Brasilien, tauche ein ins Caipi-Land

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) ist eine Einreise als Tourist äußerst unkompliziert. Du brauchst lediglich einen noch 6 Monate gültigen deutschen Reisepass mit zwei freien Seiten. Bei der Einreise bekommst du dann ein kostenfreies Stempelvisum für max. 90 Tage.

Du brauchst zusätzlich eine sogenannte Einreise- bzw. Ausreisekarte. Diese bekommst Du während Deines Fluges, vor der Passkontrolle oder vorab als Download im Internet.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Brasilien sind Real oder auch Reais genannt. Wechselkurs zu unserer Reisezeit (Juni 2019) ca. 1,00€ zu 4,21 Real. Wir haben der Einfachheit halber vor Ort immer durch/mit 1:4 gerechnet.

In den großen Städten sowie in Foz do Iguazu kannst Du auch (fast) überall mit Karte zahlen. ATM gibt es zudem an jeder Ecke.

Sicherheit

Wir haben uns in allen drei Städten immer sehr sicher gefühlt. In Sao Paulo wie auch in Rio sind wir auch sehr oft mit der Metro gefahren, alles kein Problem. In Südamerika solltest Du aber natürlich besonders abends und nachts bestimmte Gegenden meiden.

Auch tagsüber immer aufmerksam sein, egal wo Du bist. Nicht von der Sicherheit täuschen lassen, Taschendiebstähle sind immer möglich. Mit Angst brauchst Du aber nicht durch die Städte laufen.

Reisezeit

Wie immer in unseren Berichten ist es uns nicht möglich eine wirkliche Empfehlung für die beste Reisezeit auszusprechen, gerade bei einem so riesigen Land wie Brasilien. Wir empfehlen, mach Dich ein wenig schlau und finde dann Deine persönlich beste Reisezeit. Denn schließlich bist Du, sind Deine Vorlieben und Präferenzen ausschlaggebend und nicht die der große Masse. Wir reisen z.B. ungern in der Hauptsaison, da ist dann immer sehr viel los und meistens auch alles etwas teurer. Lässt sich natürlich auf einer Weltreise nicht immer vermeiden.


Tipps

Tipp 1: In Brasilien kommt das Toilettenpapier nicht in die Toilette sondern in einen Mülleimer, der immer daneben bereit steht.

 

Tipp 2: Nicht zu viel Bargeld mit dir rumschleppen.


Sao Paulo

Unser Aufenthalt: 3 Tage
Reisemonat: Juni
Temperaturen: Tagsüber 18-20°C, Nachts ca. 12-15°C

Aus Johannesburg sind wir nach Sao Paulo, der größten Stadt der südlichen Halbkugel, geflogen. Wir sind gelandet als es bereits dunkel war, dennoch konnten wir eine kleine Ahnung von der Größe der Stadt erhalten als wir mit dem Taxi zu unserem Hostel in das Stadtviertel Vila Madalena fuhren. Vila Madalena ist bekannt für viele Kneipen, Bars und Straßenkunst. Wir haben uns in diesem Viertel wohl gefühlt und können es sehr empfehlen dort eine Unterkunft zu buchen.

Nach der langen Reise waren wir froh im Hostel anzukommen und freuten uns mit unserem ersten brasilianischen Bier auf der Terasse des Hostels auf die kommenden Tage des Großstadtdschungels.

 

Für unseren ersten Tag in Sao Paulo entschieden wir uns, an einer ‚Freewalking Tour‘ durch Downtown teilzunehmen. Wie Du von unseren anderen Reiseberichten weist, machen wir das ganz gerne. Die dreistündige Tour bot uns einen super Überblick und die Guides gaben viele Tipps, wo und was man essen soll, wo man kostenfrei an weiteren Attraktionen teilnehmen kann. Wir waren wirklich überrascht was Sao Paulo alles kostenfrei an Führungen anbietet. Gefühlt könnte man jeden Tag etwas unternehmen was den Geldbeutel schont. Im Anschluss an die Tour gingen wir zum Municipal market, den täglich geöffneten Markt in einer großen Halle, nahe Downtown. Auf diesem Markt findet man allerhand Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und einige Essensstände. Die Händler bieten an jedem Stand an das Obst zu kosten, bevor Du aber in die außergewöhnlichsten Früchte hineinbeißt, stelle sicher ob die Verkostung nicht doch etwas kostet.

Unser Guide empfahl uns ein Mortadella Sandwich zu essen. Wie sagte Sie so schön, es sei eigentlich Mortadella mit Brot und nicht Brot mit Mortadella. Und Sie behielt recht, die Brasilianer lieben gut belegte Sandwiches, mit ordentlich Fleisch drauf. Wir kosteten außerdem Coxhina, das ist eine Art weich frittierte Kartoffel mit z.B. Käse oder Fleischfüllung. Es schmeckte uns gut. Generell stellten wir fest das in Sao Paulo viel Frittiert gegessen wird und es viele kleine Snacks gibt, die man auf die Faust mitnehmen kann.

 

Am Abend gingen wir mit Reisenden aus unserem Hostel und Leuten, die wir auf der Freewalking Tour kennengerlernt haben in Vila Madalena in eine Bar um einen Happen zu esssen und unseren ersten brasilianischen Caipirinha zu probieren. Besser gesagt, wir versuchten es, denn auf einem Samstag auf die Rua Aspicuelta zu gehen, ist eine kleine Herausforderung. Die ‚Kneipenmeile‘ ist am Wochenende extrem überfüllt. Die Menschen stehen nicht nur in den Bars und Kneipen, sie stehen davor und auch auf der Straße, wo sich die Autos hindurchschlengeln. Wir begnügten uns mit einer Kleinigkeit von einem Foodtruck und fanden auch nach einiger Zeit eine Bar.

Unser erster Caipi war sehr lecker mit ordentlich Bumms. Die Brasilianer sparen nicht mit Alkohol, was bei den Preisen von 10€ pro Chaipirinha wenigstens fair war. Trinkgeld wird bereits auf der Rechnung häufig inkludiert und manchmal, wenn Livemusik gespielt wird, kommt eine extra Pauschale auf die Rechnung. Dann kann die Freude eines leckeren Chaipirinhas mit der Rechnung kurz gedämpft werden.

