Neuseeland- Südinsel

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Einreise & Visum

Für deutsche Staatsbürger (nur für die können wir sprechen) brauchst Du für eine Einreise als Tourist ein Visum bzw. müssen Besucher aus visabefreiten Ländern (Deutschland ist eines) verpflichtend ein Electronic Travel Authority (ETA) beantragen.

 

Dieses ist in der Regel aber äußerst unkompliziert. Du kannst das ETA ganz einfach mit einer App oder online beantragen (im App Store von Google und Apple: NZeTA). Es kostet mit der App 9 NZD (online 12 NZD) + 35 NZD „Naturabgabe“ (Visitor Conservation and Tourism Levy (IVL)).

 

In der App sind ein paar wenige Fragen zu beantworten, die dann zur Bearbeitung versendet werden. In der Regel (sofern alle kritischen Fragen mit „Nein“ beantwortet wurden) bekommst Du nach wenigen Sekunden/Minuten eine Rückmeldung. Im Idealfall mit der Genehmigung.

 

Wir empfehlen aber trotzdem, Dein ETA mehrere Wochen vor Deiner Einreise zu beantragen. Sicher ist sicher.

 

Das gilt aber nur für die Einreise als reiner Tourist. Möchtest Du z.B. Work and Travel machen, benötigst Du ein anderes Visum. Alle Infos dazu findest Du auf der Seite der New Zealand Immigration.

Achtung: Die Fluggesellschaften sowie der Zoll wollen dieses ETA genauso sehen, wie ein Rückflugticket.

Währung & Bezahlung

Die Währung in Neuseeland ist der Neuseeländische Dollar (NZD). Der Umrechnungskurs schwankt (im Dezember 2019 war der Kurs ca. 1 Dollar = 0,73 €), daher erkundige Dich wie er zu Deinem Reisezeitpunkt liegt.

 

Bargeld benötigst Du in Neuseeland, zumindest in den Ballungsgebieten und den touristischen Regionen kaum. Eigentlich kannst Du überall per Kreditkarte zahlen.

 

Die Versorgung mit Bargeld ist genauso einfach. Überall gibt es ATM´s. Es wird im Regelfall auch nur die Gebühr deines Geldinstitutes i.H.v. 1,75% auf den jeweiligen Umsatz fällig.

Reisezeit

Neuseeland hat zwei Inseln und ist nicht so groß. Allerdings gibt es viele verschiedene Klimaregionen in den Bergen und an den Küsten. Es hängt also vor allem von Deinem Reiseziel ab, wann dieses am besten zu bereisen ist.

 

Es gibt zwei Möglichkeiten deinen Aufenthalt zu planen. Entweder Du bist von deiner Reisezeit flexibel, dann kannst Du dir Dein Wunschziel aussuchen und nach der dortig besten Reisezeit recherchieren. Oder Du bist zeitlich gebunden. Dann solltest Du schauen, welche Gebiete in Neuseeland zu diesem Zeitpunkt sinnvoll sein können.

Sicherheit

Ist in Neuseeland überall gegeben. Das Land liegt unter den Top 20 der weltweit sichersten Länder laut World Peace Index.


Tipps

Tipp 1: Neuseeland ist sehr einfach mit dem Camper zu bereisen. Es ist wie in Australien auch hier eine Art Nationalsport. Bis auf die entlegenen Regionen gibt es überall Campingplätze. Das bedeutet aber auch, dass Autos je nach Reisezeit teuer sind. Mache Dich also frühzeitig schlau und buche.

 

Tipp 2: Die Apps „Wikicamps“, „Rankers“ oder „Campermate“ sind sehr gute Tools, Deinen Aufenthalt vor Ort einfach zu gestalten. Dort sind alle Campsites aufgelistet und viele weitere tolle Details, wie Sehenswürdigkeiten, Tankstellen usw.. Unser Favorit ist eindeutig Campermate (kostenfrei und super aktuell).

 

Tipp 3: Es gibt in sehr vielen Orten Trinkwasserbrunnen und Stellen zum Auffüllen von Wasserbehältern. Hier kannst Du also Geld sparen und etwas für die Plastikvermeidung tun.

 

Tipp 4: In Neuseeland solltest Du darauf achten, Dir einen self-contained Camper zu mieten. Self-Contained bedeutet, dass eine Toilette und ein Frisch-/sowie Abwassertanksystem vorhanden sind.

Nur mit diesem darfst Du auf vielen freien Campingplätzen stehen. Die Mehrkosten bei Anmietung machen sich durch ersparte Übernachtungskosten und vor allem die tollen Campsites bezahlt.

