Einmal durch Tasmanien

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) brauchst Du für eine Einreise als Tourist ein Visum.

Dieses ist in der Regel aber äußerst unkompliziert. Du kannst das Visum ganz einfach online auf der Internetseite der Australischen Home Affairs https://online.immi.gov.au/lusc/login beantragen. Du musst Dir einen Account anlegen und kannst dann loslegen.

Es sind ein paar wenige Fragen zu beantworten, die dann zur Bearbeitung versendet werden. In der Regel (sofern alle kritischen Fragen mit „Nein“ beantwortet wurden) bekommst Du nach wenigen Minuten eine Rückmeldung. Im Idealfall mit der Genehmigung.

 

Wir empfehlen aber trotzdem, Dein Visa mehrere Wochen vor Deiner Einreise zu beantragen. Sicher ist sicher.

 

Das gilt aber nur für die Einreise als reiner Tourist. Möchtest Du z.B. Work and Travel machen, benötigst Du ein anderes Visum, welches Du aber auch über die Internetseite beantragen kannst. Ob die Bearbeitung genauso einfach und schnell wie als Tourist geht, können wir leider nicht beantworten, da wir es nicht selbst gemacht haben.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Australien ist der australische Dollar. Der Umrechnungskurs schwankt (im Dezember 2019 war der Kurs ca. 1 Dollar = 0,62 €), daher erkundige Dich wie er zu Deinem Reisezeitpunkt liegt.

 

Bargeld benötigst Du in Australien, zumindest in den Ballungsgebieten und den touristischen Regionen kaum. Eigentlich kannst Du überall per Kreditkarte zahlen.

 

Die Versorgung mit Bargeld ist genauso einfach. Überall gibt es ATM´s. Es wird im Regelfall auch nur die Gebühr deines Geldinstitutes i.H.v. 1,75% auf den jeweiligen Umsatz fällig. 

Tipps

Tipp 1: Es gibt sehr viele gute kostenlose Campingplätze auf Tasmanien. Genauso wie kostenfreie öffentliche Toiletten, Duschen und Trinkwasserspender. Alle diese Punkte helfen Kosten zu sparen. Alle diese Orte findest Du in den Apps Campermate (kostenlos) oder Wikicamps (5 AUD nach 14 Tagen Testphase)

 

Tipp 2: Die kostenfreien Campingplätze können nicht reserviert werden. Wer zuerst kommt, der nimmt sich einfach einen freien Platz. Falls mal alle Plätze belegt sind, frage einfach mal rum. Eigentlich immer lässt Dich irgendwer noch auf seinem Platz mit zelten/campen.

 

Tipp 3: Miete Dir ein Auto oder Camper um die Insel zu erkunden. Der beste Weg frei zu entscheiden.

 

Tipp 4: Als optimale Besuchsdauer empfehlen wir mindestens 14 Tage.

 

Tipp 5: Wie auch auf dem Festland im Idealfall nicht im Dunklen fahren. Auf Tasmanien gibt es sogar noch mehr Tiere als auf dem Festland = hohe Unfallgefahr.

 

Tipp 6: Für die Nationalparks gibt es ein 2-Monatsticket für ein Auto mit bis zu 8 Personen für nur 60 AUD (Stand Dezember 2019). Einmal im ersten Nationalpark kaufen und nie wieder an Eintritt denken müssen.

 

Tipp 7: Auf der Internetseite der Nationalparks gibt es eine Rubrik „60 Short Walks“. Hier kannst Du Dir Inspirationen für kurze und längere Wanderungen holen.

 

Tipp 8: An vielen Stränden innerhalb der Nationalparks werden kostenlose Angebote wie Walks oder Infostunden zu Tieren offeriert. Die Angebote hängen auf Infotafeln an den Strandzugängen aus.

Sicherheit

Ist in Australien überall gegeben. Das Land liegt unter den Top 20 der weltweit sichersten Länder laut World Peace Index.

Reisezeit

Australien ist riesig und beheimatet viele verschiedene Klimazonen. Es hängt also vor allem von Deinem Reiseziel ab, wann dieses am besten zu bereisen ist.

Es gibt zwei Möglichkeiten deinen Aufenthalt zu planen. Entweder Du bist von deiner Reisezeit flexibel, dann kannst Du dir Dein Wunschziel aussuchen und nach der dortig besten Reisezeit recherchieren. Oder Du bist zeitlich gebunden. Dann solltest Du schauen, welche Gebiete in Australien zu diesem Zeitpunkt sinnvoll sein können.

 

 

Wir waren von vielen Regionen in Australien komplett begeistert, sei also nicht traurig, wenn Dein Wunschziel zu Deiner möglichen Reisezeit nicht ideal ist. Nimm einfach eine andere Region und genieße es dort.

Temperatur und Klima

Die Temperaturen auf der Insel waren relativ konstant im Dezember. Daher haben wir uns entschieden dieses Mal die Temperaturangaben hier zu vermerken.

 

Reisemonat: Dezember/Januar

Temperatur: Tagsüber ca. 20-32°C, Nachts ca. 10-18°C.

 

Die 10°C nachts und die 32°C am Tag waren bei uns Ausnahmen. Wir hatten im Schnitt ca 25°C am Tag und ca 15°C in der Nacht.



Hobart & Mount Wellington

Am 23ten ging unser Flieger von Melbourne nach Hobart. Der Flug dauerte nur eine kurze Stunde und ist der Fähre zeitlich wie preislich absolut vorzuziehen. Am kleinen Flughafen bestellten wir ein Uber und waren kurze Zeit später in unserer AirBnB-Wohnung. Da wir über die Weihnachtstage hier blieben, hatten wir uns extra etwas mit mehr Komfort ausgesucht. Wir fühlten uns direkt wohl und ein wenig wie Zuhause.

 

Nach dem Auspacken und einem kleinen Mittagsschlaf, war erst einmal einkaufen für die Weihnachtstage angesagt. Wir wollten selbst kochen und die Zeit in der Wohnung für uns zwei genießen. Daher war unser Wagen vollgepackt bis obenhin. Den restlichen Tag relaxten wir in der Wohnung.