 

Wir versuchten unser Glück um in Clubs zu kommen, aber ohne längeres Anstehen war dies nicht möglich. Bereits um 23.00 Uhr stehen viele Leute in Schlangen vor Bars, Kneipen und Clubs. Plan daher etwas Zeit mit ein, wenn Du in dieser Metropole ausgehen möchtest.

 

In den kommenden Tagen haben wir eine weitere Frewalking Tour in dem Stadteil Vila Madalena unternommen. Diese Tour ging ebenfalls drei Stunden und im Zentrum dieser Tour stand vor allem die Straßenkunst von Sao Paulo. Besonders bekannt ist die Straße mit dem Namen Batman Alley. Sie erhielt dem Namen, da früher viel Kriminalität in dem Viertel war und die Leute das Batmanzeichen an die Wände malten. Mittlerweile sind nur noch wenige bis keine Batmanzeichen zu sehen aber der Name ist geblieben. Die Graffiti sind wirklich toll und man erkennt einige Künstler an ihren Gemälden wieder. Uns hat die Tour mit den Graffiti wirklich gut gefallen.

 

Wenn Du anschließend oder vor der Stadttour etwas essen oder trinken möchtest, können wir Dir die Straße "Rua dos Pinheiros" empfehlen. Wir waren z.B in einem kleinem Cafe (Brigadeiro) mit sehr leckeren Kuchen. Auf der Straße findest Du viele nette Bars, Restaurants und Cafes. Uns hat diese Straße besser gefallen als die Rua Aspicuelta.

An unserem letzten Tag in Sao Paulo sind wir zu dem größten Park von Sao Paulo, Parque Ibirapuera, gefahren. Du kannst Dir an einem Eingang des Parks ein Fahrrad ausleihen und den Park erkunden. Wenn Du, wie wir an dem falschen Ende ankommst, ist es aber genauso schön die grüne Oase zu Fuß zu erkunden oder Dich einfach auf eine der schönen Wiesen zu legen um zu entspannen. Wenn Du Lust hast, kannst Du auch eines der Museen besuchen. Wir haben dies nicht getan, da wir nach eher durchwachsenen Tagen froh waren, die Sonne zu genießen

Am Abend unseres dritten Tages sind wir mit dem Fernbus von Tiete nach Foz do Iguazu gefahren. Hier schauen wir uns die Iguazu Wasserfälle an. Die Fahrt dauert zwischen 16-18h, wenn man nicht wie wir so viel Pech hat. Da unser Bus nicht ausreichend gebucht wurde, mussten wir 3h auf einen anderen Bus aus Rio de Janeiro warten, da es sich für das Busunternehmen nicht gelohnt hätte 8 Passagiere nach Foz do Iguazu zu fahren. Mit also mittlerweile drei Stunden Verzug starteten wir und leider kam noch hinzu das wir einen Unfall auf unserer Strecke hatten. Wir erreichten Foz do Iguazu nach ca 21h.

 

Sao Paulo hat uns gut gefallen und man kann genügen entdecken. Die Stadt bietet sehr viel an Kultur, wie Museen und viele Aktivitäten sind sogar kostenfrei. Da die Stadt einfach unfassbar riesig ist, lohnt es sich mit der Metro oder Uber zu fahren. Zu Fuß ist man einfach zu lange unterwegs und man ist zu schnell erschöpft.
Unsere Erfahrung ist, das ein wenig portugiesisch sehr hilfreich ist. Spanisch oder Englisch sprechen nicht viele und wir waren sehr dankbar das uns hin und wieder Passanten geholfen haben. So konnten wir ohne Hilfe eines Passanten beispielsweise keine Bustickets am Busterminal kaufen, da der Verkäufer kein Englisch und auch kein Spanisch sprach. Die Brasilianer sind sehr hilfsbereit und freundlich. Wir haben uns immer wohl und sicher gefühlt und wir werden sicherlich nochmal nach Sao Paulo zurück kommen.

Tipps

Tipp 1: Gehe in die Seitenstraßen und suche nach kleinen individuellen Cafés. So haben wir das ein oder andere Kleinod gefunden.

 

Tipp 2: Nutze auf jeden Fall die Metro. Super ausgebautes Netz, sicher und günstig.

 

Tipp 3: Das Szeneviertel überhaupt ist „Vila Madalena“. Hier findest Du alles über Kneipen, Clubs und Restaurants. Wir fanden es allerdings dort schon zu voll. Die „Rua dos Pinheiros“ an der Metrostation „Fradique Coutinho“ hat uns besser gefallen.

 

Tipp 4: Downtown und CBD nur tagsüber besuchen. Nachts ist es da wie ausgestorben. Es gibt dort auch sehr viele Obdachlose. Die sind zwar harmlos, manchmal ist die Menge aber schon erschreckend.

 

Tipp 5: Die berühmte „Avenue Paulista“ ist eine reine Einkaufsstraße, die man unserer Meinung nach nicht besuchen muss. Wir waren da und fanden es langweilig.


Iguazu Wasserfälle

Unser Aufenthalt: 3 Tage
Reisemonat: Juni
Temperatur: Tagsüber ca. 18-23C, Nachts ca. 12-15C

 

Die zweiten der drei gigantischsten Wasserfälle der Welt warteten auf uns in Südamerika. So kurz nach den Victoria Falls schon den nächsten Hotspot besuchen? Auch wir waren ein wenig unsicher, ob das nicht zu schnell nacheinander passiert. Schließlich waren die Victoria Falls noch so präsent in unseren Gedanken. Aber die Reiseroute war so optimal gewählt. Ein späterer Besuch zu kompliziert.

 

Auf unserer Reise haben wir gelernt, jedem Augenblick und jedem Ort den Platz für sich zu geben den er verdient. Ohne ständiges Vergleichen, was denn nun der bessere, schönere Ort ist. Für uns hat jeder Ort etwas Wunderbares zu bieten.

