Kolumbien -
Regenwälder, Anden und  Kaffeeplantagen

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) ist eine Einreise als Tourist äußerst unkompliziert. Du brauchst lediglich einen noch 6 Monate gültigen deutschen Reisepass mit zwei freien Seiten. Bei der Einreise bekommst du dann ein kostenfreies Stempelvisum für max. 90 Tage.

Achtung: reist Du über Brasilien ein, benötigst Du eine gültige Gelbfieberimpfung (Stand Juli 2019).

Währung & Bezahlung

Die Währung in Kolumbien sind Peso (COP). Wechselkurs zu unserer Reisezeit (Juni/Juli 2019) ca. 1,00€ zu 3.577 COP. Also gar nicht so einfach umzurechnen. Wir haben der Einfachheit halber so gerechnet, dass 20.000 COP ca. 5,5 € sind, 10.000 COP demnach 2,70€. Damit kannst Du ganz gut auf- und abrunden. Stimmt nicht zu hundert Prozent aber gibt immer eine fast ganz genaue Annäherung.

In Kolumbien (die Gebiete die wir bereist sind) war die Versorgung mit Bargeld einfach. Es gibt fast überall ATM´s. Aber Achtung: das Maximum, was Du am Automaten abheben kannst sind in der Regel 600.000 COP. Selten auch mal mehr oder weniger (je nach Bank). Da ist wichtig zu wissen, da fast alle Banken Gebühren erheben, in der Regel ca. 14.000 COP, und Du so schnell viel Geld dafür zahlen musst.

In den Geschäften kannst Du in der Regel auch mit Kreditkarte zahlen. Auch hier erhebt Dein Geldinstitut wahrscheinlich eine Gebühr i.H.v. 1,75% auf den jeweiligen Umsatz.

Sicherheit

Wir haben uns überall in Kolumbien immer sehr sicher gefühlt. Wir sind Metro, Collectivo (Sammeltaxi), Taxi und öffentliche Busse, alles kein Problem. In Südamerika solltest Du aber natürlich besonders abends und nachts bestimmte Gegenden meiden.

Auch tagsüber immer aufmerksam sein, egal wo Du bist. Nicht von der Sicherheit täuschen lassen, Taschendiebstähle sind immer möglich. Mit Angst brauchst Du aber nicht durch die Gegend laufen.

Es gibt aber bestimmte Gebiete, z.B. Grenzregion zu Venezuela, die Du lieber komplett meiden solltest, da hier extreme Gefahren (Guerilla, Drogen, Krieg, Minen…) bestehen. Aktuelle Hinweise entnehme bitte der Seite des Auswärtigen Amtes.


Reisezeit

Kolumbien ist riesig und hat unterschiedliche Klimagebiete. Bogota liegt auf über 2500 Metern und hat ein total anderes Klima als z.B. die Karibikküste bei Cartagena. Grundsätzlich kann man Kolumbien das Jahr über bereisen. Es kommt halt darauf an, wo Du hinmöchtest.

 

Wenn Du Deine Reisezeit weißt, mach Dich einfach im Internet schlau.

Tipps

Tipp 1: Eine SIM Karte mit günstigen Tarifen und sehr viel Datenvolumen bekommst du an Straßenständen oder sogar in vielen kleinen Läden und Supermärkten. Halte nach Claro oder Movistar Ausschau. Bei Anbieter sind gut, günstig und bieten eine große Netzabdeckung. Oft brauchst Du sogar nicht deinen Reisepass zur Beantragung – habe ihn aber zur Sicherheit dennoch dabei.

 

Tipp 2: Nicht zu viel Bargeld mit dir rumschleppen.


Bogota

Unser Aufenthalt: 4 Tage
Reisemonat: Juni
Temperaturen: Tagsüber 15-20°C, Nachts ca. 12-15°C

Mmmh Bogota, was können wir wirklich zu dieser Stadt berichten - Irgendwie nicht viel. Die Stadt hat uns warum auch immer nicht begeistert.

