raus schwimmt, so viel weiter war die „Haizone“ dann auch nicht mehr entfernt. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten, nach dem Ankern wurden dann Fischreste ausgestreut, denn ohne Anködern funktioniert es leider nicht. Schließlich muss die Neugier der Tiere geweckt werden, ausgerechnet zu diesem einen Punkt zu schwimmen. Etwas entfernt von uns war bereits ein Forschungsboot und versuchte ebenfalls die Tiere anzufüttern. Eine kurze Kommunikation ergab, dass dieses Boot aber auch noch keine Haie gesehen hatte. Die Erwartungen waren bei uns schon etwas gedämpft, aber schließlich kann man in freier Wildbahn keine Sichtung auf Knopfdruck erwarten. Keine 10 Minuten später kamen allerdings zwei Tiere bei dem Forschungsboot an. Nur zu uns wollten sie nicht. Unsere Guides versuchten es weiter und weiter, aber die Hoffnung schwand. Zu unser aller Freude kam  ca. 30 Minuten später doch endlich ein Tier zu uns. Der Käfig wurde schnell ins Wasser gelassen und wir durften als Erstes rein. Es war atemberaubend, wie ruhig und interessiert der weiße Hai um das Boot schwamm. Wir hatten überhaupt keine Angst und waren einfach nur fasziniert. 

 

Das Wasser war sehr kalt und wir empfehlen auf jeden Fall einen Neoprenanzug anzuziehen, den man kostenfrei am Board erhalten kann. 

Die zweite Gruppe (ca. 6 Personen) ging nach uns ins Wasser und plötzlich kam ein weiterer größerer weißer Hai hinzu. Glücklicherweise durften wir kurze Zeit später ein weiteres Mal ins Wasser und konnte uns beide Tiere ansehen. 

Sie waren sehr friedvoll, neugierig und ganz anders als viele Medien berichten. Wir waren sehr froh das wir dies erleben durften und können es sehr empfehlen. Wir haben viel über die Tiere gelernt und hatten einen tollen Tag.

Nach Mossel Bay ging es für uns weiter nach Wilderness, hier gibt es viele Flüsse und die Landschaft ist sehr grün. Wir sind den Kingfisher Trail gewandert, dessen Ziel ein Wasserfall ist, an dem man schwimmen kann. Der Weg dorthin dauerte ca. 1,5 Stunden und wir müssen festhalten, dass der Weg und auch der Wasserfall sehr gut von Touristen besucht war. Eigentlich ja nicht so unser Ding. Trotzdem kann man an dem Wasserfall sehr gut auf den großen Felsen picknicken oder auch ein Nickerchen halten.

Bei Antritt des Wanderweges muss man pro Person ca. 10 Euro zahlen, was wir für etwas überteuert halten. Nach 16.00 Uhr saß allerdings keine Person mehr im Bezahlhäuschen. Vielleicht hat man daher Glück, wenn man etwas später den Weg marschiert.

 

In Wilderness selbst soll es auch Flamingos geben, wir haben sie nicht gesehen uns aber auch nicht sonderlich große Mühe gegeben diese zu finden. Auf unserer Reise finden wir sicherlich noch eine andere Gelegenheit die pinken Tierchen zu sichten.

Der Ort selbst ist klein aber sehr nett, mit tollen Wandermöglichkeiten und idyllischen Landschaften. 

Unser Weg führte uns weiter nach Knysna (Naizna gesprochen), unserem nächsten Zwischenstopp. Aus vielen Berichten hatten wir gelesen, dass dieser Ort sehr schön sein soll und man viel unternehmen kann. Zunächst waren wir an der Waterfront, einem kleinen Hafen mit Geschäften und Lokalen, spazieren gewesen. Es ist sehr touristisch aber ganz nett für einen kurzen Aufenthalt. Wirklich groß ist die Waterfont nicht. 

 

Anschließend sind wir noch zu einem Strand, der besonders schön sein soll, Noetzie Beach, ca. 10 Minuten von Knysna entfernt gefahren. Um dort hinzufahren muss man erst ein Stück durch ein Township fahren, dass wussten wir gar nicht und waren erst mal erschrocken, als das Navi sagte, hier bitte abbiegen. Kurze Zeit später erschienen rechts und links Prunkbauten und Privatanlagen aller erster Sahne. Es ist sonderbar und erschreckend wie in diesem Land Arm und Reich nah aneinander wohnen, die Kontraste sind so heftig. Der Strand und auch das Parken ist kostenlos. Immer wieder versuchen jedoch Leute Spenden zu fordern oder für das Bewachen des Parkplatzes oder welcher Grund auch immer ihnen einfällt, Geld zu erhalten. Bezahl auf jeden Fall nichts, falls du mal hier sein solltest.