 

So auch die Iguazu Falls. Unsere Reise war etwas abenteuerlich bzw. eher typisch südamerikanisches Alltagserleben pur. Um Budget zu sparen und mehr „Backpackerfeeling“ zu erleben, entschieden wir uns für eine Busreise von Sao Paulo nach Iguazu, anstatt den Flieger zu nehmen. Schon der Kauf der Tickets in Sao Paulo war mit Hindernissen verbunden.

Der Mensch am Schalter sprach kein Englisch und wir kein portugiesisch. Nur mit Hand und Fuß und einer netten Dame konnten wir verständlich machen was wir wollten. Als wir schon fast unsere Tickets in der Hand hielten, wollte er unsere Pässe sehen. Diese hatten wir natürlich nicht dabei, zurück ins Hostel sinnlos, über 30 Minuten entfernt. Vielleicht etwas naiv von uns ohne die Pässe los zu gehen, aber in Deutschland braucht man so etwas für inländische Verbindungen ja auch nicht. Mit unseren Handys ins Internet um auf die Cloud zurückgreifen war nicht möglich, da wir uns für die 2 Wochen in Brasilien keine SIM Karten geholt hatten (zudem ist das in Brasilien extrem kompliziert).

 

Also irrten wir im großen Busterminal umher, um irgendwo einen WIFI Zugang zu finden. Überraschenderweise super schwierig. In der hintersten Ecke fanden wir zum Glück ein „altmodisches“ Internetcafé. Hier gingen wir schnell in die Cloud, machten Fotos unserer dort gespeicherten Pässe und gingen zurück zum Schalter. Die Fotos wurden akzeptiert und wir hatten unsere Tickets in der Hand.

 

Am Abend ging es dann los. Geplante Fahrzeit 16h. Der Bus fuhr auch pünktlich ab, nur um dann allerdings eine knappe halbe Stunde später am Depot der Busfirma zu halten. Dort bekamen wir die Mitteilung, dass unser Bus aufgrund der wenigen Fahrgäste nicht weiterfährt und wir auf den Bus aus Rio warten müssen. Immerhin spendierten uns die Busfahrer Fritten und Cola in einer nahen Kneipe. Als nach mehr als zwei Stunden der Bus aus Rio eintraf, konnte es endlich weitergehen. Da auf der Strecke weitere Verzögerungen dazu kamen, kamen wir schließlich in Iguazu erst nach 22 statt 16 Stunden an. Zum Glück hatten wir genug Tage für Iguazu geplant und konnten die Verspätung somit gelassen nehmen. Im Hostel ließen wir den Abend bei einem Willkommens-Caipi gemütlich ausklingen.

Für unseren ersten Tag bei den Fällen haben wir uns die brasilianische Seite vorgenommen. Für diese reicht es, wenn Du einen halben Tag einplanst. Somit für uns ideal um langsam anzukommen und nachmittags weiter ausruhen zu können. Mit dem öffentlichen Bus ging es bequem und super günstig (50 Cent) nah vom Hostel bis genau vor den Eingangsbereich des Nationalparks.

 

Vom dortigen Gebäudekomplex brachte uns ein Shuttlebus in einer fast halbstündigen Fahrt zu den Fällen. An zwei Zwischenstationen kannst Du aussteigen um kurze Wanderwege zu gehen oder eine Schiffstour zu den Fällen zu unternehmen. Für beides waren wir nicht in der Stimmung und die Schiffstour war uns zudem zu teuer.

 

An der Endstation empfängt uns eine Herde süßer Nasenbären. Diese gibt es zuhauf im Nationalpark. Leider sind sie durch das Anfüttern der Touristen nicht nur süß, sondern auch sehr frech geworden und versuchen jede Gelegenheit wahrzunehmen, um an Taschen und Rucksäcke zu gelangen.

Von der ersten Aussichtsplattform genießen wir einen wunderbaren Blick auf einen ca. 200 Meter entfernten, unheimlich breiten Felsabschnitt, über den das Wasser in zwei Stufen tosend in die Tiefe fällt. Wow, wir sind begeistert von der scheinbar unendlichen Breite der Fälle. Und das ist erst ein kleiner Abschnitt der fast 3km langen Iguazu Falls, unglaublich.

Über einen gut ausgebauten Pfad geht es durch den Wald Richtung der weiteren Plattformen. Immer wieder öffnet sich schon auf dem Pfad der dichte Wald und lässt die Schönheit und Größe der Fälle in unsere Augen fallen. Alle paar hundert Meter wurden kleinere und größere Aussichtsplattformen in den Wald gebaut, so dass wir die Fälle in voller Pracht genießen können. Natürlich sind diese Plattformen ein beliebter Fotospot und wir müssen immer mal wieder warten, um diese begehen zu können. Insgesamt hält sich der Besucherandrang aber in Grenzen. Wir hätten mit wesentlich mehr gerechnet.

 

Am Beginn der Fälle wurde ein langer Steg über das Wasser der ersten Fallstufe gebaut. Wir ergattern uns zwei benutzte Regencapes und gehen los. Es ist heute nicht so warm, da wollen wir keine völlig durchnässten Klamotten riskieren. Der Steg verläuft parallel zum ersten Fall und wir sind linker Hand je nach Position nur zwischen 20 und 50 Metern vom herabfallenden Wasser entfernt. Rechter Hand fällt das Wasser die zweite Stufe hinab, an manchen Stellen stehen wir fast genau über der Abrisskante und können 40-50 Meter in die Tiefe schauen.

 

Erstaunlicherweise werden wir gar nicht so nass wie gedacht. Oft steht der leichte Wind auch günstig und weht die Gischt in eine andere Richtung. Zum ersten Mal sehen wir auch die brasilianische Seite der Fälle so wirklich. Alle anderen Ausblicke vorher waren ja auf die gegenüberliegende Seite, als0 Argentinien gerichtet.

Nachdem wir noch etliche Minuten auf den verschiedenen Aussichtplattformen verbracht haben, fahren wir mit dem Shuttlebus wieder zurück zum Ein-/Ausgang. Alles in allem haben wir nur den Vormittag gebraucht.