 

Wir waren 4 Tag in Bogota und immer war es zumeist regnerisch und bedeckt. Nur selten ließ sich die Sonne blicken. Sightseeing in einer Stadt ist, wie wir finden auch immer vom Wetter abhängig. Bei Sonnenschein gefällt uns vieles einfach besser, die Stimmung steigt und man muss nicht dauernd Kleidung wechseln oder Unterschlupf drinnen suchen.

 Vielleicht war es aber auch nach den tollen Tagen in Rio und unserer Begeisterung für diese Stadt der falsche Zeitpunkt Bogota zu besuchen. Grundsätzlich ist das aber nicht schlimm, wir wussten ja vorher, dass uns nicht alles auf der Reise gefallen wird. So bleiben die Erlebnisse auch individuell und vom persönlichen Geschmack geprägt.

 

Die Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt dauert recht lange, da ein immenser Verkehr herrscht. Zudem war es ein Sonntag, an diesem Tag sind einige Hauptstraßen für den Autoverkehr komplett gesperrt. Bogota hat den Sonntag als Fahrradtag ausgerufen und sehr viele nutzen dieses Angebot auch. Wir finden eine solche Idee total toll, hätten das aber nicht in Bogota erwartet um ehrlich zu sein.

Unser Hostel lag im Stadtteil „La Candelaria“, nah am Zentrum mit dem „Plaza de Bolivar“ sowie nah an den angrenzenden Bergen und den etwas schlechteren Wohnvierteln. Wir schauten etwas verdutzt, als wir mit dem Uber ankamen. In unserer Straße und den Querstraßen standen je zwei Militärpolizisten und patroullierten. Wir vermuten um die Innenstadt und die Touristen dort zu schützen und als Abschreckungsmaßnahme gegen mögliche Diebe etc. aus den Favelas der Berge.

 

Die folgenden Tage verbrachten wir aufgrund des bereits geschilderten schlechten Wetters zum großen Teil im Hostel und in Cafés. Die Innenstadt von Bogota ist rund um den „Plaza de Bolivar“ sehr gut erhalten oder aufwendig restauriert. Es gibt viele schöne Häuser und kleine Gassen, die oft bunt geschmückt den Touristen vielfältige Möglichkeiten bieten. Restaurants, Cafés und kleine Läden laden zum Verweilen und genießen ein.

Auch gibt es im Innenstadtbereich viele Museen, einige davon, wie z.B. das Museum Botero mit freien Eintritt. Das Museum Botero ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, in denen Werke aus unterschiedlichen Epochen und Kunstrichtungen ausgestellt sind. Überraschenderweise auch viele Originale von Picasso, Miro und weiteren weltbekannten Künstlern. Uns hat dort besonders die „moderne“ Abteilung sehr gut gefallen. Gruppiert um den tollen Innenhof kann man sich für die verschiedenen Etagen entscheiden oder auch bei einem Kaffee einfach den Innenhof genießen.

Die Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis direkt am Plaza Bolivar fanden wir auch ganz besonders schön. Bei unseren Besuchen von Kirchen in Südamerika fällt uns immer wieder auf, wie freundlich gestaltet wir diese im Gegensatz zu unseren Kirchen in Deutschland finden. Irgendwie vermitteln die Kirchen hier ein warmes Gefühl, dass man willkommen ist.

 

Einige Querstraßen vom Plaza de Bolivar entfernt beginnt dann der Großstadttrubel mit vielen kleinen Geschäften, unzähligen Menschen und allerlei gefälschter Markenware zu unglaublich niedrigen Preisen (z.B. ein Paar Sportschuhe bekannter Hersteller für 5€). Auch wird viel handwerkliche Kunst angeboten, welche uns durchaus überzeugt hat. Wenn Du mal in Bogota bist, geh auf jeden Fall durch dieses Gewusel. Wir fanden es spannend, diesen Teil der Stadt zu erkunden.