 

Am Strand angekommen, waren wir etwas enttäuscht, ja der unberührte Strand ist wirklich schön, aber nichts außergewöhnliches. Es gibt hier halt so viele extrem schöne Strände. Ein paar Häuser genießen diese exklusive Lage an dem Strand, fast alle in einer Art Burgstil gebaut, mit Zinnen auf den Dächern. Um Knysna herum gibt es weitere schöne und auch größere Strände wie Brenton on Sea und Buffalo Bay Beach.  Leider regnete es die 2 Tage die wir in Knysna waren ziemlich stark, so dass wir die aus dem Internet umworbenden Wanderungen nicht tätigen konnten und auch die Strände nur kurz mit dem Auto angefahren haben, aber nichts machen konnten. 

Dafür habe wir ausgiebig Cafés getestet und waren u.a. im East Head Café, bei den Knysna Heads, auf Empfehlung frühstücken. Das Café hat einen sehr guten Ruf, sodass wir erstmal 20 Minuten warten mussten. Das Frühstück war gut, aber wir haben aufgrund der Empfehlung und Wartezeit ein wenig mehr erwartet. Da es sehr voll war und wir dringend ein Café mit freiem WiFi benötigten, sind wir anschließend ins Tin House Café gegangen. Dort hat es uns viel besser gefallen. Sehr gemütlich, ein umwerfend leckerer Milchshake, yammy Kuchen und gutes WiFi. 

 

Unser Gastgeber unserer Unterkunft empfahl uns noch das Fischrestaurant Freshline Fisheries. Wer keinen Fisch mag, kann sein Essen aus dem Steakhaus nebenan holen. Man kann aber gemeinsam an einem Tisch essen. Da beide Restaurants keine Lizenz für Alkohol haben, kann man seine Flasche Wein selbst mitbringen und trinken. Wir waren persönlich selbst nicht dort und können daher keine eigene Bewertung abgeben. 

 

Insgesamt waren wir von Knysna etwas enttäuscht. Nicht etwa aufgrund des Regens, es war uns, da wir uns nur in der Stadt aufgehalten haben, etwas zu touristisch. Die Umgebung bietet sicher viele Aktivitäten, verschiedene Tierparks und tolle Wanderwege um ein paar zu nennen. Falls Du mal hier bist, lautet unsere Empfehlung, konzentriere dich auf diese Dinge. Wir haben das außen vorgelassen, da noch der Addo Elephant Park vor uns lag und wandern wegen des Wetters unmöglich war.

Nachdem wir Knysna dann an einem wieder sonnigen Morgen verlassen hatten, führte uns unsere Reise weiter nach Plettenberg Bay. Die beiden Orte sind ziemlich dicht aneinander, so dass wir nicht viel Zeit im Auto verbringen mussten. 

 

Vorab, Plettenberg Bay hat uns wahnsinnig gut gefallen und wir sind direkt 3 Tage geblieben, ein nettes kleines Städtchen mit vielen tollen Stränden und wundervoller Natur drum herum. Auch unsere Unterkunft war eine der Besten, die wir bisher auf unserer Reise erleben durften (schreib uns, wenn Du unsere Empfehlung haben möchtest). Da wir am ersten Tag keine weite Anreise hatten, sind wir am frühen Vormittag direkt zum Robberg Nature Reserve gefahren um wandern zu gehen. Dieses Naturschutzgebiet, eine Halbinsel die in den Ozean ragt, wird in allen Reiseführern und im Internet sehr gelobt. Und alle haben vollkommen recht, was ein tolles Fleckchen Erde hier existiert. Wie fast überall in den Naturschutzgebieten war zunächst Eintritt fällig (denkt an unseren Tipp mit der Wildcard), der pro Person bei ca. 15 Euro liegt. Nach dem Parken konnten wir uns für drei Wanderrouten entscheiden, mit unseren frischen Beinen und voller Tatendrang und Lust aufs Wandern haben wir uns für die längste, also die 9 km Runde entschieden. Von Anfang an erlebt man Natur pur und enge, nicht wirklich ausgebaute Wege, aber das lieben wir so an Südafrika, der Natur wird Raum gegeben und man darf diesen betreten um an der Schönheit teilhaben zu können. Zunächst geht es durch dichteren Bewuchs und kleinere Bäume, dann an den Felsen der Küste entlang, immer wieder begleitet von tollen Ausblicken auf Meer und Landschaft.