 

Tipp 5: Wenn Du auf ein geringeres Budget zurückgreifst, gibt es auch self-contained Möglichkeiten. Das Automodell Toyota Estima (gibt natürlich auch andere Marken, dieses Modell ist aber das am meisten verbreitete) ist oft zu solchen Campervans umgebaut.

 

Tipp 6: Nicht im Dunkeln fahren und besonders Morgens und Abends in der Dämmerung aufpassen. Es gibt hier zwar kaum größere Wildtiere, aber die Fahrten sind sehr ermüdend und die Straßen oft schlecht ausgeleuchtet.

 

Tipp 7: Im Gegenseitigen Respekt versuche auf den (freien) Campingplätzen Spätankünfte im Dunkeln zu vermeiden. Es nervt echt extrem, wenn die Scheinwerfer durch die Scheiben derjenigen leuchten die Schlafen möchten. Zudem ist es unnötiger Lärm. Wenn Du das einmal selbst erlebt hast, weißt Du was wir meinen.

 

Tipp 8: Oft wird davon gesprochen, dass die Südinsel viel schöner sein soll. Das können wir nicht so unterschreiben, denn auch die Nordinsel hat fantastische Ecken. Beide Inseln sind eine Reise wert.

 

Tipp 9: Einwegmieten bei Campern sind teuer. Falls Du beide Inseln besuchen willst, kann es sich lohnen lieber zweimal die Fähre zu nehmen und den Camper an ein und demselben Ort zu holen und abzugeben. So haben wir es auch gemacht.

 

Tipp 10: In Neuseeland ist zwar fast überall Kartenzahlung möglich, habe aber dennoch immer etwas Bargeld und Münzen dabei. Einige Free Campsites kannst Du nur in Bar zahlen. Gängige Werte sind dabei 8 NZD oder 10-12 NZD pro Person

 

Tipp 11: Einige Supermärkte haben Bonusprogramme, die dann auch beim Tanken gelten. Z.B. die Countdown OneCard mit der Du Punkte sammelst und bei BP und GAS 6 Cent pro Liter sparst.

 

Tipp 12: Wenn Du auch so gerne in Cafés entspannst wie wir: ACHTUNG! Die allermeisten Cafés schließen zwischen 15:00 und 16:00 Uhr. Auf dem Land viele sogar bereits um 14:00 Uhr.


Die Südinsel

Aufenthalt: 26 Tage
Reisemonat: Februar und März 2020
Temperatur: Tagsüber ca. 14-29°C, Nachts ca. 5-14°C

 

Hier findest Du unser Reiseroute und Berichte für unseren Besuch auf der Südinsel. Es gibt sicher noch so viel mehr, was Du dir anschauen kannst. Trotz unserer relativ langen Zeit in Neuseeland mussten aber auch wir einige Dinge einfach weglassen.

 

Die erste Woche auf der Nordinsel hatte uns gelehrt, uns nicht zu viele Stops und Orte vorzunehmen.

 

Bei den Tipps findest Du jeweils auch die Angaben zu unseren Campingplätzen, die wir genutzt haben.


Von Picton zum Abel Tasman Nationalpark

Mit der späten Fähre kamen wir gegen kurz nach zwölf nachts in Picton an. Den Tag vorher war es schon ein Kampf gewesen, einen Campingplatz zu finden, der uns so spät noch auf sein Gelände lässt.

 

Wir wollten nämlich so spät nachts nicht mehr ewig weit fahren, um womöglich eine kostenfreie Möglichkeit zu finden.

 

Eigentlich hatten wir gedacht, wenn noch eine Fähre fährt, wird das mit dem Campingplatz einfach sein. War aber nicht so. Wir haben keine Ahnung, wo all die anderen Camper hinfahren, die auch auf der so späten Fähre sind. Letztendlich hatten wir aber einen gefunden, auf den wir einfach drauf fahren durften und dann am nächsten Morgen zahlen konnten.

Von Picton brachen wir früh auf und nahmen die Panoramaroute, den Queen Charlotte Drive Richtung Nordwesten. Schon direkt nach dem Ortsausgang von Picton windet sich die Straße in engen Kurven den Berg hinauf. Fast jeden Kilometer gibt es einen kleinen Lookout, der uns tolle Aussichten auf die Stadt, den kleinen Hafen und die Ausläufer des Marlborough Sounds lieferte.

 

Es waren sogar so viele Lookouts, dass wir irgendwann gar nicht mehr bei jedem anhielten. Sonst wären wir vielleicht heute noch auf der Straße.

 

Nach etlichen Kilometern hörten die Serpentinen auf und die Straße mündete auf den Highway, der fast schnurgerade durch ein Tal geht. Zunächst war unser Plan, eine Abzweigung zu nehmen und bis zum French Pass zu fahren. Dieser soll auch eine wahnsinnig tolle Panoramastrecke sein.