Der nächste Tag steht ganz im Besuch der argentinischen Seite. Wir haben uns für eine geführte Tour vom Hostel entschieden, nachdem wir am Vorabend mit einem Mitreisenden gesprochen hatten, der es auf eigene Faust probiert hatte und etliche Probleme auftraten. Im Nachhinein hatte er wahrscheinlich nur viel Pech, auf eigene Faust kannst Du die argentinische Seite also auch besuchen. Es spart dir halt etwas Geld.

 

Die Grenzüberquerungen kosten uns nicht viel Zeit. Der Fahrer steigt mit unseren Pässen aus und wir warten gemütlich im Minibus. An beiden Grenzen verbringen wir zusammen max. 30-45 Minuten. Am Eingang des argentinischen Nationalparks müssen wir noch ein gutes Stück mit einer Bimmelbahn zum Beginn der eigentlichen Wasserfallwanderwege fahren.

 

Du kannst den Weg auch komplett zu Fuß gehen, empfehlen wir aber nicht. Du verlierst zu viel Zeit, die Du nachher bei den Fällen dringend benötigst.

 

Auf der argentinischen Seite gibt es viel mehr Wanderwege. Alle führen dich durch den Wald oder über den Fluss zu vielen tollen Aussichtspunkten. Wir begannen unsere Wanderungen ganz am Ende des Parks um über einen langen Steg über den Fluss direkt zu einem der Höhepunkte, dem Hauptwasserfall, dem „Garganta del Diablo“ oder „Teufelsschlund“ zu gelangen. Hier standen wir besonders Dicht an den rumorenden und tosenden Wassern und hatten einen tollen Rundumblick auf die u-förmige ca. 700 Meter lange Wasserfront.

Auch die weiteren Wege im Park haben uns sehr gefallen. Fast überall gibt es tolle Blicke und Möglichkeiten den Wassermassen ganz nah zu sein. Besonders toll ist es, dass es die Möglichkeit gibt, zwei Ebenen der Fälle zu sehen. Es gibt einen oberen und einen unteren Wanderweg.

 

Beim oberen Weg wandelst du entlang der ersten Abrisskante und siehst die Fälle von ihrem jeweiligen Start. Du siehst, wie der relativ langsame Fluss immer mehr an Geschwindigkeit aufnimmt um dann mit voller Wucht in die Tiefe zu stürzen.

Der untere Weg verläuft auf der Ebene, an der die erste Fallstufe endet. Somit blicken wir einerseits nach oben und lassen das Wasser an uns vorbeirauschen um mit dem Blick nach unten die zweite Stufe der Fälle zu bewundern. Wir beobachten immer wieder, wie Wasser durch das satte Grün des Regenwaldes sticht. Einfach traumhaft diese Farbenpracht und das Spiel von Wasser und Pflanzen, eine Wunderwelt der Natur.

Tipps

Tipp 1: Beginne mit der brasilianischen Seite. Ein halber Tag reicht vollkommen aus und es ist eine gute Einstimmung auf den nächsten längeren Tag.

 

Tipp 2: Bereise die brasilianische Seite (wenn du auch dort wohnst 😊)auf eigene Faust. Die Busverbindungen sind super und günstig. Eine Tour/ein Guide ist nicht nötig.

 

Tipp 3: Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, besuche die argentinische Seite mit einer geführten Tour. Vor Ort kannst Du dich auch von den anderen trennen. Haben wir auch so gemacht. Geführt sind die Grenzübergänge bequemer. Auf eigene Faust geht aber auch. Wir haben Leute getroffen bei denen alles reibungslos lief, sowie aber auch Gegenteiliges gehört.

 

Tipp 4: Als Unterkunft auf der brasilianischen Seite können wir das Hostel Tetris empfehlen. Gute Lage, fußläufig mehrere Restaurants und ein Supermarkt. Bushaltestelle um die Ecke.

 

Tipp 5: Das kleine Café „Empório com Arte“ neben dem Hostel Tetris ist toll. Unbedingt besuchen.

 

Tipp 6: Pass auf die Nasenbären auf. Sie sehen niedlich aus, sind aber ganz schön neugierig und gehen sofort an deinen Rucksack wenn Du ihn abstellst.

 

Tipp 7: Kauf dir kein Regencape. An den Stellen wo Du eines benötigst, frage einfach Leute die dir entgegenkommen. Meistens schmeißen die ihre Capes weg. So haben wir unsere bekommen. Spart Geld und schont die Umwelt. Gib Dein Cape nach Gebrauch dann natürlich auch bitte weiter.


Rio de Janeiro

Unser Aufenthalt: 9 Tage
Reisemonat: Juni
Temperatur: Tagsüber ca. 23-28C, Nachts ca. 18-20C

 

Rio, die berühmte Stadt am Zuckerhut. Wenn wir schon einmal in Brasilien sind, dann wollen wir uns diese Stadt natürlich nicht entgehen lassen. An der Copacabana einen Caipirinha genießen, dazu konnten wir nicht nein sagen.

 

Aufgrund unserer „Buserfahrungen“ von Sao Paolo nach Iguazu (22 Stunden) sowie den zusätzlichen mind. 6 Stunden von Sao Paulo nach Rio, haben wir uns für einen Flug entschieden. Der Preisunterschied zu einer Busfahrt war auch nicht sehr groß, was uns die Entscheidung pro Flug noch weiter vereinfacht hat. Alle Inlandsflüge landen auf dem kleineren, innerstädtischen Flughafen von Rio. Alleine der Anflug dorthin ist schon ein Erlebnis. Der Flieger umkreist die ganze Stadt, sinkt immer tiefer und gibt uns tief zwischen den Bergen den Blick auf die Christusstatue und den Zuckerhut frei. Parallel zum Strand Flamengo schweben wir in wenigen Metern Höhe Richtung Landebahn. Diesen tollen Anblick schon aus der Vogelperspektive hatten wir nicht erwartet. Umso mehr stieg unsere Vorfreude auf die nächsten Tage in der Stadt.

 

Von der Luft aus konnte man auch sehen, wie grün Rio ist. Eingebettet zwischen Bergen schmiegen sich die einzelnen Stadtteile in die Landschaft ein und auf einer Seite begrenzt der blaue Ozean das pulsierende Leben.