 

Irgendwann nach vielen Schritten über Stock und Stein haben wir sie dann schon von weitem gerochen, die Robben. Auf Robberg leben hunderte davon und wir konnten sie hoch oben von den Klippen herab beobachten. Möchtest Du näher ran oder sogar mit ihnen schnorcheln, musst die in Plettenberg eine organisierte Bootstour mitmachen. Nachdem wir das „stinkige“ Treiben ein wenig beobachtet haben sind wir weitergewandert. Nach ein paar Kilometern befanden wir uns auf einmal in einer Dünenlandschaft, Robbergs riesiger Wanderdüne. Es war schön, durch den Sand zu spazieren und wieder eine ganz andere Seite dieses Naturparadieses zu erkunden. Die Spitze der Halbinsel markiert die Hälfte des großen Wanderweges und bot uns nach der ruhigeren See an der einen Seite, tosende Wellen auf der anderen Seite, die auf riesige Steine prallen. Hätten wir uns überall da hingesetzt, wo die Natur uns Schauspiele und wunderbare Aussichten bietet, säßen wir wahrscheinlich heute noch auf Robberg. Dicht an der Gischt vorbei kletterten wir den Wanderweg weiter und gelangten schließlich wieder zur Düne. Hier gibt es eine etwas geschütztere Bucht in der man theoretisch auch schwimmen kann. Wir waren aber so langsam etwas müde und wollten in unsere Unterkunft. Über steile Treppen, Steinhaufen und quer durch die Natur standen wir fast am Ende der Route vor der Entscheidung ob wir noch den kleinen Umweg über die Route „the gap“ mitnehmen. Unsere Beine waren müde, aber da wir doch Angst hatten etwas zu verpassen und wir körperliche Herausforderungen mögen, haben wir uns dafür entschieden. Steil geht es einige Meter den Fels hinauf, oben angekommen, wow, was ein Ausblick. Wenn Du mal in Robberg bist, musst du unbedingt diesen Weg auf dich nehmen. Dafür musst du auch nicht die große Runde machen, wenn du mit der kleinen Runde beginnst, kommst du auch an „the gap“ vorbei.

 

Von hier oben blickst Du auf beide Seiten der Halbinsel, die wunderschöne Pracht von Robberg, eingerahmt auf beiden Seiten vom Ozean. Ein unglaublich schöner, atemberaubender Anblick zum Abschluss einer kräftezehrenden aber wundervollen Wanderung, für die wir ca. 4 Stunden benötigt haben.

 

Unsere müden Knochen haben wir dann auf dem Balkon ausgestreckt und den Abend genossen. Plettenberg selbst ist ein kleines Städtchen, welches viel auf Tourismus ausgelegt ist. In der Innenstadt gibt es eine kleine Einkaufmeile, durch die wir nur kurz geschlendert sind. Viele Läden waren schon geschlossen, da in Südafrika fast alle gegen 17:00 Uhr schon schließen. Einen kleinen Foodcourt bzw. Streetmarket gibt es auch, soll gut sein, haben wir aber nicht getestet.

 

Am nächsten Morgen sind wir sehr zeitig aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Auch für Sonnenaufgänge ist Plettenberg ein Paradies, so viele Ecken, an denen du den großen Planeten aufgehen sehen kannst. Leider zogen pünktlich mit Aufgang ein paar Wolken auf, aber wir haben es dennoch genossen. Nach der Anstrengung des vorherigen Tages haben wir am zweiten Tag einen Strandtag eingelegt und sind zum ewig langen Keurboomstrand gefahren. Wenn Du nicht Gast in einem der Hotels am Strand bist (viele sind es nicht), kannst Du nur an der Ostspitze bis an den Strand fahren und dort liegen, schwimmen oder surfen. Keurboomstrand ist mit Worten kaum zu beschreiben, das musst Du selbst erleben. Ewig weite Sandflächen, tolle Dünen und fast kein Mensch weit und breit, es war so erholsam. Wir haben lange einfach nur im Sand gelegen, Svea hat gelesen und Gerrit hat Treibholz und Stege zu einem eigenen Outdoorgym umfunktioniert. Als wir schon fast gehen wollten konnten wir doch tatsächlich noch Delphine beobachten, die mit den Wellen spielten und weit aus dem Wasser sprangen. Delphine gibt es laut unserem Gastgeber sehr viele hier, also halte Ausschau, wenn Du hier bist.