 

Zu einer, wenn nicht sogar der Hauptattraktion der Stadt, dem Monserrate können wir Dir nichts berichten. Der Berg und die Kirche waren fast immer von dichtem Nebel verhangen. Daher haben wir uns die doch teure Fahrt hinauf gespart. Was bringt einem der Aufstieg, wenn man oben nichts sieht.

Tipps

Tipp 1: Der Stadtteil „La Candelaria“ ist toll. Gut für Übernachtungsmöglichkeiten sowie viele kleinere Straßen mit tollen Cafés, guten Restaurants und nicht zu teuer.

 

Tipp 2: Den Berg Monserrate inkl. Kirche solltet ihr auf jeden Fall besuchen, wenn euch das Wetter hold ist. Ihr könnt auch zu Fuß hoch, den Weg aber morgens und im Idealfall am Wochenende starten. Dann ist der Weg besser besucht und sicherer. Nachmittags wird der Weg geschlossen.

 

Tipp 3: Bei schlechtem Wetter gibt es viele Möglichkeiten Museen zu besuchen. Oder einfach einen guten Kaffee genießen.

 

Tipp 4: Falls ihr auf einen Sonntag da sein solltet, leiht euch ein Fahrrad und mischt euch unter die lokale Bevölkerung und genießt die freie Schnellstraße. 


Cartagena

Unser Aufenthalt: 18 Tage
Reisemonat: Juni / Juli
Temperaturen: Tagsüber ca. 25-34C, Nachts ca. 20-23C

 

Cartagena liegt an der Karibikküste von Kolumbien, aber wir waren nicht nur zum Schwimmen hier. Unser Aufenthalt in Cartagena stand ganz im Zeichen unserer Spanischkurse. Da wir für ein paar Monate in Südamerika bleiben, wollten wir unbedingt die Sprache verstehen und sprechen können. Nicht nur als kleines Zeichen des Respektes gegenüber den Einheimischen, sondern auch um uns selbst vor eine neue Herausforderung zu stellen und auch während der Reise zu lernen und uns zu bilden.

 

Da nur Svea schon in der Schule Spanisch hatte, das aber schon länger her war, hatten wir direkt je zwei Wochen Unterricht gebucht.

 

Bei der Ankunft wurden wir direkt vom Wetter erschlagen. Wir wussten, dass es heiß und schwül ist, aber als wir aus dem Flieger gegen die Wetterwand gelaufen sind, spürten wir erst was es wirklich bedeutet.

Die ersten paar Tage verbrauchten wir im Stadtteil „El Cabrero“ direkt am Strand um uns vor dem Kurs noch etwas zu entspannen. Die Strände in Cartagena selbst sind nicht wirklich schön. Nur weil Karibik dran steht, ist noch lange nicht Karibik drin. Der Sand eher dunkel als schneeweiß und das Meer ebenfalls sehr trüb und sehr warm. Aber für die paar Tage ausreichend zum gammeln. Lange haben wir es aufgrund der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit eh nicht am Strand selbst ausgehalten.

 

Zum Beginn der Schule zogen wir in den Stadtteil „Manga“ um. Eine der besseren Gegenden von Cartagena mit netten kleinen Restaurants und fußläufig zum eigentlichen historischen Kern der Stadt.

Rund um den historischen Kern existiert immer noch eine Wehrmauer aus vergangenen Tagen. Auf dieser kannst Du umherwandeln und den Blick von oben auf Stadt und Meer genießen. An den Ecken gibt es Restaurants, die zum Verweilen einladen.

 

Der gesamte Bereich innerhalb der Mauern ist von kleinen Gassen durchzogen und die Häuser sind meist renoviert und teilweise bunt gestaltet. Der Stadtteil „Getsmani“ ist mit vielen Hostels, günstigen Restaurants und kleinen Läden ganz auf Backpacker eingerichtet. Hier findest Du viele Häuser und Gassen, die mit Graffiti und Fähnchen geschmückt sind. Auch die für Instagram oft geknipste Gasse mit den Regenschirmen wirst Du hier finden.