 

Am nächsten Morgen versuchten wir Mama´s geliebten Käsekuchen zu backen. Da es in Australien aber keinen Quark gibt, war unser Versuch mit Frischkäse etwas misslungen. Viel zu süß und so gar nicht nach Mama schmeckend. Anschließend schlenderten wir ein wenig durch die Stadt. Zunächst zum kleinen Hafen, an dem wir uns die Aufbauten für das Rolex Sydney-Hobart Race anschauten. Wirklich viel war noch nicht zu sehen. 

 

Kurz liefen wir noch am Salamanca Markt vorbei, auf dem frische Produkte an den Mann und die Frau gebracht werden. Von dort aus zogen wir nach Battery Point weiter. Dieses kleine Wohnviertel überraschte uns mit niedlichen kleinen Häusern, die alle wohlgepflegt waren. An einem kleinen Mini-Park war die Szenerie besonders hübsch.

Nach einer Stärkung im Cáfe gingen wir nach Hause um unser Weihnachtsessen vorzubereiten.

 

Etliche Stunden später genossen wir unser selbst zubereitetes Mahl, skypten mit Gerrits Familie und schauten Netflix.

 

Am 26ten ist in Australien Boxing Day, ein alter englischer Brauchtumstag, der in der Neuzeit zu wilden Rabattschlachten in den Geschäften führt. Das wollten wir uns natürlich auch einmal ansehen. Die an den vorherigen Tagen zwar nicht wirklich ausgestorbene, aber doch nicht so belebte Stadt platzte aus allen Nähten. So viele Leute hatten wir nicht erwartet. Da wir nicht wirklich etwas brauchten, gingen wir nur etwas umher und beobachteten belustigt das Treiben in den Geschäften.

 

Am Abend mussten wir dann schon wieder packen, um unseren Mietwagen am nächsten Morgen abholen zu können.

Am vorletzten Tag unserer Abreise aus Tasmanien waren wir nochmal einen Tag in Hobart und fuhren auf den Mount Wellington, den Hausberg der Stadt. Leider war der komplette Gipfel wolkenverhangen, sodass wir keine Sicht hatten. Von den weiter unten gelegenen Punkten konnten wir aber erahnen, dass der Blick bei gutem Wetter den Ausflug sicherlich wert ist.

 

Zudem waren wir noch im weltberühmten Mona Museum of Old and New Art. Viel dazu schreiben möchten wir gar nicht, um den Liebhabern nicht auf die Füße zu treten. Für uns war es bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nichts. Viel zu abgedreht für uns. 

Tipp 1: Der Besuch im berühmten Mona Museum ist so eine Sache. Für uns war es definitiv die 30 AUD p.P. nicht wert. Falls Du aber auf extrem moderne Kunst stehst, könnte es der Kunsthimmel sein.

 

Tipp 2: Battery Point ist ein schnuckeliges kleines Wohnviertel mit kleinen Cafés und Restaurants, welches einen Abstecher lohnt.

 

Tipp 3: Guten Kaffee fanden wir im „Waffle On Cafe“ (Innenstadt), Criterion Cafe (Innenstadt) und Jackman & McRoss (Battery Point).

 

Tipp 4: Falls Du noch Campingausstattung benötigst gibt es rund um die Ecke Bathurst Street/Elizabeth Street viele Geschäfte. Alles aber überraschend teuer.

  • Zwei Sondertipps zum Sparen:
    • der Laden „Recycled Recreation“ bietet günstigere Second-Hand Ausstattung (der Laden kauft auch an. Du kannst hier also auch verkaufen)
    • bei der Kette Allgoods gibt es gute Angebote (Gaskartuschen z.B. nur halb so teuer wie bei Kathmandu)

Tipp 5: Auf dem Mount Wellington gibt es unzählige Wanderwege in allen möglichen Schwierigkeitsstufen und Längen. Sicher ist auch etwas für Dich dabei. Für eine Pause lohnt sich der Kaffee vom Lost Freight Cafe auf dem Parkplatz The Springs. 


Port Arthur

Vom Flughafen aus entschieden wir uns nordwärts unsere Inselumrundung zu beginnen. Unser erstes Ziel dabei hieß Port Arthur. Der Ort ist ein ehemaliges Gefängnis bzw. ein ganzer Gefängnisort. Er liegt auf einer Halbinsel und zählt zum UNESCO Welterbe.

Als im Jahr 1833 ein Schiff mit Gefangenen auf dem Weg nach Hobart durch einen Sturm in die Bucht gezwungen wurde, entdeckte der Kapitän diesen Landstrich und schlug ihn als geeignet für ein Gefängnis inkl. Arbeitslager bei der Regierung vor. Die Bucht lag auf einer Halbinsel, das Wasser und die Engstelle Richtung Festland bildeten eine natürliche Mauer und reduzierte Fluchtversuche. Hier wuchs außerdem extrem viel Holz, welches für die Schiffindustrie wichtig war.

 

Aufgrund der Fakten baute man vor Ort also ein erstes kleines Gefängnis bzw. Arbeitslager, welches im Laufe der Zeit immer wieder erweitert wurde. Es entstand zum Ende hin ein komplettes kleines Dorf.

 

Beim unserem Besuch waren wir zunächst von der absoluten Schönheit des Areals überrascht. Aufgrund der geographischen Lage gab und gibt es keine Mauern. Somit fiel der erste klassische Eindruck eines Gefängnisses schon einmal weg. Der ganze Komplex besticht mit vielen freien Rasenflächen, dem Blick auf eine malerische Bucht, einer kleinen Parkanlage und hohen Bäumen. Es sah für uns eher nach einem Sommerwohnsitz eines Königsgeschlechts als nach einem Gefängnis aus.

 

Erst bei genauem Hinsehen, wurden die vergitterten Fenster in dem größten Gebäude erkennbar. Zu Hochzeiten saßen hier hunderte von Gefangenen.