Praktisch, am Flughafen gibt es direkt eine Uber Station. Taxis sind natürlich auch möglich, da wir aber kein Portugisisch können und nicht abgezogen werden wollen, nehmen wir den Uber. Da ist der Preis von vornherein klar. Wie immer auch eine kostengünstig und sichere Lösung. Aufgrund des immensen Stadtverkehrs brauchen wir für die 6km zum Hostel gute 30 Minuten.

 

Für die ersten Tage haben wir uns für ein Hostel im Viertel Gloria entschieden. Von hier erreichen wir entweder zu Fuß oder mit der Metro schnell viele interessante Punkte der Stadt. Rio hat so viel zu bieten.

 

Maracana

Wir hatten Glück, an unserem ersten Wochenende in der Stadt fand im berühmten Maracana Stadion das Stadtderby Fluminense gegen Flamengo statt. Im Maracana, der Stätte unseres WM-Triumphes ein Spiel mal live zu sehen war zwar nicht geplant, aber das mussten wir uns unbedingt ansehen. Mit der Metro ging es zum Stadion. Vor Ort mussten wir leider erfahren, das dort offiziell gar keine Karten verkauft werden. So etwas kennen wir aus Deutschland gar nicht. Nach zähen Verhandlungen mit den Schwarzmarkthändlern gelang es uns aber doch noch zwei Karten zu einem vernünftigen Preis zu ergattern. Das Spiel lief da zwar schon ein paar Minuten, das war uns aber egal. Hauptsache wir waren im Stadion. Das Spiel selbst war eher mau. Irgendwie klischeehaft, da kaum ein Spielfluss vorhanden war und sich die Spieler viel auf Einzelaktionen konzentrierten. Dafür war die Stimmung in unserer Kurve gut. Leider ging das Spiel ohne Tore zu Ende, wir waren aber um eine tolle Erfahrung reicher.

Favela Tour Dona Marta

Nach langem Ringen mit uns selbst nahmen wir an einer Favela Tour teil. Die Armenviertel eines Landes, einer Stadt zu besuchen, damit tun wir uns immer schwer. Auf der einen Seite interessiert es uns, wie die Menschen dort leben und wie die Wirklichkeit außerhalb der Touristenspots aussieht. Auf der anderen Seite fragen wir uns immer, ob das nicht ein Vorführen der Menschen beinhaltet und diese sich wie im Schaufenster ausgestellt fühlen. Auf unserer Reise in Afrika hatten wir aus diesen Gründen auf eine Townshiptour verzichtet. Hier in Rio siegte dann aber doch unsere Neugier. Wir besuchten die Favela Dona Marta. Diese hat sich als „Vorzeige-Favela“ vor einigen Jahren den Touristen geöffnet, um die Favelakultur und Lebensweise zeigen zu können. Die Regierung (aktuell sind die Programme leider eingestellt) versuchte ebenfalls die Kriminalität u.a. mit Bildung der Bevölkerung aus den Favelas zu verbannen und unterstütze die Bewohner mit dem Bau von Schulen, der Versorgung mit fließend Wasser und Strom sowie einer Bergbahn um den Aufstieg nach oben zu erleichtern. Daher ist Dona Marta auch eine der sichersten Favelas in ganz Rio. Dona Marta wird einigen unbewusst auch sehr bekannt sein, denn hier wurde u.a. das Musikvideo von Michael Jackson zu dem Song „They don´t care about us“ oder auch Szenen zu „Fast and the Furios gedreht".

 

Wie fast alle Favelas liegt Dona Marta am Hang eines Berges. Dies liegt daran, dass in der Vergangenheit die reiche Bevölkerung in den Ebenen lebte. Nach der Verbannung der Sklaverei durften auch die Armen und Sklaven Häuser besitzen. Die einzigen freien „Bauplätze“ lagen aber in den Bergen. Daher siedelten sich die Armen hier an.

Mit der Bergbahn ging es ganz nach oben. Durch enge, verwinkelte Gassen erkundeten wir mit unserem Guide die Favela. Tatsächlich ist es durch die Enge, die vielen Tiere und die große Anzahl von Menschen oft sehr sehr dreckig. Unter diesen Umständen aufzuwachsen und zu Leben ist schon extrem hart. Am Umgang der Kinder untereinander, die uns auf unserem Weg begegneten, konnte man auch sehen, dass das Recht des Stärkeren gilt.

Am Michael Jackson Square, einem kleinen ca. 30qm großen Platz machten wir kurz halt. Hier wurde ein Mosaik von Michael Jackson auf eine Wand geklebt, sowie eine Statue zur Erinnerung an den Videodreh aufgestellt. Natürlich gibt es auch einen obligatorischen Souvenirshop.

 

Um einen Eindruck vom Inneren der Häuser zu erhalten, durften wir das Haus unseres Guides besuchen. Sicher ist das auch eines der besseren Häuser in der Favela, aber wir waren überrascht, wie groß die Häuser von Innen sind und wie gemütlich es sich die Bewohner gemacht haben. Über kleine, enge Wendeltreppen gelangten wir vom Friseursalon der Mutter im Erdgeschoß durch das Wohnzimmer zu einer kleinen Terrasse, auf der wir uns selbst Caipirinhas machen konnten. Von hier aus konnten wir den Zuckerhut sowie die Christusstatue sehen. Sicher nicht der schlechteste Ausblick von einer Terrasse in Rio.

 

Zum Abschluss der Tour besuchten wir noch eine Sambaschule. Entstanden als Ausdruck des Protestes gegen die Regierungen und schlechte Lebensumstände wird Samba heute u.a. dazu genutzt, den Kinder und Menschen in den Favelas eine Aufgabe und ein sinnvolles Hobby zu vermitteln. Der Rhythmus der Trommeln zog uns direkt in den Bann und lies kurz Karnevalsstimmung bei uns aufkommen.

Innenstadt (Hafen, Escadaria Selaron, …)

Die Innenstadt von Rio bietet unzählige Möglichkeiten sich auszutoben. Besichtigungen, Museen oder pulsierendes Nachtleben, eigentlich ist alles möglich.