 

Das Viertel ist quirlig und lebendig, an vielen Ecken gibt es neues zu entdecken. Besonders hübsch sind die vielen kleinen Balkone mit Holzdach und Holzgeländer an denen zumeist bunte Pflanzen wachsen. Das ergibt ein ganz besonderes Flair und hat uns gut gefallen.

Weiter nördlich schließen die Stadtteile „La Matuna“ und „San Diego“ an in denen sich viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten befinden. Östlich von Getsmani beginnt der eigentliche historische Stadtkern mit den bekannten Gebäuden, wie dem Uhrenturm oder der Kathedrale. Viele der Gebäude kannst Du kostenfrei besuchen, leider verlangen einige u.a. die Kirche aber Eintritt. Ob es sich lohnt für einen Besuch dort Geld auszugeben, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben kaum Gebäude von innen besichtigt, da es uns das nicht wert war dafür zu bezahlen.

 

Auch in diesen inneren Stadtteilen kannst Du natürlich in unzähligen Restaurants und Cafés deine Zeit verbringen, wenn es draußen mal wieder zu schwül ist um den ganzen Tag Sightseeing zu betreiben.

 

Ein klein wenig Abseits der Innenstadt liegt das Castillo de San Felipe de Barajas. Erbaut von den Spaniern um 1536 liegt es auf einer kleinen Anhöhe. Von hier hast Du einen schönen Blick auf die Stadt und kannst die Geschichte der Stadt und der Burg erkunden. Bei unserem Besuch hatten wir einen Stromausfall und konnten die vielen unterirdischen Gänge die es hier gibt nur mithilfe unserer Handytaschenlampe durchkämen. Das war schon etwas gruselig, die schmalen und tiefen Gänge zu erkunden ohne den Rückweg so wirklich zu erkennen und sich nicht zu verirren. Leider war es durch die Enge auch nicht besonders kühl und schaffte keine Erholung von der Hitze auf den Mauern.

An einem Wochenende entschlossen wir uns den Playa Blanca zu besuchen um etwas Karibikfeeling am Strand genießen zu können. Leider waren wir von dieser Gegend enttäuscht. Wir wussten das es touristisch ist, nicht aber das jeder Quadratzentimeter des durchaus schönen Strandes mit weißen Sand und gesäumt von Palmen mit Häusern, Cabanas und Restaurants ist. Dadurch ist der eigentliche Strand zu einem schmalen Streifen verkommen auf dem man auch nicht liegen kann. Man ist fast gezwungen einige der überteuerten Liegen zu mieten.

 

Das Essen hier ist ebenfalls überteuert und die Qualität oft schlecht. Erst gegen Abend, wenn viele Menschen den Strand verlassen fanden wir die Stimmung besser und genossen den Sonnenuntergang mit einem Cocktail an der Beachbar eines Hostels.

 

In der Nähe der Playa Blanca kannst Du abends im Dunkeln zwischen fluoreszierenden Plankton schwimmen. Als einer der wenigen Orte auf der Welt ist das hier möglich. Leider wurde unser Boottrip dahin aufgrund eines Gewitters abgesagt und wir können Dir nicht aus erster Hand berichten wie das Erlebnis ist.

Cartagena hat uns als Kleinod der Karibik gut gefallen. Der Stadtkern mit seinen bunten Häusern und Gassen lädt zum bummeln ein und bietet viele schöne Motive für Urlaubserinnerungen. Für einen reinen Strandurlaub solltet ihr aber besser weiter Richtung Nord/-osten fahren oder nach San Andres fliegen.

 

Tipps

Tipp 1: Schau abseits der Hauptwege in der Innenstadt rechts und links in die Gassen und entdecke dort kleine Cafés und Restaurants.