 

Wir schlenderten zunächst eine halbe Stunde über das Gelände um uns die Zeit bis zur im Eintritt inkludierten kurzen Free Walking Tour zu vertreiben. Die Tour selbst führte uns in das Gefängnis und in den Park. Wir bekamen viele interessante Infos und Geschichten zu hören, die uns die Orientierung in Anlage bei unserem anstehenden Selbsterkunden vereinfachten.

Danach liefen wir durch einige restaurierte Häuser, in denen sich kleine Museen befinden sowie durch den ehemaligen Isoliertrakt. Überall gab es Infotafeln, die mehr zur Erläuterung der Geschichte beitrugen. Auch gab es viele Tafeln, auf denen Gefangene und andere Protagonisten vorgestellt wurden, alle versehen mit einer Spielkarte. Bei Eintritt hatten wir beide jeweils eine Karte bekommen und mussten/konnten uns dann überall suchen.

Svea war eine Schauspielerin, die das Gefängnis nach Schließung besuchte und dort einen Film drehte. Mich haben wir gar nicht gefunden, es war zu groß und zu viel zu entdecken.

 

Nach einigen Stunden aufsaugen der Geschichte des Ortes machten wir zum Abschluss noch eine halbstündige Bootstour durch die Bucht, welche ebenfalls im Eintritt enthalten ist. Vorbei an der Halbinsel, auf dem das ehemalige Jugendgefängnis lag und der Insel, auf der alle Toten begraben liegen. Beide Orte hätten wir auch gegen Aufpreis mit einer Tour besuchen können. Das war uns aber zu teuer und nicht interessant genug.  

Tipp 1: Im Eintritt (40 AUD p.P.) ist eine kurze Free Walking Tour und eine ca. halbstündige Bootsfahrt enthalten. Unbedingt beim Kauf für entsprechende Zeiten vermerken lassen und daran teilnehmen. Beides ist kurzweilig und bietet interessante Zusatzinfos.

 

Tipp 2: Für einen Besuch solltest du ca. einen halben Tag einplanen.


Tasman Arch / Devils Kitchen / Blowhole  

Nach dem Besuch von Port Arthur fuhren wir weiter Richtung zu unserem ersten Campingplatz. Auf dem Weg dorthin nahmen wir noch ein paar Aussichtspunkte mit, die schnell und ohne großen Aufwand erlebt werden können.Zunächst fuhren wir den Tasman Arch an. Wir mussten eine kurze gewundene Straße einen kleinen Berg hinauffahren, um zum Parkplatz zu gelangen. Quasi mit dem Ausstieg aus dem Auto standen wir schon vor dem Arch.

Hoch über dem Meer thront zwischen massiven Felswände eine natürliche Brücke aus Stein. Zum Festland sind es nur wenige Meter. Ein schöner Anblick, der ein wenig an die Great Ocean Road erinnert.

Ein paar Minuten über den Wanderweg später erreichten wir Devils Kitchen. Die Aussichtsplattform war leider überfüllt mit einer Busladung chinesischer Touristen, die wie so oft nichts um sich herum kannte. Ohne Verluste nach vorne drängten um dort Selfies zu schießen. Darauf hatten wir keine Lust und blieben nicht lange. 

Ein kurzer Blick musste reichen. Dieser war auch nicht so wirklich beeindruckend. Wir standen am Rande einer ca. 30 Meter hohen Klippe, die gegenüberliegende Seite ca. 10 oder 15 Meter entfernt und unten im Fels ein paar höhlenartige Einschnitte. Da hatten wir uns vom Namen her mehr versprochen.

 

Somit wieder schnell ins Auto und weiter zum Blowhole. Leider war Ebbe und das Blowhole eher ein laues Lüftchen. Ein mittelgroßes Wasserbecken ist hier durch einen kleinen Tunnel vom offenen Meer getrennt. Durch den Wasserdruck und die Wellen schießt das Wasser, durch den Tunnel verstärkt, explosionsartig in das Bassin. Wie gesagt, bei uns war Ebbe und nur ab und zu ließ sich ein Fontänchen blicken.  

Tipp 1: Alle drei Aussichtspunkte liegen nur wenige Autominuten voneinander entfernt. Somit kannst Du alle miteinander verbinden. Die Dauer der Wanderwege liegt zwischen 5-10 Minuten.

 

Tipp 2: Das Blowhole lohnt sich so wirklich vermutlich nur bei Flut. Entweder Gezeiten checken oder auf gut Glück einfach hinfahren, es ist ja nicht weit.

 

Tipp 3: Unsere genutzte Campsite war beim Dunalley Hotel (for free): Nebenan ist eine große Wiese und zwei Dixis/keine Duschen. Wenn das Restaurant/Hotel geöffnet hat, kannst Du auch die WC´s dort nutzen. Das Essen sah gut und reichhaltig aus.
Fazit: Campsite ist ok aber windig. Dixis waren schlimm, wir haben morgens die öffentlichen WC´s einen Kilometer weiter am Denison Canal genutzt.


Freycinet National Park

Wineglass Bay

Im Nationalpark wollten wir zwei Tage verbringen, da es viele Möglichkeiten zum Wandern, aber auch zum Erholen gibt. Als wir am ersten Tag gegen elf Uhr ankamen, war der Parkplatz der Wineglass Bay schon rappelvoll. Wir mussten erst einen halben Kilometer zurückfahren, um an der Straße parken zu können. So kurz nach Weihnachten, mitten in den Ferien und auch noch an einem Wochenende war unheimlich viel los.

 

Wir befürchteten schon schlimmes für unsere erste Wanderung und sahen uns hinter hunderten von Menschen die Wege entlanggehen.

Glücklicherweise wurden unsere Befürchtungen schnell zerstreut. Natürlich waren hier Menschen, aber weitaus weniger als der Parkplatz vermuten ließ oder sie verteilten sich einfach gut. Wir hatten den Wanderweg oft für uns alleine.