 

Wir können Dir hier nur einen kleinen Auszug der Aktivitäten zeigen, die wir gemacht haben.

 

Die Hafengegend fanden wir sehr schön. Hier findest Du das Museum der Zukunft, welches wir leider nicht besucht haben, welches aber total toll sein soll. Einen 5-Minuten Spaziergang entfernt gibt es das größte Straßengraffiti (Mural) der Welt. Auf überwältigenden 3000qm hat sich der bekannte Künstler Eduardo Kobra verewigt. Erstellt im Auftrag der Stadt im Vorfeld der olympischen Spiele 2016 brauchte er zwei komplette Monate mit je 12 Stunden Arbeit pro Tag um das Kunstwerk mit dem Namen „Etnias“ oder wie von ihm selbst ursprünglich „We are one“ genannt, fertig zu stellen. Das Mural ist inspiriert von den olympischen Farben und zeigt die fünf Kontinente der Welt, sowie von jedem Kontinent einen Ureinwohner. Neben der schieren Größe beeindruckte uns das Kunstwerk mit seinen unglaublichen feinen Details.

Gute 20 Minuten Fußmarsch entfernt sind die Escadaria Selaron zu finden. Eine sehr lange Treppe voller Mosaikfließen mit Motiven aus aller Welt. Besonders Abends wenn die Treppen beleuchtet sind, hat diese Stelle ein besonderes Flair. Wir verbrachten hier locker 2 Stunden um einfach auf den Stufen zu sitzen, die Leute zu beobachten und Fliesen mit den Motiven unserer Heimatstädte zu suchen. Bestimmt findest auch Du eine Fliese die Dir etwas bedeutet. Kauf Dir einen Kaffee oder etwas anderes leckeres zu trinken und begib dich auf Entdeckungsreise.

An vielen Stellen kannst Du stoppen, auf den Stufen verweilen oder tolle Fotos machen.


Wanderung Pedra da Gávea

Ein absolutes Highlight bei unserem Aufenthalt in Rio. Der Berg ist mit 842m mehr als doppelt so hoch wie der Zuckerhut.

 

Vorab: die Wanderung ist zeitaufwendig und dauert hoch je nach Tempo 2,5-5 Stunden, runter dann nochmal 1-2 Stunden. Auf dem Gipfel willst Du natürlich auch etwas Zeit verbringen, daher nicht später als 10 Uhr starten. Egal zu welcher Jahreszeit ist der Hike schweißtreibend, also unbedingt viel Wasser einpacken, mind. 2 eher 3 Liter pro Person. Am Ende kommt ein krasses Vertikalstück, bei dem Du ca. 20 Meter richtig klettern (inkl. Sicherung) musst. Aufgrund des Kletterstückes auch eher mit Guide als auf eigene Faust zu empfehlen.

 

Frühmorgens ging es mit der Metro bis zur Endhaltestelle „ Jardim Oceânico Station“. Dort trafen wir unseren Guide und gingen noch ca. 20 Minuten bis zum Einstieg am Fuß des Berges. Ab dem Einstieg geht es direkt steil bergauf. Zunächst eine gepflasterte Strasse entlang, die aber schnell in den Wald führt.

Der weitere Pfad führt fast durchgängig durch den Wald des Berges. Zumeist geht es serpentinenartig zwischen den Bäumen den Hang hinauf. Nur kurze Flachstücke geben uns ein wenig Erholung. Immer wieder gibt es auch Abschnitte, bei denen wir über Felsen klettern müssen oder uns an Ketten die dicken Felsbrocken hinaufziehen. Das ist ein Hike nach unserem Geschmack, mitten in der Natur, unbefestigte Wege und auch viel Action dabei.

 

Immer wieder öffnet sich die dichte Vegetation und gibt uns tolle Aussichten auf die einzelnen Stadtteile von Rio oder auch unberührte, naturbelassene Hänge anderer Berge preis. Trotz aller Anstrengung ein herrlicher Wanderweg. Natürlich treffen wir unterwegs auch auf andere Wanderer, aber wir empfanden es nicht so, als ob wir auf einer „Autobahn“ unterwegs sind.

 

Nach guten 2 Stunden öffnet sich der Wald und es wird felsiger. Immer weiter steigen wir nach oben, bis wir plötzlich vor einer fast senkrecht aufragenden Felswand stehen. Wie wir da hochkommen sollen ist uns zunächst ein Rätsel. Die ersten 10 Meter steigen wir in die Wand ein, es gibt genügend Felsvorsprünge, an denen wir uns hinaufziehen können. Am steilsten Stück klettert unser Guide vor und wirft uns von oben ein Seil inkl. Klettergurt hinunter. Mit dieser Sicherung gelingt es uns nacheinander, dass extrem steile Stück (ca. 20 Meter) zu bezwingend. Die Wanderer ohne Guide müssen ohne Sicherung klettern. Das ist natürlich möglich, Du musst dir aber bewusst sein, dass es echt richtig gefährlich ist. Stürtzt Du drohen schwerste Verletzungen.

 

Nach diesem Kletterstück folgen wir dem steilen schmalen Pfad weitere 20 Minuten, bis sich eine flache kleine Grasebene zeigt und ein dahinterliegender Fels. Unser Ziel.

 

Von diesem Felsen aus genießt Du eine wunderbare Aussicht auf Rio. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, am Rand geht es kerzengerade hunderte Meter in die Tiefe.

Der Rückweg ist nach dem Abseilen am Kletterstück schneller erledigt als der Aufstieg. Verschwitzt aber glücklich sitzen wir in der Metro und lassen die einmaligen Bilder durch unser Gedächtnis kreisen.

Copacabana und Ipanema

Zu Sveas 30tem Geburtstag haben wir uns ein paar Tage ein Hotel an der Copacabana gegönnt. In einem King Size Bett zu liegen, mal wieder viel Platz, Privatsphäre und ein eigenes Badezimmer zu haben, ist Luxus den wir nach vielen Nächten in Hostels extrem zu schätzen wissen. Auch das reichhaltige Frühstücksbuffet war eine willkommene Abwechslung.