 

Tipp 2: Nimm Dir pro Tag nicht zu viele Sehenswürdigkeiten vor. Es kann extrem schwül werden.

 

Tipp 3: Die Burg unbedingt morgens besuchen um der Sonne nicht komplett schutzlos ausgeliefert zu sein.

 

Tipp 4: Einen Besuch der Playa Blanca bzw. Isla Baru können wir nicht empfehlen. Zu teuer und zu überlaufen. Dann lieber gleich etwas mehr Geld ausgeben und zu den Rosario Islands oder nach San Andres und La Providenica.

 

Tipp 5: Im Stadtteil Getsmani gibt es gute und günstige Unterkünfte und Restaurants. Egal was woanders mal zu lesen ist, der Stadtteil ist sicher.

 

Tipp 6: An der Strandpromenade kannst Du schön joggen und oft gibt es freie Kraftstationen für weitere Übungen. Besser frühestens ab 18 Uhr, eher später loslaufen, da hat es immer noch 30 Grad.

 

Tipp 7: Für einen Aufenthalt reichen unserer Meinung nach 3-4 Tage völlig aus.


Santa Marta - Ciudad Perdida (Lost City) - Minca

Aufenthalt: Santa Marta 3 Tage; Ciudad Perdida 4 Tage; Minca 4 Tage
Reisemonat: Juli
Temperatur: Tagsüber ca. 23-40C, Nachts ca. 18-23C

Santa Marta ist eine kleine Stadt nördlich von Cartagena und wird von Reisenden zumeist als Ausgangsort für Touren in den Norden und die dortigen Nationalparks genutzt. Weiterhin ist Santa Marta als Partyort in Backpackerkreisen bekannt.

 

Auch wir haben Santa Marta als Absprungort für weitere Touren genutzt. Von Cartagena aus ist Santa Marta relativ bequem mit dem Bus zu erreichen. Wir haben uns für einen Minibus der Gesellschaft Berlinas entschieden. Diese Buse fahren Nahe des Edifico Marbella in der Nähe des Flughafens ab. Du kannst auch größere Busse nehmen. Das eigentliche Busterminal liegt aber weit außerhalb Cartagenas. Die Anreise dahin ist also schon länger und teurer und zudem halten die großen Busse viel öfter um Menschen raus zu lassen und neue Fahrgäste aufzunehmen.

 

Die Fahrt mit dem Minibus dauerte exakt die 4 angegebenen Stunden. Wir waren da schon etwas verwundert, da bisher in Südamerika die Zeitangaben immer überboten wurden.

 

Nachdem wir unsere Sachen im Hostel abgeladen hatten sind wir ein wenig durch die Stadt geschlendert. Haben den Stadtstrand besucht, der direkt am Containerterminal liegt, kaum Sand hat und weder Sand noch Wasser einladend aussehen.

 

Über den Plaza Bolivar, ja, diesen Namen hat wohl mindestens jede zweite Stadt an einen Platz vergeben sind wir zum Parque de Novios geschlendert. In einem kleinen Café haben wir bei leckeren Getränken die Sonne genossen und kleinen Fest im Park zugesehen.

 

Wir waren überrascht, dass wir fast alle Sehenswürdigkeiten von Santa Marta innerhalb von ein paar Stunden gesehen hatten ohne zu hetzen. Aus unserer Sicht hat die Stadt leider auch nicht wirklich viel zu bieten. Sie ist nicht besonders schön und vermittelt auch kein Flair. Wer allerdings gerne tauchen geht, kann dies hier super preisgünstig machen. Die Unterwasserwelt ist nicht sonderlich schön aber für uns war es gut mal wieder unter Wasser zu sein und uns für die Galapagos Inseln vorzubereiten.

Ein Tag in Santa Marta reicht unserer Meinung locker aus für Deinen Besuch.