 

Der Weg führte uns zunächst durch lichte Nadelwälder. Die Bäume waren aber meist nur wenige Meter groß. Erst nach ein paar hundert Metern öffnete sich der Wald und erste große Felsbrocken stachen aus dem braun-grün-braun des Waldes hervor. Manche klein, manche wie riesige Weitwurfkugeln, so rundgeschliffen von den Naturgewalten.

 

Nach einer guten halben Stunde kamen wir bereits am Aussichtspunkt an. Hier knubbelten sich die Menschen natürlich mehr, aber es war gut auszuhalten.

Über die Gipfel der Bäume fiel unser Blick auf eine vom schneeweißen Sand gesäumte langgezogene Bucht. Wir erspähten nur ein paar Menschen und Boote dort unten. Ein wunderbarer Anblick und wohl zurecht eine der schönsten Buchten auf der Welt. Warum es allerdings Wineglass Bay heißt erschließt sich uns immer noch nicht wirklich. Denn die Form hat es für uns nicht wirklich.

 

Mit dem Anblick im Hinterkopf machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg zur Bucht selbst. Ein Schild wies uns auf 1000 Stufen hin und unsere Oberschenkel freuten sich schon. Der Weg hinunter über die Stufen war aber extrem angenehm und nicht wirklich anstrengend. Auf nur wenige Stufen folgten immer wieder flache Passagen durch den Wald, so dass wir relativ ausgeruht unten am Strand ankamen.

Der weiße Sand quietschte leicht unter unseren nackten Füßen. Die Wellen donnerten tosend auf den Strand und im Hintergrund rauschte das Dünengras. Eine wundervolle Szenerie.

 

Da die Sonne warm auf uns schien, legten wir uns in den warmen Sand und genossen ein paar Strandstunden. Die wenigen Menschen, die den Weg nach unten auf sich nehmen, verteilten sich an dem riesigen Strand gut. Ins Wasser wollten wir nicht, dass ist in Tasmanien echt saukalt und hier waren heute die Strömung und die Wellen zu heftig.

 

Nach einem Nickerchen machten wir uns ausgeruht auf den Rückweg und trafen kurz nach dem Strand noch ein neugieriges Wallaby.

 

Nachdem wir wieder am Parkplatz waren, hieß es nur noch schnell einen Spot für die Nacht suchen.

Mount Amos Walk

Am nächsten Tag standen wir früh auf, da heute einiges auf dem Plan stand. Als Erstes nahmen wir den Mount Amos Walk in Angriff.

Wir hatten schon viel gelesen über diesen wohl gefährlichen Wanderweg und waren daher sehr gespannt. Schon am Eingang zum Weg warnte tatsächlich ein erstes Schild, dass der Weg nur etwas für fitte Leute ist und man sogar klettern muss. Unsere Vorfreude steigerte dies eigentlich nur noch mehr, denn wir mögen naturbelassene und etwas herausfordernde Wanderwege.

Zuerst führte der Weg aber wieder durch die gleiche Art von Wald, wie der gestrige Weg. Kurze Zeit später über einen Holzsteg und eine kleine Brücke. Dann wies ein zweites Schild erneut auf die Gefahren des Weges hin und ergänzte die Information damit, dass es ab hier sehr felsig wird und man teilweise klettern muss.

 

Tatsächlich veränderte sich die Landschaft abrupt. Mit einem Mal öffnete sich der Wald und wir standen mitten auf den Felsen des Berghangs. Begleitet von einem wahnsinnigen Panoramablick über die Bucht der Coles Bay. Wir waren von dem Blick überwältigt. Wie viel besser könnten das noch weiter bergauf wohl werden. 

Auch die Steine und der Berg sind besonders geformt. Fast alles ist irgendwie rund geschliffen. Kaum scharfe Kanten oder Grate im Berg.

Wir genossen ein paar Minuten die Aussicht und machten uns dann an den weiteren Aufstieg. Bald kamen auch die ersten steileren Stücke. Wir mussten über den blanken und teilweise glatten Fels nach oben. Noch ging es ohne die Zuhilfenahme der Hände, aber wir mussten schon aufpassen, dass wir nicht mit den Schuhen wegrutschen.

Dann erwartete uns die erste „Steilwand“. Wir waren überrascht, dass es doch relativ steil war und wir richtig klettern mussten. Ohne die Hände ist hier kaum was möglich. Aber es machte unglaublich viel Spaß ein klein wenig bouldern zu müssen. Wenn es nass ist, würden wir diesen Weg aber tatsächlich nicht gehen wollen.

 

Einige Kletterpassagen später erreichten wir das Plateau des Berges. Noch mussten wir auf den Ausblick aber etwas warten und uns zwischen Felsen und Büschen hindurchschlängeln. Eine letzte fünf Meter Steilwand später standen wir dann endlich auf dem Gipfelplateau.

Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick auf die Wineglass Bay und die auf der anderen Seite liegende Hazard Bay. Ein traumhaftes Naturbild, welches kaum in Worte zu fassen ist. Wir waren schlichtweg begeistert. Wir verbrachten fast eine Stunde hier oben und schauten die meiste Zeit einfach auf die unglaubliche Natur.

 

Der Weg hinunter war einfacher als gedacht. Nur ein zwei Mal mussten wir ein kurzes Stück auf allen vieren den Fels hinunterrutschen, da es nichts zum Festhalten gab und der Stein fast spiegelglatt war.

Cape Tourville Lighthouse

Zum Abschluss des bis dato sehr gelungenen Tages fuhren wir auf dem Weg aus dem Nationalpark noch kurz beim Cape Tourville Lighthouse vorbei.

 

Svea hatte nach dem anstrengenden Mount Amos Walk extra eine leichte Variante ausgesucht. Und leicht war der Weg tatsächlich sehr. In nur 10 Minuten spazierten wir auf einem Steg einmal um den kleinen Leuchtturm herum.