 

Nach den anstrengenden aber gleichzeitig auch entspannenden Tagen in Plettenberg Bay sind wir weiter Richtung Port Elizabeth gefahren. Vorher haben wir aber noch einen kurzen Zwischenstopp in Natures Valley gemacht, was wir Dir nur empfehlen können.

 

Der kleine Abstecher von der Hauptstraße lohnt sich sehr. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das Valley. Hier gibt es ein paar Häuser und Unterkünfte des Nationalparks für Touristen. Aber vor allem einen wahnsinnig schönen und breiten Sandstrand mit kleinen Dünen, der an der Ostseite von einem Süßwasserfluss begrenzt wird. Vor uns das Meer, im Rücken das Süßwasser mit einem kleinen See und dazwischen ganz feiner Sand, ein Traum. Schwimmen im Meer ist in der Region wegen den Strömungen und hohem Wellengang oft schwierig bis unmöglich, daher haben wir den See genutzt um hier rein zu gehen und zu baden. Der See bietet sich außerdem super für Stand-Up Paddeling an. Viele Einheimische machen das ebenfalls. Zudem mussten wir in diesem Teil keinen Eintritt zahlen und konnten bequem mit unserem Auto bis an den Strand fahren.

 

Es war so entspannend, das wir mehrere Stunden geblieben sind, bevor wir weiter nach Storms River fuhren. 

Storms River ist eine kleine Ortschaft, die mitten im Tsitsikamma National Park liegt, einer grünen Oase mit unzähligen Wanderwegen und vielfachen Angeboten an unterschiedlichsten Aktivitäten.  Das Örtchen besteht hauptsächlich aus Hostels, Backpackers und Bed & Breaksfast, daher erwarte von dem Ort an sich nicht zu viel. Wir haben uns im Ort selbst kaum aufgehalten, dafür gibt es im Tsitsikamma einfach zu viel zu entdecken und erleben. Zum Beispiel stehen im Tsitsikamma die ältesten Bäume Südafrikas, welche bis zu 40 Meter hochwachsen können.

 

Da es außer Storms River keine Ortschaften direkt im Park gibt, empfehlen wir Dir dort eine Unterkunft zu suchen, dann bist Du näher an den Eingängen zum Park und musst morgens nicht noch 30km fahren. Unser Tipp:  Wenn Du als Selbstversorger Dir eine Unterkunft suchst, dann denke daran vorher einkaufen zu gehen, in Storms River gibt es keinen Supermarkt. Solltest Du es doch vergessen oder Kleinigkeiten benötigen, einfach ein Stück an Storms River vorbeifahren und nach ca. 5 km kommt eine Tankstelle mit einem kleinem Shop, der das Nötigste anbietet.

 

Abends, wenn Du wie wir mal keine Lust auf selber kochen hast, empfehlen wir das Bistro direkt rechts am Eingang der Ortschaft. Sehr unscheinbar und da dort auch eine Touristeninfo ist, könntest Du denken, das ist eher eine Frittenbude. Weit gefehlt, hier wurden uns extrem leckere hausgemachte afrikanische Gerichte serviert. Der Pepper Steak Pie zergeht auf der Zunge. Es hat uns so gut geschmeckt, dass wir beide Abende in Storms River hier gegessen haben.

 

An unserem ersten Tag haben wir im Tsitsikamma eine Canopy Tour gemacht. Mit einem Klettergeschirr gesichert glitten wir an Stahlseilen zwischen den Bäumen durch den Wald. An jedem Zwischenstopp, also an jedem Baum gab es eine Plattform von der wir wunderbare Ausblicke aus der Vogelperspektive genießen konnten. Die Guides haben uns zusätzlich mit vielen interessanten Informationen zum Tsitsikamma Wald versorgt. Leider war nach 8 Seilrutschen und ungefähr einer Stunde alles vorbei, aber es hat uns sehr viel Spaß gemacht.