 

Allerdings liegt er auch nochmal mehr als eine Stunde vom Highway entfernt, eine Strecke. Irgendwie hatten wir nach den ganzen Kilometern der letzten Woche da keine Lust mehr drauf und fuhren nur bis zum Goat Hill Scenic Lookout und von da wieder Richtung Highway und unserem Freedom Campingspot.

Über Nelson, wo wir ein paar Stunden in einem Café mit der Arbeit an unserem Blog verbrachten, kamen wir nachmittags am nächsten Tag in Marahau an, dem südlichen Eingang vom Abel Tasman Nationalpark. Leider war uns das Wetter nicht hold und es regnete die ganze Zeit. Daher entschieden wir uns gegen eine erste Wanderung und fuhren direkt zum Campingplatz, um dort halt noch etwas weiter zu Arbeiten und zu entspannen.

Das Wetter klarte am Morgen auf und wir starteten unsere am Vortag gebuchte Kajaktour entlang der Küste des Abel Tasman Park. Der Wettergott meinte aber schnell uns wieder feinen Nieselregen zu schicken, sodass unsere Tour nicht nur von unten sondern auch von oben nass wurde.

 

Aufgrund des Wetters waren die Aussichten vom Kajak auf die Küste und die Strände auch nicht so atemberaubend, wie sie sicherlich bei Sonnenschein wären. Das Wasser war trüb und Wolken hingen immer wieder vor den Bergen.

 

Nichtsdestotrotz hatten wir Spaß beim Paddeln und fanden die Natur schön. Wir hielten auf Adele Island auf einem schmalen Streifen Strand, der nur bei Ebbe begehbar ist und sahen ein paar Seelöwen.

Unsere Kajaks ließen wir an der Discovery Bay zurück, um auf dem Landweg zurück zur Stadt zu gehen. Wir wollten auch diese Perspektive erleben. Das Stück vom bekannten Coast Walk, der auch in Mehrtagestouren mit Übernachtungen zu gehen ist, enttäuschte uns allerdings etwas.

 

Sicherlich ist die Natur hier wunderschön, aber der Weg führt fast die ganze Zeit nur durch dichten Wald. Ab und zu gibt es ein paar Lookouts und man kann zu den einzelnen Buchten hinuntergehen. Vorausgesetzt man hat gutes Wetter sind die Lookouts und die Buchten sicherlich ein Highlight. Ob wir dafür allerdings den Weg in Kauf nehmen würden? Wohl eher nicht. Bei gutem Wetter ist eine Kajaktour zu den Buchten aus unserer Sicht viel besser, da vom Wasser der Blick viel besser ist und jede Bucht bequem angesteuert werden kann.

 

Eine Mehrtageswanderung inkl. Übernachtungen würden wir hier nicht in Erwägung ziehen.

Tipps

Tipp 1: Falls Du nachts in Picton ankommst. Der Campingplatz „Alexander“ lässt Dich auch nachts reinfahren. Alle anderen Campingplätze nicht.

 

Tipp 2: Willst Du Richtung Norden lohnt sich der Weg über den Queen Charlotte Drive. Eine echt schöne Route.

 

Tipp 3: Im Abel Tasman Nationalpark finden wir eine Kajaktour (gerne auf eigene Faust) die beste Variante. Die Wanderung entlang der Küste finden wir ok, aber wir kennen viel Bessere.

 

Tipp 4: Unsere Campingplätze auf dieser Route

  • Picton: Alexanders Holiday Park (40 NZD 2 Personen unpowered / Nacht): Der einzige Campingplatz in Picton, der uns nach 20:00 Uhr hat anreisen lassen. Direkt an Eisenbahnschienen gelegen. Die Züge fahren aber nachts nichts, nur einmal früh morgens. Sonst ruhig gelegen. Das Gelände ist etwas alt, aber die Duschen und Sanitäranlagen sind sauber. Große Küche mit allem Drum und Dran. Kein kostenfreies WiFi.
    Fazit: Für eine Nacht vor oder nach der Fähre gut geeignet. Vor allem wenn Du sehr spät ankommst.
  • Ray Valley: Brown River Reserve (self contained freedom camping): Etwas unterhalb des State Highway schön direkt an einem Fluss gelegen. Ein sauberes Plumpsklo. Die Straße hört man nicht ganz so stark, aber trotzdem Oropax empfohlen. Es sind nur 8 Plätze vorhanden. Früh kommen: 15/16 Uhr.
    Fazit: Trotz Straßennähe toll gelegen. Super für eine Übernachtung von oder nach Picton aus entlang der Sounds. Handyempfang ok.
  • Bei Marahau: Marble Hills Resort (für alle Camper geeignet, 12NZD p.P./Nacht): Der günstigste Platz in der Nähe zum südlichen Eingang des Abel Tasman. Etwas im Hinterland gelegen (5 Minuten nach Marahau) und super ruhig. Kostenfreie warme Duschen und saubere Toiletten. Ein kleiner Container mit Spüle und Tisch.
    Fazit: Wir haben den Platz geliebt. Sehr ruhig und warme Duschen. Super für eine oder mehrere Nächte im Abel Tasman NP.