 

Zwischendurch gab es schöne Ausblicke auf die Buchten und interessante Informationstafeln am Geländer. Kein absolut wundervoller Weg, aber da er so extrem kurz und gut zu erreichen war, fanden wir es als Ende für heute super.

Danach ging es nur noch zum Campingplatz bei Friendly Beaches. Der war eigentlich schon komplett voll, wir durften uns aber nach einem Gespräch mit dem super netten Campwart auf die Stellplätze der Tagesbesucher stellen. Da hier allerdings der Boden für unsere Heringe zu hart war, fanden wir noch eine Ecke auf dem großen Platz bei einem netten australischen Pärchen.

Nach einem kurzen Besuch am Strand und der Stipvisite zweier wilden Wallabys bei uns am Zelt war Schlafenszeit.

Tipp 1: Im Nationalpark selbst gibt es einen günstigen Campingplatz, den Du über das Internet vorreservieren solltest. Dann noch einen Big4-Campingplatz direkt im kleinen Ort. Campingplätze umsonst liegen ein paar Fahrminuten vor dem Eingang des Parks.

 

Tipp 2: Unsere Campsite kurz vor dem Nationalpark war River and Rocks (for free): Direkt am Strand mit Plumpsklo (2WD kein Problem). Teilweiser sehr sandiger Untergrund, daher kannst Du nicht überall ein Zelt aufstellen. Generell ein etwas kleinerer Platz.
Fazit: für eine Nacht ok. Klo nicht wirklich sauber. Da er sehr klein ist, kann es eng werden.

 

Tipp 3: Unsere Campsite nach dem Nationalpark war Friendly Beaches (for free): Schöne separierte Campingsites nahe am Strand (2WD kein Problem). Hochwertige und saubere Plumpsklos. Wallaby Besuche bei Tag und am Abend. Schöner Strand.
Fazit: Top. Absolut zu empfehlen. Auch für mehrere Nächte.

 

Tipp 4: Kurz nach dem Tourismus Center am Eingang des Nationalparks gibt es saubere Toiletten, Kaltwasserduschen und Barbecues. Alles umsonst. Parkplatz heißt Rangers Creek.

 

Tipp 5: Auf jeden Fall den Mount Amos Walk gehen. Ein absolut cooler Weg und oben tolle Ausblicke. Bei Nässe nicht zu empfehlen, da dann extrem rutschig und gefährlich.

 

Tipp 6: Nicht nur zum Viewpoint der Wineglass Bay laufen, sondern runter bis an den Strand. Es ist sehr schön dort unten.  

 

Tipp 7: Bei den Toiletten am Parkplatz der Wineglass Bay gibt es Trinkwasser umsonst.


Bicheno

Aus Richtung Winegelass Bay fuhren wir weiter Richtung Norden, immer die Great Eastern Road entlang. Auf dem Weg zu den berühmten Bay of Fires machten wir einen Abstecher im Ort Bicheno um uns dort ein paar Attraktionen anzuschauen, zu tanken und kurz zu rasten.

 

Von unserer Campsite am Friendly Beach waren es nur 20km und wir somit schnell da.

Blowhole

Unser erster Stop lag nahe dem Ortsteingang, das Bicheno Blowhole. Wir konnten direkt am Strand mit Zugang zum Blowhole parken, wie praktisch. Ein Schild wies darauf hin, dass es hier an der Küste sogar die Chance gibt Pinguine zu beobachten. Da wir dies vorher nicht wussten, waren wir sehr überrascht.

 

Es war aber auch klar, dass wir kaum welche zu Gesicht bekommen würden, da nur ein paar wenige hier heimisch sind und meistens eher früh morgens oder abends zu sichten sind. Da wir glücklicherweise schon viele Pinguine auf unserer Reise sehen durften, war das aber halb so schlimm. Uns interessierte eh viel mehr das Blowhole.

 

Vom Parkplatz aus konnten wir die Fontänen sogar schonen sehen. Nach fünf Metern standen wir schon am Strand bzw. der Steinküste. Riesige Findlinge rundgeschliffen von den Gezeiten warten hier begangen zu werden. Auf vielen von ihnen befindet sich eine Schicht Algen, die rostrot/orange schimmern. Diese Farbenpracht in Kombination mit dem Blau des Meeres, der weißen Gischt, dem beigefarbenen Sand und dem Grün des Uferbewuchses fanden wir unglaublich schön.

 

Etwa fünfzig Meter vom Ufer entfernt liegt mitten in den Felsen ein Loch. Dieses ist mit dem Meer aber unterirdisch verbunden. Die tosende Kraft der Wellen sorgt dafür, dass hier das Wasser mit Gewalt nach oben gedrückt wird. Je nach Stärke der Welle stoß das Wasser bis fünf Meter hoch hinaus.

Den ganzen Weg dorthin konnten wir das Spektakel schon betrachten. Super das die Wellen ja nie aufhören und somit auch das Loch immer Wasser spuckt. Direkt neben dem Blowhole war der Blick noch schöner.

 

Ein paar Minuten genossen wir das Wasserspiel um dann noch ein paar Meter auf den Felsen spazieren zu gehen. Es gibt hier auch noch einen kurzen Coastwalk, auf den wir heute aber keine Lust hatten.

Diamond Island

Svea hatte im Internet von den Diamond Island gelesen und tolle Bilder gesehen. Da wollten wir natürlich hin. Auf dem Weg aus der Stadt, wo die Inseln liegen sollten gab es komischerweise aber überhaupt keine Hinweisschilder, wie sonst üblich bei „bekannten“ Attraktionen. Nur ein Hotel trug den Namen „Diamond Island Resort“. Das fanden wir seltsam.

 

Ein paar Mal wendeten wir und fuhren die Straße auf und ab, zu der parallel Google Maps die Diamond Islands anzeigte. Im Wasser war aber nur Wasser zu sehen, keine Insel. Nur eine Insel, mehr ein riesiger fußballplatzgroßer Felsbrocken ein paar Meter von der Küste weg, die laut Google aber Cod Rock hieß.