Tipps

Tipp 1: Plane für Santa Marta nicht wirklich viele Tage als Besuch ein. Es gibt nicht viel zu Sehen.

 

Tipp 2: Das vegetarische Restaurant „bistroveg“ ist absolut einen Besuch wert.

 

Tipp 3: Die drei größten Anbieter für Touren zur „Ciudad Perdida“ liegen alle um die Calle 17. Such dir dort ein Hostel. Auch sind hier die meisten Restaurants.

Die Geschichte zur Stadt 'Ciudad Perdida' wollen wir hier nicht erzählen, da es dazu viel Material im Internet gibt und unser Bericht viel zu lang werden würde. Aufgrund unser Begeisterung ist er eh schon lang genug.

 

Um vorab die Frage nach einem guten Anbieter zu beantworten. Unserer Meinung nach spielt der Anbieter nicht wirklich eine Rolle. Die Preise sind fixiert und somit bei allen Anbietern gleich. Stand Juli 2019 waren es 1.100.000 Peso pro Person. Die Preise steigen aber fast jedes Jahr, sei also nicht verwundert, wenn es bei Deinem Besuch schon wieder teurer ist.

 

Alle Anbieter gehen den gleichen Trek und haben auch die identische Zeiteinteilung. Die Camps liegen alle nicht weit auseinander, teilweise benutzen mehrere Anbieter auch die gleichen Camps. Das Essen ist bei allen identisch. Als Give Aways gibt der eine ein T-Shirt, der andere eine Wasserflasche oder einen Turnbeutel.

 

Verbringe also nicht zu viel Zeit bei der Auswahl des Anbieters, da alle gleich sind. Wir haben den Anbieter Expotour gewählt, da diese die einzigen waren, die keine zusätzliche Gebühr für Kartenzahlung genommen haben. Bei sonst üblichen 5% ist das schon nicht ohne was wir sparen konnten. Vom Zeitrahmen her haben wir uns für den 4-Tages-Trek entschieden. Später verraten wir Dir auch, ob das die richtige Entscheidung war.

Tag 1:

Morgens um 09:00 Uhr ging es für uns los. Treffen am Office von Expotour und die großen Backpacks einlagern, da wir so wenig wie möglich in unseren kleinen Rücksäcken mitnehmen wollten. Wir waren etwas überrascht wie viele Personen doch an einem Tag gleichzeitig starten. Alleine bei Expotour wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Unsere Gruppe bestand aus 15 Personen, die auf 2 Jeeps aufgeteilt wurden um zum Startpunkt zu fahren.

Von Santa Marta fuhren wir eine Stunde Richtung Norden, ehe wir auf eine steile, sich in die Höhe windenden unbefestigte Schotterpiste abbogen und hier nochmal eine Stunde im Jeep verbrachten. Wirklich angenehm war die letzte Stunde nicht, aber unsere Vorfreude auf den Beginn unendlich hoch.

 

In einem kleinen Dorf konnten wir schließlich den Jeep verlassen und nahmen in einem Restaurant ein leckeres Mittagessen zu uns. Gegen 13:00 Uhr schulterten wir unsere Rücksäcke und endlich ging es los. Es war zwar trocken, aber unendlich heiß. Um die 40 Grad im Schatten. Problem, Schatten gibt es auf dem Abschnitt des ersten Tages kaum.

 

Nach einem kurzen Marsch über die Teerstraße durch das Dorf bogen wir am Eingangsschild des Parks auf einen breiten Schotterweg ab. Nach nur wenigen hundert Meter in der Ebene stieg dieser Weg schnell und merklich an. Die Flachstücke würden immer schneller von längeren, teilweise sehr steilen Abschnitte unterbrochen. Zur Hitze und der Steigung gesellte sich dann noch Staub von dem teilweise Kreideartigen Untergrund.

 

Aber dafür waren ja auch hier. Nehmen der Aussicht auf eine alte verlassen und etwas mystische Stadt ist ja auch der Weg das Ziel für uns und die sportliche Herausforderung und der Genuss der Natur ein entscheidender Faktor für diesen Trek.