 

Die Strände Copacabana und Ipanema sind wohl die bekanntesten in Rio, vielleicht sogar auf der Welt. Und wir müssen sagen, für einen Stadtstrand sind beide Abschnitte wirklich schön. Die Copacabana verfügt über eine Promenade zum Flanieren und eine Joggingstrecke. Alle paar hundert Meter befindet sich eine freie Fitnessstation, an der man allerhand Übungen machen kann. Am breiten Strand laden Volleyballnetze und Fußballtore zum gemeinschaftlichen Sport ein. In regelmäßigen Abständen gibt es kleine Strandpavillons, in denen man überraschend günstig trinken und Essen kann. Die Caipirinhas sind sehr lecker, das Essen auf gutem Imbissniveau.

Der Strand selbst ist so breit, dass wir auch wenn es voll war, genug Platz für uns hatten. Handtuch an Handtuch mussten wir glücklicherweise nicht liegen. Das Meer selbst ist an der Copacabana ruhig und flach. Eine wirkliche Abkühlung brachte es durch die hohe Wassertemperatur aber nur bedingt.

 

Der Sandstreifen von Ipanema ist schmaler und liegt drei Meter unterhalb der Promenade. Die Wellen brechen teilweise heftig an Strand, also nix für kleine Kinder. Wir hatten aber Spaß in diesen kräftigen Wellen, Svea wurde sogar einmal beim reinlaufen überrascht und komplett auf Links gedreht.

 

Natürlich möchten wir erwähnen, dass es an beiden Stränden extrem viele laufende Strandhändler gibt. Von Essen über Kleidung, bis hin zu Massagen ist das übliche Angebot. Auf der einen Seite praktisch, da man kaum etwas selbst zum Strand mitbringen muss, auf der anderen Seite mit der Zeit nervig, da wir mindestens alle 3 Minuten einen der Händler abwimmeln mussten. Die sind zwar alle nett und gehen auch direkt wieder, wenn man nichts möchte, aber die Masse macht es irgendwann anstrengend.

 

Wir haben uns an beiden Stränden sicher gefühlt und beide sind auch sehr sauber. Dennoch empfehlen wir Dir, nimm keine oder kaum Wertsachen mit und bitte jemanden Seriöses auf Deine Sachen aufzupassen, wenn Du ins Wasser gehst. Denn schnell kann alles geklaut werden. Wir haben uns mit den Einwohnern darüber unterhalten, da uns diese auch gebeten hatten auf deren Sachen aufzupassen. So kommt man als schöner Nebeneffekt auch mit etwas Glück in Gespräche mit Einheimischen.

Zuckerhut und Stadtteil Mura de Urca

Natürlich war auch der Zuckerhut ein Muss bei unserem Aufenthalt in Rio und ein Besuch obligatorisch.

 

Die Seilbahn hoch zum Zuckerhut ist zweigeteilt. Zur Mittelstation gibt es zwei Wege.

 

Der einfache, aus unserer Sicht aber auch langweiligere Weg ist die Seilbahn zu nehmen. Es gibt aber auch die Möglichkeit zur Mittelstation zu wandern. Dieser Weg ist sehr sicher und auch für untrainierte einfach zu begehen. Je nachdem wie fit Du bist, benötigst du zwischen 25-45 Minuten für den Aufstieg. Zunächst geht es vom Anfangspunkt nahe der Talstation der Seilbahn über einen geteerten Weg bis zum Einstieg in den Regenwald. Von dort führt der Weg in vielen Windungen, mit steilen aber auch flacheren Abschnitten den Berg hinauf. Zwischendurch hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf die Stadt und das Meer.

An der Mittelstation kaufst Du dann Dein Ticket um auf den Zuckerhut zu kommen, zu Fuß weiter ist nicht möglich, dafür wäre auch der Zuckerhut viel zu steil.

 

Die Fahrt mit der Seilbahn dauert keine 2 Minuten. Oben angekommen gibt es eine sehr große Plattform mit zwei Ebenen und nach hinten raus noch einen kleinen „Garten“ im Regenwald.

 

Schon die Ausblicke aus der Seilbahn waren atemberaubend. Auf der Plattform selbst gab dann Rio seine ganze Schönheit preis. Ähnlich wie bei der Cristo Statue hatten wir ganz viele unterschiedliche Perspektiven auf die Stadt. Da der Zuckerhut etwas vorgelagert im Meer liegt, schaust Du hier frontal auf die ganze prachtvolle Kulisse der Stadt.


Vor oder nach dem Besuch des Zuckerhutes können wir Dir auch einen Abstecher in den Stadtteil Mura de Urca am Fuße des Zuckerhutes ans Herz legen. Vom kleinen Fischerhafen aus kannst Du komplett entlang des Meeres bis zur Militärbasis am Ende des Stadtteils laufen. Fast immer geschützt durch schattenspende Bäume ist der Spaziergang auch bei viel Sonnenschein sehr erträglich. Ein, zwei kleinere Café´s entlang des kurzen Spaziergangs laden zum Verweilen ein.

Cristo de Redentor

Um zur berühmten Cristo Statue zu kommen gibt es verschiedene Wege. Du kannst mit der Zahnradbahn hinauffahren, zu Fuß durch den Parque Large hinaufwandern, ein Taxi/Uber nehmen oder mit einer organisierten Minibus-Tour fahren.

 

Jede Art hat ihr für und wieder. Wir haben uns für die Minibus-Tour entschieden. Warum? Anbei für Dich ein kurzer Überblick zu den einzelnen Möglichkeiten aus unserer Sicht. Generell solltest Du so früh wie möglich hoch fahren, da sich im Tagesverlauf immer mehr Menschen oben aufhalten.