 

Erst ein paar Minuten später fanden wir beim Zoomen heraus, das Cod Rock der offizielle Name ist und Diamond Island „nur“ der Name für das Reservat auf dem Inselbrocken. Und entgegen Google die Inseln nicht irgendwo im Wasser liegen. Wir mussten aufgrund unserer Irrfahrt ein wenig schmunzeln.

 

Nun ging es daran, einen Zugang zum Fels zu bekommen. Gar nicht so einfach wie sich herausstellte. Das Resort hat zwar einen Strandzugang direkt vor der Insel, der ist aber privat und nur für Hotelgäste. Wir versuchten dennoch höflich nachzufragen, ob wir runter dürften, wenn wir danach etwas an der Bar trinken, dass wäre aber nur gegangen, wenn wir zuerst was trinken. Wir hatten aber keinen Durst und wollten auch Geld sparen. Daher ging die Suche weiter.

 

Schließlich war der am nächsten gelegene Zugang über den Redbill Beach. Von hier aus mussten wir zwar 1km über den Strand laufen, aber es gibt schlimmeres als bei Sonnenschein mit nackten Füßen durch den Sand zu laufen.

Da wir uns vorher keine Gedanken um Ebbe und Flut gemacht hatten, waren wir natürlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt vor Ort. Die Ebbe war erst seit zwei Stunden im Kommen. Das reichte bei weitem noch nicht aus, um trockenen Fußes auf die Insel zu gelangen. Und die Strömungen sind hier auch zu stark, als ob wir das im knietiefen Wasser riskieren wollten.

Somit begnügten wir uns mit ein paar Blicken auf das sicherlich schön zu bewandernde Eiland und fuhren weiter.

Aspley Waterhole

Etwas außerhalb des Ortsausgangs liegt der 6km lange Zufahrtsweg zum Aspley Nationalpark. Genau die richtige Entfernung, um nicht zu viel Zeit für einen kurzen Ausflug dorthin zu verlieren.

 

Wir wollten uns dort hauptsächlich das Wasserloch anschauen und vielleicht ein paar Bahnen schwimmen. Am Parkplatz wies uns ein Schild daraufhin, dass nur der Weg zum Wasserloch frei wäre. Der andere mögliche Wanderweg war wegen Waldbrandgefahr vorsorglich gesperrt. Gut das wir den eh nicht geplant hatten.

 

Zum Wasserloch waren es nur ein paar Minuten Fußmarsch durch den unspektakulären Wald. Dort angekommen merkten wir sofort, dass dies ein beliebtes Ausflugsziel für die Einheimischen ist. Viele Familien mit Picknickausrüstung befanden sich bereits verteilt am Ufer des kleinen Weihers. Weitere waren im Anmarsch.

 

Somit verzichteten wir auf ein Bad, da es uns zu voll war. Wenn man hier alleine ist, ist die Natur für eine kurze Erholung und Erfrischung super geeignet. Wir würden es aber immer nur empfehlen, wenn man wirklich genug Zeit auf der gesamten Insel hat.

Tipp 1: Das Blowhole kannst Du zu jeder Tageszeit besuchen. Es „funktioniert“ bei Ebbe wie bei Flut.

 

Tipp 2: Solltest Du Pinguine an der Küste suchen wollen, eignen sich früh morgens oder spät abends am besten.

 

Tipp 3: Guten Cappuccino und anscheinend auch lecker Essen (nicht selbst getestet, nur gesehen) gibt es im Pasini´s

 

Tipp 4: Das Eis im „I Sea Scoops“ war ok. Der Espresso gut.

 

Tipp 5: Wenn Du die Diamond Island begehen willst (inkl. Pinguine suchen) geht das nur bei Ebbe. Checke daher vorher im Internet die Gezeiten. Und genug Zeit für den Rückweg einplanen. Sonst hängst Du auf der Insel fest.

 

Tipp 6: Die Diamond Island kannst Du über den Redbill Beach zu Fuß erlaufen (ca. 10-15 Minuten). Den Parkplatz am Ende der Gordon Str. nutzen. Direkt am Cod Rock gibt es zwar das Diamond Island Resort, der Zugang dort ist aber nur für Hotelgäste oder Du musst an der Bar vorher etwas trinken.

 

Tipp 7: Du bist Süßwasser-Schwimmer? Dann auf zum Aspley Waterhole. Klein aber schön gelegen.


Bay of Fires

Der weltberühmte Strand ist in Wahrheit ein ganzer Küstenstreifen von ca. 50km Länge. Benannt nicht etwa nach den Felsen, die aufgrund des Algenbewuchses rot/orange leuchten, sondern weil ein Kapitän im Jahre 1773 vom Wasser aus extrem viele Feuer erspäht hatte. Diese wurden traditionell von den Aboriginis gelegt, um das Land freier von Bäumen zu halten, um besser Jagen zu können.

 

Die erste Nacht verbrachten wir kurz vor diesem weltberühmten Küstenstreifen in der Nähe der Stadt St. Helens an der Humbug Point Nature Recreation Area. Vorher deckten wir uns in St. Helens noch mit neuen Einkäufen ein.

Humbug Recreation Nature Area und St. Helens

Der Campingplatz war wie immer zu unserer Reisezeit schon ganz schön voll. Eine erste Möglichkeit ließen wir zunächst aus, in der Hoffnung etwas Schöneres zu finden. Als wir nicht fanden und wieder zurückwollten, war auch dieser erste Platz schon belegt. Glücklicherweise fanden wir noch ein kleines freies Plätzchen direkt am Zugang zum Strand. Zudem noch windgeschützt zwischen Büschen. Manchmal zahlt es sich aus, ein extrem kleines Zelt zu haben dachten wir uns.

 

Nachdem wir schnell das Zelt aufgebaut hatten liefen wir ein paar Meter Richtung Strand. Uns empfing ein wundervoller Anblick. Der Campingplatz liegt an der Spitze einer Meerenge, welche das offene wilde Meer von der ruhigeren großen Meereslagune rund um St. Helens trennt. Wir hatten unseren Zeltplatz zufällig genau am Eingang dieser Lagune erwischt.