 

Unsere Gruppe wurde von zwei Guides begleitet. Einer ging vorne weg und begleitete die schnelleren Leute und einer ging am Ende. So konnte sich niemand verlaufen, alle konnten ihr Tempo laufen und die Gruppe zog sich etwas auseinander. Das empfanden wir aber sogar als Positiv, da man dadurch den Pfad und die Natur gefühlt etwas mehr für sich alleine hatte und seinen eigenen Rhythmus finden konnte.

 

Der anstrengende Aufstieg wurde durch mehrere kurze Stopps unterbrochen, bei denen wir zu unserer Überraschung immer die Möglichkeit hatten, Wasser und Softgetränke zu kaufen. Einmal am Tag wurden wir von der Organisation auch mit frischen Obst versorgt.

Unser Highlight des ersten Tages war der Gipfel des Berges, nach einem in sengender Hitze getätigten steilen Anstieges. Das Gefühl die erste große Hürde gemeistert zu haben wurde nur noch vom Ausblick getoppt. Auf einer kleinen grünen Anhöhe überblickten wir ein nicht enden wollendes strahlendes sattes Grün, welches sich Tal über die gegenüberliegenden Hänge zog. Stundenlang hätten wir diesen Ausblick genießen können, aber schließlich hatten wir noch weitere 5km vor uns.

 

Der Tag war zwar heiß, aber dadurch auch glücklicherweise trocken. Beim Abstieg wurde die breite Schotterstraße schließlich zu einem schmalen lehmigen Pfad, der in ein Tal führte. Nass und bergab ist dieser Lehm sicher eine Herausforderung.

Nach guten 7 Stunden anstrengender Wanderung kamen wir erschöpft aber glücklich im ersten Camp an und waren überrascht. Mitten in der Wildnis ist hier ein richtiger Gebäudekomplex erstellt worden, der alle Grundbedürfnisse deckt. Duschen, auch wenn kalt, richtige Toiletten und relativ gemütliche Betten inkl. Moskitonetz sorgen für mehr Komfort als wir gedacht hatten.

 

Auch das Essen, egal ob Frühstück, Lunch oder Abendessen war jeden Tag abwechslungsreich und von guter Qualität.

Nach einer erfrischenden Dusche und kurzem Beisammensitzen nach dem Abendessen fielen wir müde sehr früh in unsere Betten.

Tag 2:

Die Nacht in den Betten war erstaunlich komfortabel und so waren wir beim Wecken um 5:30 Uhr fit und ausgeschlafen.

 

Am diesem Tag waren wir auch endlich auf kleineren, naturbelasseneren Wegen unterwegs. Oft mitten durch den Regenwald ging es bergauf und bergab, durch Flüsse und über kleine Bäche immer näher zu unserem Ziel, der Ciudad Perdida.

 

Wie am Vortag zog sich unsere Wandergruppe recht schnell auseinander, so dass wir immer das Gefühl hatten fast alleine unterwegs zu sein und die Natur ohne „Massentourismus“ nur mit wenigen Mitwanderern zu teilen.

 

Es gibt auf diesem Teilabschnitt einige Stellen, die wir einfach nicht mit Worten beschreiben können. Auch unsere Bilder können vermutlich nicht das ausdrücken, was wir hier gefühlt haben. Wir kamen uns vor wir in Szenen mitten aus Jurassic Park. Ein unglaublich intensives Grün und dichte bergige Landschaften voller Regenwald. Einfach toll.

Tag 3:

Der dritte Tag stand ganz im Zeichen der Ciudad Perdida. Wie üblich ging es früh los. Diesmal aber nur eine kurze Wanderung, die uns auch über eine schöne Hängebrücke führte. Am Fuße des Berges zur Stadt mussten wir dann noch einmal barfuß durch den Fluss waten. Direkt nach der Flussüberquerung warteten die 1200 Stufen hinauf zur Stadt bezwungen zu werden.