 

Am zweiten Tag wollten wir mal wieder unsere Beine trainieren und wandern gehen. Dafür sind wir zum Storms River Mouth gefahren, der Mündung des gleichnamigen Flusses, welcher hier in den Ozean fließt. Von dort gehen sehr viele unterschiedliche Wanderwege ab. Von kurzen Trails bis hin zu dem berühmten mehrtägigen Otter-Trail kannst Du nach Lust und Laune sowie Zeit und Kondition Deine Route wählen. Der Park kostet wieder Eintritt (und wieder verweisen wir auf die Wildcard, die hätte uns auch Geld gespart). Auch hier unten an der Mündung hätten wir eine Unterkunft anmieten können, Camping oder Lodges werden angeboten. Es war uns aber zu teuer. Wenn Geld bei deiner Reise nicht so wichtig ist, kannst Du gerne hier buchen. Eine Nacht direkt am Ozean ist sicher sehr schön, die Unterkünfte sahen alle toll aus und die Anlage wirkte sehr gepflegt.

 

Wir hatten uns den ca. 3 km (6 km hin und zurück) langen Waterfall Trail ausgesucht, da wir erst gegen späten Mittag angekommen sind und man im Dunkeln lieber nicht mehr wandern sollte. Solch einen schönen Trail haben wir selten erlebt, wir können ähnlich wie im Robberg Reserve nur Superlative für diese Wanderung vergeben. Wir lieben es so an Südafrika, dass die Wege kaum vorgegeben oder ausgebaut sind. Es fing harmlos an, wir wanderten vom Parkplatz los, fast eben an Büschen und Bäumen vorbei und hatten etwas Glück und sahen einen Duiker (eine Art Reh) auf einer Wiese grasen. Nach ca. 1 km änderte sich der Weg und wand sich an der Küste entlang und wir sind quer durch die Büsche, über Felsen nah an der Brandung, manchmal sogar steil kletternd unseren Weg gegangen. Es war anstrengend aber wirklich wunderschön. Man sollte daher keine Beschwerden mit den Knochen und Gelenken haben, wenn man dort wandern möchte.

 

Nach 3 km wurde der felsige Küstenstreifen etwas breiter und relativ unverhofft öffnete sich zu unserer Rechten der Blick auf den Wasserfall. Durch das tosende Meer hatten wir gar nicht bemerkt, dass wir am Ziel waren. Der Wasserfall ist toll, geschätzte 30 Meter hoch und er fällt in einen kleinen natürlichen Pool. Gerrit hatte natürlich die Badehose vergessen, aber egal, Boxershorts tun es auch. Das Wasser ist eisig, aber es tut gut, sich nach der anstrengenden Wanderung und der Hitze abzukühlen. Das Panaroma ist unbeschreiblich, wir schwammen im kühlen Süßwasser und keine 20 Meter hinter uns brandeten die Gezeiten donnernd an die Felsen der Küste.

 

Einige Zeit verbrachten wir im kühlen Nass und auf den Felsen um zu trocknen. Da wir uns aber vorgenommen hatten, nach der Rückkehr noch den kurzen 1 km Trail zur Stroms River Brücke zu machen, mussten wir uns sputen. Zurück waren wir dann sehr viel schneller unterwegs, da wir die vielen Ausblicke bereits genossen hatten und wir den weiteren Wanderweg vor Schließung des Parks noch bewältigen wollten. 

Zurück am Parkplatz mussten wir noch einen Kilometer mit dem Auto zum Startpunkt des nächsten Trails fahren. Der kurze Trail ist ganz nett, bietet auch ein paar schöne Aussichten, aber er ist sehr gut ausgebaut, man merkt das hier viel mehr Touristen entlanggehen. Das ist weniger was für uns. Auch die Hängebrücke hatten wir uns spektakulärer vorgestellt. Ganz nett, aber für uns kein Muss, was Du gesehen haben solltest. Wenn Zeit bleibt, nimm den kurzen Trail mit, wenn Du wenig Zeit hast, geh lieber den Waterfall Trail. Es gibt in „Mouth“ auch Kanutouren, die zunächst ein Stück durchs Meer, unter der Hängebrücke hindurch, hinauf den Fluss in den tiefen Tsitsikamma hineinführen. Mit anschließendem Klettern auf Felsen, natürlichen Steinrutschen und Sprüngen in kleine Pools. Diese Tour wurde uns von vielen Leuten empfohlen, aber dafür hatten wir keine Zeit mehr. Man kann halt auch nicht alles machen.