Die Westküste entlang

Nach den verregneten zwei Tagen im Abel Tasman hofften wir, dass sich das Wetter wieder verbessert. Leider war es bei unserer Abfahrt direkt nach der Kajaktour immer noch so schlecht. 

Daher fuhren wir ohne Unterbrechung bis zu den Maruia Falls, die gleichzeitig auch unser Lager für diese Nacht waren. Die Wasserfälle sind klein und nicht wirklich spektakulär. Ohne die gleichzeitige Übernachtungsmöglichkeit wären wir wohl nicht hier hingefahren. Wobei die Gegend bis hierher echt schön gewesen war. Ein breites Tal, welches von hohen Bergen umgeben ist und alles im satten Grün erstrahlte.

 

Am nächsten Morgen machten wir zunächst in Westport halt und besuchten die Seelöwenkolonie. Zwar hatten wir die Tiere schon oft gesehen, aber wir sehen sie so gerne. Der Weg vom Parkplatz ist kurz, wir brauchten nur knapp zehn Minuten bis wir auf der Klippe über der Kolonie standen. 

 

Wirklich viele Exemplare waren es nicht, aber dennoch ein drolliger Anblick. Auch die Gegend und der Strand inkl. der schroffen Felsen ist ein Anblick wert. Das Wetter war mal wieder mies, der einzige Vorteil, dass die grauen Wolken und der Wind den rauen Charakter dieser Gegend besonders toll zum Ausdruck brachten.

Pancake Rocks

Unser nächstes Zwischenziel waren die berühmten Pancake Rocks. Bevor wir den kurzen Weg zu den Aussichtspunkten nahmen, saßen wir längere Zeit im Café, da es wie aus Kübeln schüttete.

 

Als sich schließlich ein kleines Zeitfenster ohne kühles Nass von oben ergab, machten wir uns schnell auf den Weg. An den Felsen angekommen waren wir echt überrascht und begeistert zugleich. So einen Anblick hatten wir nicht erwartet. Es erinnerte uns ein wenig an die wilde Küste der Great Ocean Road.

 

Steil ragten die Klippen ins Meer, die Gischt stob weißrauschend an die Felsen. Oberhalb der Wasserlinie waren die Felsen von den Naturgewalten bizarr geformt. Schicht über Schicht legte sich aufeinander. Den Namen Pancake Rocks kann man tatsächlich hiermit verbinden.

 

Wir marschierten etliche Aussichtspunkte ab und waren am jeden einzelnen von Neuem begeistert, da wir auch immer wieder neue Ansichten erhielten. Langweilig wurde es uns nicht.

Hokitika Gorge

Den letzten Stopp des Tages legten wir bei der Hokitika Gorge ein. Die Schlucht soll ein Geheimtipp sein, die vielen Autos die uns so spät abends aber noch entgegenkamen und der riesig Parkplatz lassen darauf allerdings nicht mehr schließen.

 

Bis zur Hängebrücke, die über den großen Fluss führt brauchten wir nicht lange. Der Blick war wirklich wunderschön. Das Wasser war komplett Türkis, wenn es nicht so viel geregnet hat, ist es sicherlich sogar noch einen Tick blauer. Die Brücke überspannt zwei Steilhänge, deren Felsen grau zum Wasser hinabfallen.

 

Ein paar Meter weiter hatten wir von der dortigen Aussichtsplattform einen tollen Blick auf die 90-Grad-Kurve des Flusses und den kleinen schwarzen Sandstrand darunter. Von der Plattform durften wir sogar hinunter zum Strand und auf ein paar größere Felsen, von denen wir alles wunderbar sehen und fotografieren konnten.

Tipps

Tipp 1: Zur Seelöwenkolonie in Westport lohnt sich ein Ausflug nur, wenn Du noch nie Seelöwen gesehen hast oder genug Zeit im Gepäck hast. Eine schöne Landschaft, aber kein Must-See.

 

Tipp 2: Die Pancake Rocks sind zwar sehr touristisch, aber einen Stopp auf jeden Fall wert. 

 

Tipp 3: Wohl längst kein Geheimtipp mehr ist die kleine Schlucht Hokitika Gorge. Wunderschön anzusehen und es lohnt der größere Umweg von der Hauptroute. Wie immer, wenn Du genug Zeit hast.