Alleine schon die Existenz dieser „Treppe“ ist bewundernswert. Mit welchem Aufwand früher die Menschen diese, für europäische Füße, teilweise recht schmalen Stufen in die Bergflanke gesetzt haben, der Wahnsinn. Angeblich ist diese Treppe der einzige Hauptzugang zur gesamten Stadt.

 

Teilweise führt diese Treppe extrem steil in engen Windungen den Hang hinauf. Wir mussten durchaus aufpassen, wo wir unsere Füße platzieren. Aber doch schneller als gedacht hatten wir alle Stufen bewältigt. Sicher auch mit der Energie der Vorfreude ausgestattet, war dieser Abschnitt nicht so anstrengend.

Über einen letzten kleinen Abschnitt der Treppe erreichten wir das erste Plateau der Stadt. Das dichte Grün des Dschungels löst sich auf um weiten grünen Grasflächen Platz zu machen. Überall verteilt auf der fußballplatzgroßen Fläche liegen die Überreste der steinernen runden Grundmauern der damaligen Häuser. Unser Guide erläutert uns in ersten Infos, wie die indigene Urbevölkerung gebaut und gelebt hat.

 

Wir sind schon bei diesen ersten Anblicken fasziniert. Um dem „Strom“ der weiteren Gruppen zu entgehen, nimmt unser Guide als einziger eine andere Route um die weitere Stadt zu erkunden. Wir verlassen also die erste Ebene und gehen einen kleinen Dschungelpfad entlang. Immer wieder mal führen von diesem Weg kleinere, moosbewachsene und verwunschen aussehenden Treppen ab. Nach 5 Minuten öffnet sich der Weg wieder und wir blicken auf einen offenen Hang auf dem sich wieder viele Grundmauern befinden. Terrassenartig angelegt existierte hier ein anderer Abschnitt der Stadt. Am oberen Ende des Hangs lebt ein Schamane eines indigenen Stammes mit seiner Familie in traditionellen Hütten. Seine Aufgabe ist es, die Stadt nach den Besuchen der Touristen von möglicher schlechter Energie zu reinigen. Es war total interessant, einen kurzen Einblick in die Lebensweise dieser indigenen Ureinwohner zu erhalten.

Wir verbrachten einige Zeit in diesem Abschnitt der Stadt. Wir saßen auf den alten Grundmauern, genossen den Blick in den Dschungel und waren fasziniert, was die Ureinwohner hier auf mehr als 1000 Metern in den Dschungel gebaut hatten.

 

Nach einiger Zeit mahnte unser Guide zum Aufbruch, wir wollten ja schließlich noch genug Zeit für das eigentliche Highlight der Stadt haben. Über enge, über die Jahrhunderte wieder zugewachsene Pfade ging es den Berg hinauf. Wir fühlten uns wie in einer Kulisse aus einem Indiana Jones Film. Einfach eine unglaublich schöne Landschaft in der der Sierra Nevada de Santa Marta. Zur Perfektion der Wanderung und der Stadt trug der Sonnenschein bei, der uns die ganze Zeit begleitete.

 

Einige weitere Wegwindungen später wurde der Pfad noch schmaler und etwas steiler. Am oberen Ende angekommen öffnete sich die Landschaft und wir standen auf einer Zwischenebene mit einem wunderbaren Blick auf die berühmten drei Plattformen der Ciudad Perdida. Im Rücken befanden sich zwei weitere Ebenen von denen der Blick noch eindrucksvoller war.

 

Dies live zu erleben, wie die Plattformen mit ihrem satten grünen Gras aus dem Dschungel ragen, um von der Sonne angestrahlt ihr majestätisches Dasein zu präsentieren, war ein unglaubliches Gefühl. Wir saßen lange auf der gegenüberliegenden höchsten Plattform und genossen den Anblick.