 

 Richtung Ende unserer Zeit in Südafrika und auch der Garden Route liegen viele kleine „Surferdörfer“. Wir haben nach der Abreise aus Stroms River einen kurzen Halt in Jeffreys Bay gemacht, der Surferhochburg an der Küste. Jahrzehntelang wurde hier die Billabong Surfweltmeisterschaft ausgetragen, da die weltbeste Rechtswelle an den Stränden zu finden ist. Man merkt diesen Hintergrund, es gibt ein Surfer Village mit vielen Shops bekannter Surfmarken, nette Cafés und viele Hostels. Der Strand ist natürlich nicht mehr so einsam, wie die vielen, die wir vorher besucht haben, aber auch mal ein netter Kontrast und wieder mal ein Eintauchen in ein buntes Treiben. Da wir Jefferys Bay nur als kurzen Zwischenstopp hatten, konnten wir uns leider nicht mehr selbst in die Wellen schlagen. 

Die Garden Route endet schließlich in Port Elizabeth. Unter den Einheimischen wird Port Eliszabeth kurz nur PE genannt. Was können wir zu PE sagen? Nicht wirklich viel, wir haben hier zwar drei Tage verbracht, aber eher um uns zu erholen, die weitere Reise zu planen und Sport zu treiben. In der Stadt selbst waren wir nur einen Vormittag. Uns hat das aber auch vollkommen gereicht. Wirklich viel zu sehen gibt es unserer Meinung nach nicht. Einen kleinen Park mit Leuchtturm, sowie das Rathaus und eine „Galerie-Tour“, bei der man durch PE geht und Kunstwerke ansehen kann. Wir haben PE im Gegensatz zu Kapstadt als unattraktiv empfunden. Keine Cafés in der Innenstadt, die zum Verweilen einladen, keine schönen Läden, einfach kein Ort für uns. Nach noch nicht einmal einer Stunde sind wir wieder in unsere Unterkunft zurück.

Tipps

Tipp 1: Haitauchen (Mossel Bay).

 

Tipp 2: Rundwanderweg auf Robberg Island. Unbedingt festes Schuhwerk anziehen und man sollte einigermaßen fit sein. Die Wanderwege sind teilweise unbefestigt. (Plettenberg Bay).

 

Tipp 3: Einen Tag am Keurboomstrand planen. Den Zugang zu diesem Strand ist nicht so leicht zu finden. Ein Zugang ist sehr weit östlich des Strandes (Plettenberg Bay).

 

Tipp 4: Canopy Tour im Tsitsikamma National Park.


Addo Elephant Park

Unser Aufenthalt: 3 Tage
Gefahrene Kilometer im Addo: ca. 300 Km

Reisemonat: April
Temperaturen: Tagsüber 20-25°C, Nachts ca. 15°C

Ein Highlight unserer bisherigen Reise erwartete uns im Addo Elephant Park nahe Port Elizabeth. Wir sind vorher extra nicht in andere private Game Reserves (Tierparks) gefahren, um den Addo voll und ganz genießen zu können. Der Addo Elephant Park ist bekannt dafür, dass man mit seinem eigenen Auto durch das Reservat fahren darf, natürlich nur auf den festen Routen. Weiterhin natürlich für seine Elefanten, ca. 600 Stück leben hier. Neben den Elefanten als Hauptattraktion gibt es noch viele weitere Tierarten, darunter auch Löwen, Hyänen und Büffel. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, vor allem auch wegen seiner einzigartigen Tierwelt haben wir uns schließlich für Afrika als Startpunkt unserer Weltreise entschieden.

 

Unsere Unterkunft haben wir direkt im Park gebucht. Das würden wir auch jedem empfehlen, da man, wenn man im Park wohnt früher als andere in den Tierbereich fahren darf und auch länger bleiben kann. Unbedingt teurer als Camps nahe des Parks ist es auch nicht. 