 

Von der kleinen Düne schauten wir linker Hand auf das von Wellen tobende Meer und rechter Hand auf die ruhige Lagune mit einem tollen feinen Sandstrand, gesäumt von rundgeschliffenen Felsen aller Größen.

 

Wir liefen die Düne hinab, gingen ein wenig schwimmen, lagen im Sand und machten ein wenig Sport. Ein herrlicher Strandtag mit Erholungsfaktor.

Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach St. Helens, um uns den St. Helens Point und die großen Peron Dunes anzusehen. Dieses Gebiet liegt genau gegenüber von Humbug Point, getrennt durch die Lagune. Daher mussten wir wieder zurück. Wir nutzen den Beerbarrel Beach Track für eine morgendliche Joggingrunde. So konnten wir Sightseeing und Sport verbinden.

 

Allerdings war der Track anders als gedacht. Sehr schmal und sandig, so dass uns das Laufen etwas schwerfiel. Dafür hatten wir tolle Aussichten auf die kleinen Buchten inkl. Rundsteine und die üppige Küstenfauna.

Zurück am Parkplatz gingen wir noch neben dem Bootspier auf ein paar Steine sporteln und meditieren. Auf dem Rückweg nach St. Helens hielten wir noch kurz an einem der Parkplätze der Peron Dunes. Ursprünglich waren wir davon ausgegangen, dass es eine riesige Düne ist, wurde nun von einer ganzen Dünenlandschaft erwartet. Wie wir so einen kleinen Spaziergang durch die Dünen machten, fühlten wir uns ein wenig wie an der Ost- oder Nordsee.

 

Anschließend duschten wir in St. Helens gemütlich, um uns dann Richtung Bay of Fires aufzumachen.

Swimcart Beach mit Ausflügen zur Binalong Bay und The Gardens

Voller Vorfreude waren wir auf die Bay of Fires. Wir hatten schon so viele Bilder gesehen und wollten diese Küste nun unbedingt mit eigenen Augen sehen.

 

Wir hatten uns den Campingplatz Swimcart Beach ausgesucht, da dieser logistisch super ungefähr in der Mitte der Küste liegt. Heute waren wir früh dran, um noch genügend Wahlmöglichkeiten bei den Plätzen zu haben.

Direkt in den Dünen einen zu finden versuchten wir erst gar nicht. Sicherlich ist die Sicht hier fantastisch, aber in der Hauptreisezeit ein fast unmögliches Unterfangen und zudem bei Wind Sandstrahlgefahr 😊.

 

Etwas zurückgesetzt vom Strand fanden wir ein gemütliches Plätzchen mit Schatten und Sonne. Genug Platz zu den Nachbarn gab es auch, ein perfekter Start in den letzten Tag des Jahres 2019.

 

Danach genossen wir die Sonne am Strand, die Erkundung der Bay of Fires behielten wir uns für morgen vor. Am Nachmittag tranken wir unsere Reste Rum-Cola von Weihnachten, die wir im selbstgebauten Kühlschrank für ein paar Stunden vorher kühlen konnten und aßen Pasta.

Anschließend gingen wir auf Einladung zu unseren Nachbarinnen auf ein Gläschen Schampus. Verbrachten den Sylvesterabend mit quatschen und später Sterngucken am Strand.

 

Da auf dem Campingplatz nicht mehr viel los und wir müde waren lagen wir schon vor zwölf im Zelt und erlebten den Übergang ins neue Jahr gemütlich Arm in Arm kuschelnd.

 

Am nächsten Tag gingen wir auf Erkundungstour entlang der Küste. Zuallererst machten wir einen ausgedehnten Spaziergang am Strand entlang. Unseren Abschnitt kannten wir ja schon und wollten nun auch andere Buchten sichten. Der weiße warme Sand fühlte sich toll an den Füßen an, ab und zu erfrischend umspült vom kalten Salzwasser.

Das Ende des Strandabschnittes war von Felsen markiert. Wie fast schon tasmanisch typisch rund von den Naturgewalten. Auf vielen der Steine hatten sich Algen abgesetzt, die in allen möglichen Rottönen leuchteten. Wir kletterten über die Felsen und blickten in die nächste, etwas kleinere Bucht. Auch hier das identische malerische Bild von weißem Sand, blauem Wasser, grüner Küstenlandschaft und den markanten leuchtenden Felsen. Wahrlich ein fantastischer Teil unserer Erde.

 

Bis hin zur Sloop Reef Bucht kraxelten wir über große und kleine Steine, liefen barfüßig durch den Sand und genossen uns und die Natur. Auf ein paar großen Felsen machten wir Rast und lagen in der Sonne, bevor wir den Rückweg einschlugen.

Wieder am Zelt ging es mit dem Auto auf die Gardens Road. Wir fuhren bis zum Ende an einen Punkt, der sich „The Gardens“ nennt.

 

Hier spazierten wir einen kurzen Rundweg entlang der Dünen und über die überall anwesenden „Algenfelsen“. Im Rücken sah die Landschaft irgendwie nach Afrika aus. Weite grüne Wiesen, versprenkelt ein paar Häuser und kleine Bäume.

 

Anschließend fuhren wir ans andere Ende der Küste zur Binalong Bay. Am letzten Parkplatz der Küstenstraße fanden wir ein paar versteckte kleine Buchten, legten uns in eine von ihnen sonnen und dümpelten ein wenig im Wasser. Ich machte ein paar Übungen und Svea schlummerte den Schlaf der Gerechten.

 

Abends genossen wir die letzten Stunden auf dem Campingplatz. Die Bay of Fires hatte uns voll in ihren Bann gezogen.