 

Zahnradbahn: Sicher ein Erlebnis, mit der Bahn mitten durch den Regenwald den Berg hinauf zu fahren, aber auch umständlich und teuer. Die Bahn fährt in bestimmten Zeitabständen (alle 20-30 Minuten), empfohlen wird sich ein Ticket für einen gewünschten Timeslot vorab im Internet zu kaufen. Dafür musst Du dich aber registrieren. Kaufst Du das Ticket vor Ort, musst Du u.U. mit langen Schlangen rechnen und auch noch auf die Bahn selbst lange warten, da Du vermutlich eine schlechte Einstiegszeit zugeteilt bekommst. Den Ticketpreis finden wir für das Erlebnis in einer überfüllten Bahn zu sitzen viel zu teuer. Zur Talstation kommst Du nur mit dem Uber oder dem Taxi, da die Metroanbindung extrem weit weg ist, somit weitere Zusatzkosten.

 

Zu Fuß durch den Parque Large: Sicher eine tolle Option, vor allem für Naturfreunde. Kostengünstig, da nur der Eintritt in den Park zu zahlen ist, der selbst schon einen Besuch wert ist. Der Hikingweg ist dann kostenfrei. Oben muss dann nur der Eintritt zur Statue bezahlt werden. Der Weg selbst muss schön, aber auch anstrengend sein. Grundsätzlich schreckt uns das nicht ab, da wir solche Wanderwege lieben. Da der Weg mitten durch den Regenwald und nah an Favelas vorbei führt, ist er aber leider nicht sicher. Schon oft sind hier Wanderer überfallen worden. Jetzt zu sagen, ok, dann gehe ich halt ohne Wertgegenstände, macht wenig Sinn, da Du oben dann z.B. keine Fotos machen kannst. Das Risiko musst Du natürlich selbst kalkulieren. Wir haben mit anderen Touris gesprochen, die den Weg gegangen sind und alles sicher war, wir haben aber auch mit Locals gesprochen, die den Weg nur gemeinsam mit vielen Personen und mit einem alten Telefon für Fotos gegangen sind.

 

Taxi/Uber: Bequem von Deinem Ausgangspunkt durchführbar und je nach Verhandlungsgeschick oder Uberpreis nicht unbedingt teuer. Es gibt nur zwei Probleme. Zum einen dürfen Autos nur bis zu einem Sammelpunkt, ein paar hundert Meter unterhalb der Statue fahren. Du musst also von da aus Laufen oder auf einen Minibus warten und verlierst Zeit. Zum anderen ist der Rückweg das Problem. Zunächst musst Du wieder runter laufen und dann das Glück haben auf ein Taxi oder Uber zu treffen.

 

Minibus: Überall in der Stadt bieten Tourenanbieter und deren Straßenverkäufer Minibustouren zum Cristo an. Wir empfehlen aber ganz eindeutig nur die einzige, offizielle Nationalparkgesellschaft „Paineiras Corcovado“. Sie sind die einzigen, die komplett bis ganz nach oben fahren dürfen (ein kurzer Umstieg an der Kasse notwendig). Die Busse sind klimatisiert und Du kannst dir vorab im Internet das Ticket (es ist inkl. Ticket für die Statue, also nicht nochmal oben an der Kasse anstehen) für Deine gewünschte Abfahrtszeit kaufen. Zurück kommst Du mit den gleichen Bussen. Die Abfahrtszeit kannst Du frei wählen, da die Busse oben an der Statue alle 15-20 Minuten abfahren. Einziger Nachteil, es gibt nur zwei Einstiegsorte. Da einer an der Copacabana liegt, war es für uns fußläufig und unheimlich praktisch.

Wir haben wie geschrieben die Busse von „Paineiras Corcovado“ genommen und alles lief problemlos und schnell ab.

 

Von der Bergstation ist es nur noch eine 5-minütige Busfahrt zum Fuße der Statue. Von dort sind es wenige Treppen, bis wir vor der Statue standen. Mit den typischen ausgebreiteten Armen thront der Cristo über Rio. Es war witzig zu beobachten, wie sich die Menschen in allen möglichen Posen winden, teilweise sogar auf dem Boden vor der Statue herumkriechen, um "besondere" Fotos zu machen. Auch wir machen gerne schöne Fotos, das war uns aber alles zu albern und viel beeindruckender als die Statue selbst fanden wir den Ausblick von hier oben. Vor allem bei dem guten Wetter was wir hatten. Kaum Wolken und die Sonne strahlte.

 

Von jeder Stelle der Plattform hat man einen anderen Blickwinkel auf die Stadt. Mal auf die Pferderennbahn, die Strände oder den Zuckerhut sowie auf das Maracana. Glücklicherweise war wenig los, sodass wir ohne großes Gedränge jeden Blickwinkel in aller Ruhe erkunden und genießen konnten. Als wir auf der Rückseite der Statue standen, öffnete sich die Tür der kleinen Kapelle die sich im Sockel der Statue befindet und eine Hochzeitsgesellschaft trat heraus. Es war überraschend und schön einen solchen Moment der Freude miterleben zu können.


Tipps

Tipp 1: Fahre viel mit der Metro. Sicher und günstig. Je nachdem wie lange Du in der Stadt bist, kannst Du dir auch eine wiederaufladbare Metrokarte holen.

 

Tipp 2: Zum Cristo mit dem Minibus von „Paineiras Corcovado“ fahren.

 

Tipp 3: Zur Mittelstation vom Zuckerhut die kleine Wanderung nehmen, um Geld zu sparen und tolle Aussichten zu genießen. Vorher oder anschließend durch den Stadtteil Mura de Urca schlendern.

 

Tipp 4: An jedem Strand kannst Du toll joggen gehen und umsonst die Outdoorfitnessstationen nutzen.

 

Tipp 5: Unbedingt zur „Pedra da Gávea“ wandern! Wahnsinnige Aussicht auf Rio plus ein toller, abenteuerlicher Wanderweg. Im Idealfall mit Guide, da Du das Steilstück lieber mit Seil und Sicherung klettern solltest als komplett ungesichert (u.U. Lebensgefahr).

 

Tipp 6: Im Restaurant „Capricciosa“ eine Pizza essen, die ist da echt lecker. An der Copacabana Höhe Posto 4; R. Domingos Ferreira, 187


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Kommentare: 1
  • #1

    Siggi (Samstag, 03 August 2019 13:01)

    Toller erlebnisbericht der lust auf mehr macht. Ihr könntet auch reisebericht reporter in der touristik arbeiten �