Im Park selbst gibt es drei Möglichkeiten zu übernachten. Das Matyholweni Camp im südlichen Teil, nahe des gleichnamigen Südeingangstores, das Spekboom Tented Bush Camp (ohne Strom) ca. in der Mitte des Parks und das Main Rest Camp am nordwestlichen Haupteingang. Wir selbst habe im Main Rest Camp gebucht, können also die anderen Camps nicht wirklich beurteilen, aber wir würden eigentlich fast jedem zum Addo Main Rest Camp raten. Nur von hier aus können sogenannte Game Drives gebucht und wahrgenommen werden. Zwar ist der komplette Addo Park zum selbstfahren geeignet, aber nur erlaubt, wenn es hell ist. Möchte man nicht selbst fahren, sich einen erfahrenen Guide ins eigene Auto holen oder vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang Fahrten machen, um andere nachtaktive Tiere zu sehen, geht das eben nur vom Main Camp aus. Zusätzlich bietet das Main Camp ein Restaurant, eine Tankstelle und einen kleinen Shop mit den notwendigsten Lebensmitteln, wenn man wie wir vergessen hatte vorher einzukaufen. Solltest Du dich im Park selbstversorgen wollen, unbedingt vorher in Port Elizabeth einkaufen. Im Addo selbst ist die Auswahl sehr karg und in der Ortschaft Addo selbst gibt es nicht wirklich einen Supermarkt. Im Süden soll man wohl ganz gut an der Tankstelle nahe des Matyholweni Gates einkaufen können.

Im Main Camp selbst haben wir in einem sogenannten Chalet (Doppelhaushälfte) übernachtet, eher funktional ausgestattet und etwas renovierungsbedürftig, aber für uns war es ok, da sauber, leise gelegen und großzügig. Wir wollten ja schließlich die Tiere sehen und nicht stundenlang im Bungalow hängen. Unser Bungalow war Nummer 33 mit Terrasse und super Ausblick in Richtung eines Wasserloches, welches Tiere anzieht. Wir hatten beide Abende Glück. Am ersten begrüßte uns eine ganze Herde Elefanten und am zweiten viele Antilopen. 

Gestartet sind wir am ersten Tag früh morgens in Port Elizabeth um über den Südeingang am Matyholweni Gate durch den Park zum Main Rest Camp zu gelangen. So konnten wir die Zeit bis zum Check In (erst ab 14:00 Uhr) sinnvoll überbrücken, schon einmal den Südteil des Parks erkunden und anstatt zwei Tagen, drei Tage im Park verbringen. Wir würden es immer wieder so machen, über den Südeingang zu fahren, das ist viel schöner als außen rum über den Ort Addo. Den Parkeintritt mussten wir für 2 Tage, da 2 Übernachtungen zahlen. Konnten damit aber 3 Tage nutzen, den Morgen des Ankunftstages, den Tag nach der ersten Übernachtung und nach der zweiten Übernachtung sind wir wieder durch den kompletten Tag über das Matyholweni Gate rausgefahren. Zahle also nie drei Mal Parkeintritt, wenn Du zwei Nächte bleibst.

 

Im Park selbst unterscheiden sich die Regionen und damit die Vegetation und die Tierwelt voneinander. Im Süden findest du eher offenes Grasland, im Norden üppigen und dichten Bewuchs. Daher unterscheidet sich auch das Vorkommen der Tiere. Im Norden findest Du eher die Elefanten, da sich diese hauptsächlich vom Speekboom ernähren, der hier üppig gedeit. In der Mitte desParks und im Süden findest Du eher Herdentiere wie Zebras und Antilopen und vor allem die Löwen.

 

Das wollen wir natürlich nicht pauschalisieren, denn natürlich gibt es auch im Süden dichteren Bewuchs und im Norden freie Flächen. Auch kommen alle Tiere im ganzen Park vor, nur die Häufigkeit der Sichtungen und die Menge der jeweiligen Tiere geht schon in unsere erstgenannte Richtung, was wir an unserem Besuch auch feststellen konnten.