Tipp 1: Unsere Campsites an den Bay of Fires

  • Dora Point Camping Area (Humbug) (for free): Großes Areal mit sandigem Untergrund. 2WD kein Problem. Plumpsklos und Kaltwasserduschen (wenn genug Wasser da ist).         Fazit: super schön am Strand gelegen. Aufgrund dessen, dass es in einem Seitenarm des Meeres liegt, ist das Wasser hier meist ruhiger als direkt am Meer. Gut zum Schwimmen. Toiletten ok. Gut für eine oder mehrere Nächte.
  • Swimcart Beach (Bay of Fires) (for free): Entlang des Strandes gibt es mehrere Campingplätze (alle 2WD). Ein riesiges Areal. Schön am Strand gelegen – super für Spaziergänge entlang der Bay of Fires. Saubere gute Plumpsklos, keine Duschen. Plätze schön voneinander abgetrennt. Sandiger Untergrund, also Zelte überall möglich.                             Fazit: Wir sind 2 Nächte geblieben. Tolle Lage an den Bay of Fires. Sehr zu empfehlen

 

Tipp 2: In Binalong gibt es am Strand zwei öffentliche Toilettenanlagen inkl. kalter Außendusche (kein Shampoo verwenden)

 

Tipp 3: Vom Parkplatz am Ende der St. Helens Point Road kannst Du super eine kleine Runde vorbei auf dem Beerbarrel Beach Track (max. 3km) laufen. Oder halt den Track gemütlich entlang spazieren.

 

Tipp 4: Warmwasserduschen findest Du in St. Helens. Es gibt drei Optionen. Meistens 2 AUD für 3-4 Minuten. Wir haben die am südlichen Ortseingang an der Georges Bay Esplanade genutzt.

 

Tipp 5: Frischwasser (also auch Trinkwasser) kannst Du ebenfalls in St. Helens auffüllen. Am Ende der Quail Street, Ortsausgang Richtung Bay of Fires.

 

Tipp 6: Beginnend vom Swimcart Beach kannst Du die ganze Küste am Strand entlangwandern. Wir sind bis Sloop Reef gegangen. Eine wunderbare Tour über Sand und die rot/orangenen Felsen.

 

Tipp 7: Fahre mit dem Auto bis zum Ende der Gardens Road und genieße eine halbe Stunde den kleinen Track (10 Minuten) und die Küste vor Ort.


Die Nordküste entlang

Von den Bay of Fires entschieden wir uns gegen eine Route komplett an den Nordostzipfel. Warum wissen wir auch nicht, aber in diesem Teil der Nordküste vermuteten wir einfach nicht so viele Sehenswürdigkeiten und schließlich hatten wir nicht genug Zeit für Alles auf Tasmanien.

 

Somit führte uns unser Weg über das Landesinnere, entlang des Tasman Highway immer weiter Richtung Launceston.

Halls Falls

Einen ersten Stop legten wir bei den Halls Falls ein. Da diese nur wenige Minuten vom Highway entfernt liegen dachten wir, dass es eine gute Abwechslung in der langen Fahrt sein könnte.

 

Dort angekommen schlenderten wir durch ein kleines hölzernes Eingangstor. An den Wänden waren Infotafeln zur Entstehung der kleinen Wasserfälle ausgehängt. Ehemals war hier eine kleine Mine und vor allem Baumfällergebiet. Die Menschen hatten eine erste Staustufe künstlich angelegt. Weitere Wasserfälle ergaben sich dann aus der Natur heraus.

 

Das Tor markierte für uns irgendwie ein Portal in eine andere Welt. Kaum hindurch wurden wir von einer Art Regenwald aufgesogen.

Nach 20 Minuten kamen wir an einem kleinen Lookout an, an dem wir nicht wirklich viel sahen und gingen weiter zu dem künstlichen Wehr. Dort fanden wir einen verwunschenen Anblick vor. Im Fluss lagen viele Bäume quer, das Wasser umspielte Felsen und bildete kleine Pools. Vom Wehr plätscherte das Wasser tiefer.

 

Auf dem Weg zurück und hinunter zu den Halls Falls nahmen wir noch ein zwei Abzweigungen mit und schauten uns die unterschiedlichen Abschnitte an. Die Halls Falls selbst sind etwas höher und sprudeln an zwei Ecken des Flusses zwei, drei Meter hinab. Ein schöner Flecken fast unberührter Natur, welcher den kurzen Abstecher gelohnt hat.

Lavender Estate

In Bridestowe machten wir auf unserer Route einen Schlenker zum dortigen Bridestowe Lavender Estate.

 

Auf dieser Farm wird der prämierte beste Lavendel der Welt gezüchtet und zu hochdekorierten Produkten verarbeitet. Da jetzt im Januar auch noch Blüte- und Erntezeit ist, konnten wir uns den Besuch nicht entgehen lassen.

 

Erst kurz vor dem Anwesen, nach einer der letzten Kurven konnten wir die Felder entdecken. Ein riesiges lila Meer strahlte uns an. An der Einfahrt zahlten wir die 10 AUD Eintritt (etwas zu hoch wie wir finden) und parkten. Dort bekamen wir auch eine kleine Broschüre an die Hand, denn das ganze Gelände darf man selbstständig erkunden, so lange wie man will.

Ein kurzes Stück vom Parkplatz den Hang hinauf und wir standen vor dem Café inkl. Shop. Auf der Rückseite beginnen die Felder und wir waren nochmal von der Größe und der Farbenpracht erschlagen. Verteilt auf mehrere Felder standen in unzähligen Reihen die Lavendelbüsche und leuchteten um die Wette. Alle Reihen zusammen sollen mehr als 200km Länge haben, Wahnsinn.

 

Von der Terrasse des Cafés gingen wir zunächst zur Trockenstube, wo es intensiv nach Gras und Lavendel roch. Anschließend warfen wir einen kurzen Blick in die Destille, in der das Öl hergestellt wird. Die Prozesse wurden schön dargestellt.

 

Das Highlight war dann aber der Besuch der Felder. Wir schlenderten durch die Reihen und genossen die „lila“ Blicke. Abseits der Besuchermengen hatten wir viel Spaß beim Fotoshooting mit uns selbst.