An ersten Tag sind wir gegen 09:00 Uhr in den Park und fanden im südlichen Teil viele Zebras, Antilopen und Warzenschweine. Erst nördlicher raubten uns dann die ersten Elefanten den Atem. Auf einer langen Geraden hatten wir sogar das Glück, das uns ein riesiger Elefantenbulle genau auf dem Schotterweg entgegenkam, nicht in die Büsche abdrehte um dann genau, keine zwei Meter neben uns, unser Auto zu passieren. Ein wenig mulmig war uns schon neben diesem Riesenkoloss, aber es war unendlich toll, solch ein Tier in freier Wildbahn neben sich zu haben. Noch weiter nördlich, fast am Main Camp konnten wir viele weitere Elefanten beobachten. Am schönsten war es, eine ganze Herde an einem Wasserloch zu beobachten. Mindestens 20 Elefanten von groß bis klein vergnügten sich am und im Wasser. Am Morgen des zweiten Tages sind wir noch im Dunkeln los (wie geschrieben, nur für Bewohner im Park möglich) um in den Süden zu fahren. Dort ist die Chance am höchsten, die Löwen von Addo zu finden. Diese sind meistens morgens aktiv, so gegen 08:00 Uhr. Vom Main Camp benötigst Du mit dem Auto mindestens 45 Minuten bis in den Süden. Überall im Park herrscht Tempo 40 km/h. Es war eine wunderschöne Fahrt, zwar fanden wir keine Löwen, sahen aber viele größere Herden aller möglicher Tiere, u.a. liefen Zebras neben unserem Auto her. Und dann auf einmal, auf einer großen Weidefläche sahen wir sie, drei junge Löwen. Was ein Anblick. Nur eine handvoll weitere Autos waren auch da. Lange standen wir und beobachteten die majestätischen Geschöpfe, konnten sogar zwei Jagdversuche auf Warzenschweine miterleben. Das sind Eindrücke für die Ewigkeit. Nachdem die Löwen im Dickicht verschwunden waren, warteten wir mit den weiteren Autos auf deren Rückkehr. Irgendwann hatten wir aber keine Lust mehr und fuhren los. Einen halben Kilometer später, auf einer langen Steigung traten überraschend die drei Löwen aus dem Dickicht auf den Weg, keine 20 Meter von uns entfernt. Wir konnten es nicht fassen. Vorsichtig rollten wir weiter heran, völlig in den Bann gezogen und fast unbemerkt standen wir plötzlich direkt neben den dreien. Neugierig schaute einer zu unserem Wagen, hätten wir das Fenster aufgehabt (was natürlich zu war), wir hätten ihn streicheln können. Was für tolle tiefe Augen dieser Löwe hatte. 

Später am Nachmittag machten wir noch eine weitere Fahrt und erlebten tolle Momente. Für den Abend entschieden wir uns eine geführte Nachtfahrt zu machen, um mal nicht selbst fahren zu müssen, eine andere Stimmung des Parks einfangen zu können und anderer Tiere zu erleben. Auch dies war eine tolle Fahrt, wir sahen u.a. Stachelschweine und zwei Hyänen und bekamen vom Guide viele Infos zu den Tieren des Parks. Wusstest Du zum Beispiel das Elefanten pro Tag bis zu 100kg Dung erzeugen, eigentlich immer fressen und im Stehen schlafen?

 

Am zweiten Morgen versuchten wir unser Glück mit den Löwen nochmal und fuhren wieder extrem früh raus. Löwen fanden wir diesmal nicht, denn zum Glück ist es hier freie Wildbahn und kein Zoo, indem die Tiere „auf Knopfdruck erscheinen“. Auf dieser Fahrt konnten wir ein Rudel Hyänen an einem Wasserloch beobachten. Nach einer weiteren Nachmittagsfahrt verbrachten wir den Abend mit einem großen Sack Erinnerungen gemütlich auf der Terrasse.

 

Wenn Du wissen möchtest, wo du welche Tiere am besten findest und u.a auch die wenigen Erdmännchen erspähen kannst, schreib uns gerne, wir teilen dann unsere Geheimnisse mit Dir.

Tipps

Tipp 1: Im Addo Main Rest Camp übernachten und an einem Game Drive teilnehmen (Nachtfahrt).

 

Tipp 2: Unbedingt vorher einkaufen, da der Supermarkt im Park nur spärlich ausgestattet ist und Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung nicht wirklich gegeben sind.

 

Tipp 3: Unbedingt vorher tanken. Der Addo Elephant Park hat zwar eine Tankstelle aber nicht immer Benzin auf Lager.

 

Tipp 4:  Nicht außerhalb übernachten. Parkgäste dürfen früher in den Tierbereich und auch länger bleiben als Gäste von „außen“.

 

Tipp 5: Nach Möglichkeit am Anreisetag früh anreisen und das Südtor nutzen, um durch den Park zum Main Gate zu gelangen.


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